Neue «LEW Energiewelt» in Augsburg

Inszenierte Energie

Carsten Sauerbrei
3. März 2017
Der markante Haupteingang, Transparenz und eine attraktive Illumination prägen das Äußere des neuen Kundenzentrums. (Bild: Ott Architekten, Augsburg)

Mit der Liberalisierung des Energiemarktes sind auch die Energieversorger im Wettbewerb um Kunden auf eine positive und zeitgemäße Außendarstellung angewiesen. Die Zentrale der Lechwerke AG, das stadtbildprägende Gebäude am Augsburger Königsplatz, genügte mit ihrer nüchternen Büroarchitektur der 1980er-Jahre diesen Anforderungen nicht mehr. Aufgabe für das Augsburger Büro «Ott Architekten» war es in der gut einjährigen Projektphase daher, in Zusammenarbeit mit den Augsburger Kreativagenturen Liquid und eest! das 260 Quadratmeter große Kundenzentrum im Erdgeschoss und die Büros der «LEW Arbeitswelt» im 1. Obergeschoss zum anziehenden Gesicht des Unternehmens umzugestalten und dort Produkte und Geschäftsbereiche des Energieversorgers attraktiv und zeitgemäß zu präsentieren.

Die Granitfassade des Gebäudes brachen die Architekten durch eine neue Vollverglasung auf und gestalteten außerdem den Vorplatz als abstrakten Flusslauf um. (Bild: Ott Architekten, Augsburg)

Licht und Transparenz

Um schon von außen auf das neue Kundenzentrum aufmerksam zu machen, brachen die Architekten die strenge und kleinteilige Ordnung der bestehenden Granitfassade mit einer zweigeschossigen Vollverglasung im Bereich des Kundenzentrums und der Zukunftsbüros der «LEW Arbeitswelt» auf. Sie markierten außerdem den neuen Haupteingang mit einem markanten, geschossübergreifenden, floral ornamentierten Metallportal. Den Vorplatz verwandelten die Architekten in Zusammenarbeit mit dem Künstler Felix Weinold mit Bezug auf die Wasserkraftwerke der LEW in das abstrahierte Flussbett des Lech. Geschwungene blaue Linien symbolisieren nach der Neugestaltung den Flusslauf; riesige «Lechkiesel» dienen als Sitzgelegenheit.

Im Inneren dominieren neben dem attraktiven Interior Design, multimediale Inszenierungen wie ein abstrahierter Wasserfall oder die interaktive Informationswand. (Bild: LEW / Bernd Müller)

Multimediale Inszenierung 

Im Inneren des Kundenzentrums stellten die Planer weitere Bezüge zum Energieversorger und dessen Tätigkeit her. So wählten sie die Grundfarbe Grün für die Belichtung der Räume, als Symbol für erneuerbare Energien, das im Eingangsbereich mit dem flirrenden Blau eines abstrahierten Wasserfalls aus transluzenten Doppelstegplatten mit computergesteuerter LED-Hinterleuchtung korrespondiert. Architektin Ulrike Seeger, verantwortlich für das Interior Design, entschied sich bei der Planung ebenfalls für monochrome Grüntöne, die sie mit weiß gestalteten Bereichen kontrastierte. Neben der attraktiven Architektur begeistern seit der Eröffnung die multimedialen Installationen der «Energie-Elemente» Sonne, Wolken und Wasserfall und die interaktive Informationswand zum Thema Energiegewinnung und -verteilung die Besucher der «Energiewelt», wie das folgende Video anschaulich dokumentiert.