Feuer- und Rettungswache 21 in Frankfurt am Main fertiggestellt

Eleganz in Nidenser Rot

Kölling Architekten
10. März 2017
Ansicht des Feuerwehrhof von Nordosten (Bild: Christoph Kraneburg)

Mit dem Umzug Ende Januar 2017 konnte die neue Feuer- und Rettungswache 21 am Rande des Frankfurter Nordwestzentrums in Betrieb genommen werden. Bislang war die Feuer- und Rettungswache direkt im Nordwestzentrum untergebracht. Da aber die Räume zu groß und die Miete zu hoch war, fiel die Entscheidung für einen Neubau. 

Der Blick von Südosten zeigt, wie Rampen und Ausfahrten organisiert wurden (Bild: Christoph Kraneburg)

Das neue Grundstück liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Standort am Rand der Nordweststadt. Es stellte die Architekten vor eine echte Herausforderung. Zwei Fahrzeughallen für fünf Feuerwehr- und drei Rettungsdienstfahrzeuge sowie den dazugehörigen Dienst- und Ruheräumen sollten auf dem engen Grünraumstreifen zwischen mehrspurigen Straßen untergebracht werden. Das vorgesehene komplexe Raumprogramm konnte nur auf dem kleinen Grundstück unterbracht werden, weil sich der Entwurf die Topographie des Ortes mit etwa sechs Metern Höhenunterschied zunutze machte. 

Von den vor Ort gefundenen römischen Tonscherben wurde die Farbe des Gebäudes hergeleitet (Bilder: Kölling Architekten)

Das dreigeschossige Gebäude wurde mit einem Geschoss in die Böschung eingegraben, das Gelände terrassiert. Auf dem höheren, nach Westen orientierten Niveau ist die Fahrzeughalle der Rettungswache angeordnet, versetzt dazu findet sich ein Stockwerk tiefer die Halle der Feuerwache; sie ist nach Osten orientiert. Die Vorflächen beider Hallen sind über Rampen und eine Gebäudeumfahrt miteinander verbunden. Dadurch sind für alle Fahrzeuge drei Ausfahrten auf die das Gebäude umschließenden Straßen möglich. Zwischen den beiden Hallen liegt das Treppenhaus, es verbindet die Feuer- und die Rettungswache miteinander und ist das zentrale Gelenk zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen. Im südlichen Teil liegen unter der kleinere Halle Werkstätten, Lager- und Technikräume, hinter ihr im Erd- und Obergeschoss die Ruheräume, während die Aufenthaltsräume größtenteils über der größeren Halle angeordnet und nach Westen zu einer langen Dachterrasse hin orientiert wurden. Diese Terrassenfläche wurde gewonnen, indem das Gebäude an seiner Westseite im Obergeschoss zurückgesetzt wurde, auf der Ostseite kragt es stattdessen aus, sodass Werkstattbereiche und Fahrzeughalle hier eine überdachte Vorzone erhalten. Die dadurch erzielte skulpturale Wirkung gliedert den langgestreckten Baukörper und nimmt den hohen Hallentoren die Dominanz, die horizontale Fassadengliederung betont die Längsrichtung zusätzlich und lässt das Gebäude schlank und elegant erscheinen, eine Eigenschaft, die noch dadurch verstärkt wird, dass auch die Brüstungen im Freibereich auf das Gebäude bezogen sind und die räumliche Konzeption veranschaulichen. 

Lageplan
Grundrisse
Schnitte

Bauherr
BKRZ Brandschutz-, Katastrophenschutz- und Rettungsdienstzentrum Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG

Architektur
KÖLLING ARCHITEKTEN BDA

Leistungen
LPH 1-4, teilw. 5 (Leitplanung), 6+7, teilw. 8 (künstl. Bl) Wärmeschutz- und Brandschutzkonzept

Standort
Erich-Ollenhauer-Ring 2, 60439 Frankfurt am Main

Leistungszeitraum
2014 bis 2017

BGF
2.350 qm

Nutzfläche
1.400 qm

BRI
9.700 cbm

Anerkennung
ausgewählt zum Tag der Architektur am 24. - 25. Juni 2017