Lichtskulptur Io von Studio Achim Manz

Designkunst

Thomas Geuder
13. März 2017
Die Lichtskulptur «Io» von Studio Achim Manz aus Bremen steht für einen künstlerischen Umgang mit dem Thema Licht. (Bild: Studio Achim Manz)

Hersteller: Studio Achim Manz (Bremen, DE) | Kompetenz: LED-Lichtskulptur «Io»

Miniaturen aus Feinbeton, hin und wieder Ziegel, fast immer auf Stahlständern präsentiert, fremdartige Raumstrukturen, formale Studien, die die Spannung zwischen Material und Leere ausloten, dann auch zweidimensionale Zeichnungen, schwarze Linie auf der Wand, die sich durch kinetische Energie in dreidimensionale Plastiken, zu Architektur verwandeln, oder auch skulpturale Interventionen im städtischen Raum: Das ist das Œuvre, mit dem sich der Bildhauer Achim Manz seit über 25 Jahren auseinandersetzt und dessen Werke bereits in zahlreichen Kunst-, aber auch Architekturgalerien ausgestellt wurden. Diese Kreativität führt seit einigen Jahren auch dazu, dass Stücke entstehen, die nicht nur betrachtet, sondern auch benutzt werden können. Zusammen mit dem Hersteller Tecnolumen (deren Hauptaugenmerk auf Produkten und Designs der Bauhaus-Zeit liegt) entwickelte er etwa die Pendelleuchte «Trabant», eine an einem Drahtseil abgehängte, drehbare Betonkugel mit Glaslinse an der Unterseite, die 2008 den IF Product Design Award erhielt. Das jüngste Werk aus der Schmiede von Achim Manz ist die Lichtskulptur «Io». Ihr über 360° drehbarer Leuchtenkopf auf einem elegant schlanken Rohr aus gehärtetem Stahl erinnert an einen aufrechten Diskus, der aus zwei Hälften besteht: die eine wieder aus Feinbeton, die andere aus mundgeblasenem Opalglas, das nur in dieser hohen Qualität und Präzision nur von wenigen Werkstätten hergestellt werden kann. Im Inneren erzeugen LEDs ein Licht mit einer Temperatur von 3000 K und einer (dimmbaren) Helligkeit von 980 lm. Das technisch Besondere dabei ist, dass sich die komplette Adapterplatte austauschen und so die Leuchte an zukünftige LED-Technolgien anpassen lässt. Im Raum erzeugt die formal extrem reduzierte «Io» eindringliche, stille Bilder und schafft durch die beiden Materialien Feinbeton und Licht ein starkes Gegensatzpaar, das neugierig macht. «Io» kann im Grunde als Stehleuchte verwendet werden, doch für Achim Manz ist sie (auch) eine Lichtskulptur eben im Grenzbereich zwischen Kunst und Design. Konsequent ist da, dass «Io» in einer Auflage von lediglich 1000 Stück hergestellt wird – fortlaufend durchnummeriert und signiert natürlich.

«Io» hat die Form eines Diskus und besteht aus zwei millimetergenau abgestimmten Hälften. (Bild: Studio Achim Manz)
Spezielle Kontakte in der Verbindung zwischen Stahlrohr und Leuchtenkopf ermöglichen das Drehen um 360°. (Bild: Studio Achim Manz)
Betonminiaturen sind seit über 25 Jahren eine der Leidenschaften von Achim Manz. Im Bild: Anglerheim, Betonguss, Wasser, 60x32x50cm, 2014 (Bild: Achim Manz)
Mit seinen «Wandstücken» erkundet Achim Manz den Übergang von Zeichnung zu Skulptur. Vorne im Bild: Wandstück 1, Beton, 2001