Pilotprojekt in Bochum fertiggestellt

Seriell und modular

Carsten Sauerbrei
19. Dezember 2016
Innerhalb von drei Monaten Bauzeit entstand ein attraktiv gestaltetes Gebäude mit 14 Wohnungen. (Bild: Nicola Leffelsend)

In Serie zu bauen ist in Deutschland wieder in aller Munde, seitdem es heißt, schnell und preisgünstig Wohnraum zu schaffen. Dafür eine modulare Konstruktion zu wählen liegt nahe, lassen sich Module doch in größeren Stückzahlen herstellen und durch Vorfertigung die Bauzeiten erheblich verkürzen. Aus diesen Gründen entschied sich auch das Wohnungsunternehmen Vonovia für diese Bauweise und errichtete als Auftakt eines für 2017 geplanten Wohnungsbauprogramms einen ersten Protoyp innerhalb von nur drei Monaten in einer Siedlung in Bochum-Hofstede.

Die 6,50 mal 3,12 Meter großen Raummodule werden im Werk mit Fenstern, Türen, Leitungen und Anschlusspunkten für den Zusammenbau vorgefertigt. (Bild: Simon Bierwald / INDEED Photography)

Vorgefertige Holzmodule 

Insgesamt 45 Holzmodule, die bereits ab Werk mit Fenstern, Türen, Leitungen und Anschlusspunkten für den Zusammenbau vorbereitet und per Lastwagen zur Baustelle angeliefert wurden, montierten die Arbeiter der Modulbau Lingen für das dreigeschossige Gebäude rund um den Treppenhauskern aus Beton. Insgesamt entstanden dabei 14 senioren- und familiengerechte Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern und einer Größe von 44 bis 88 Quadratmetern. Die Intention der Architekten erläutert Nina Bendler, verantwortliche Direktorin bei Koschany + Zimmer Architekten KZA so: «Wir wollten Wohnungsbau ganz neu denken mit dem Ziel, viel Wohnqualität auf weniger, dafür optimierten Quadratmetern zu schaffen.» «Integriert haben wir durchdachte Einbauküchen, intelligent gestaltete Bäder und platzsparende Abstellflächen in den Wänden.», so Bendler weiter.

Insgesamt 45 hölzerne Raummodule wurden rund um einen Treppenhauskern aus Beton montiert. (Bild: Simon Bierwald / INDEED Photography)

Abwechslungsreich gegliederter Baukörper

Der Gefahr einer monotonen Erscheinung, die beim modularen Bauen in Serie besteht, begegneten die Architekten, indem sie mit Vor- und Rücksprüngen den Baukörper abwechslungsreich gliederten und Balkone, Eingangsbereich sowie Treppenhaus in attraktivem Farbkontrast zu den weiß verputzten Außenwänden des Gebäudes gestalteten. Auch in Zukunft sollen weitere Wohngebäude als Nachverdichtung von Vonovia-Siedlungen auf Grundlage der jeweils 6,50 mal 3,12 Meter großen Raummodule entstehen, die in der Gesamtarchitektur, der Fassadengestaltung und der Baustoffwahl individuell auf den konkreten Ort und die Nachbarschaft abgestimmt werden. Wer sich im Detail über dieses weitgehend gelungene Beispiel seriell-modularen Bauens informieren möchte, dem sei das folgende Video vom Bauablauf empfohlen.