"Wem gehört Hamburg?"

Katinka Corts
20. Juni 2018
In der Bürgerrecherche "Wem gehört Hamburg?" wird dazu aufgerufen, den Besitzstand in der Stadt aufzudecken (Bild: filmstill correctiv.org)

Dass der Immobilienmarkt in vielen Großstädten Deutschlands überhitzt ist, wird jedem, der in den letzten Jahren eine Mietwohnung oder ein Kaufobjekt suchte, klar sein. Dass ein großer Teil der einheimischen Immobilien dabei ausländischen Fonds gehört, wissen vielleicht nicht alle. In einer Bürgerrecherche will das gemeinnützige Recherchezentrum Correctiv nun erforschen, wie es um die Besitzverhältnisse in Hamburg steht. Sie prangern die Intransparenz an und dass viele Mieter den Besitzer ihrer Wohnung gar nicht kennen, weil sie über Zwischenfirmen an ihre Wohnungen gelangen. "Wir sind überzeugt, dass Transparenz den Bürgern hilft, die Stadt mitzugestalten", erklären die Initianten. "Wenn wir wissen, wie der Immobilienmarkt funktioniert, können Bürger und Politik besser diskutieren, was sich ändern muss, damit Wohnen in Hamburg erschwinglich bleibt und letztlich in allen Städten in Deutschland."

Die erste Phase der Eigentümererhebung lief von April bis Juni, doch auch jetzt noch sind neue Einträge möglich. Aus den eingereichten Daten können später Geschichten über besonders problematische Investoren publik gemacht, aber auch Übersichtskarten mit den Eigentumsverhältnissen eines Stadtteils zusammengestellt werden. Initiiert hat das Projekt der Journalist David Schraven, das Projekt leiten als Journalisten Justus von Daniels und Jonathan Sachse. Bis August dieses Jahres sollen die Daten ausgewertet werden.