Lichtsystem Favo von Sattler

Intelligente Lichtwabe

Thomas Geuder
23. April 2018
„Favo“ des Göppinger Leuchtenherstellers Sattler ist als intuitiv steuerbares Lichtsystem für Flächen mit wechselnder Nutzung gedacht. (Bild: Sattler)

Produkt: Favo | Hersteller: Sattler GmbH (Göppingen, DE) | Konzept: blocher partners (Stuttgart, DE)

Der Kreis und die Linie sind – so haben wir Mitte letzten Jahres geschrieben: Das Runde an der Linie – Grundelemente in der Designsprache des Leuchtenherstellers Sattler aus Göppingen bei Stuttgart. Damals haben wir über die Neuheit „Avveni“ berichtet, mit der der Hersteller einen interessanten, neuen Weg in Richtung Modulsystem geht, das wie eine chemische Strukturformel aussieht, an den Enden der Stränge jeweils ein runder, flacher Leuchtenkopf. Diesen gestalterischen Weg hat Sattler nun zusammen mit den Designern von blocher partners aus Stuttgart weiter gedacht und zu einer Wabenstruktur entwickelt. Kernstück dabei ist der Knotenpunkt, der sich per statischer und elektronischer Schnappverbindung zu einem ganzen Netz vervielfältigen lässt. In dem Knoten aus wärmeleitfähigem Kunststoff-Spitzguss steckt komplexe Technik in zwei Varianten: Bei „Favo Light Cell“ gibt es eine LED pro Knotenpunkt (5 W, 515 lm), die direkt nach unten strahlt, mit einem Abstrahlwinkel von 12°. Über das von Sattler bekannte Snap-System sind Vorsatzlinsen zum Verändern des Abstrahlwinkels auf 17° bzw. 26° nachrüstbar. Schalt- und dimmbar sind die LEDs wie gewohnt über DALI, CASAMBI, DMX oder auch 0-10 V bzw. 1-10 V. Das „Favo Light Net“ kann demgegenüber noch mehr: In jedem Knotenpunkt verbergen sich insgesamt drei LEDs mit einer 18°-Spot-Charakteristik, die in einem Winkel von 30° zur Vertikalen strahlen. Jede einzelne LED lässt sich über eine eigens für Favo entwickelte Steuerung via Bluetooth ansteuern, schalten und dimmen (Demo unter: favo.sattler-lighting.com). Aus alledem folgt auch, dass das gesamte Netz lediglich eine Stromleitung irgendwo im Bereich des Favo-Netzes benötigt. Der Strom wird dann durch die gesteckten Module verteilt. „Favo schafft eine Struktur aus Licht, mit der sich die Lichtstimmung in einer Vielzahl von Anwendungsfällen nun bedarfsgerecht und punktgenau steuern lässt“, beschreibt Sattler-Geschäftsführer Ulrich Sattler die Neuentwicklung und denkt dabei etwa an Präsentationsumgebungen, Shops, Ausstellungsräume oder Museen. Räume also, bei denen die Ansprüche an die Beleuchtung immer wieder wechseln. Der Namen „Favo“ bezieht sich übrigens auf die sechseckige Grundkonstruktion des Lichtsystems: Favo ist Italienisch und bedeutet Bienenwabe – die in unserem Fall eine beachtliche Modulgröße von 693 mm x 800 mm besitzt.

In „Favo Light Cell“ befindet sich in jedem Knotenpunkt bzw. Leuchtenkopf ein LED-Spot, dessen Abstrahlwinkel durch Vorsatzlinsen verändert werden kann. (Bild: Sattler)
Mit „Favo Light Net“, in dem jeder Knotenpunkt mit drei LEDs bestückt ist, lassen sich ganze Szenarien per Tablet-Steuerung intuitiv programmieren. (Bild: Sattler)
Das System wurde auf der diesjährigen Messe Light + Building in Frankfurt am Main vorgestellt. (Bild: Markus Bachmann / World-Architects)
Szenarien-Beispiel: Museum (Bild: blocher partners)
Szenarien-Beispiel: Präsentation / Meeting (Bild: blocher partners)
Szenarien-Beispiel: Meeting (Bild: blocher partners)
Das Favo-Entwicklungsteam (v.l.n.r.): Sven und Ulrich Sattler sowie Jürgen Gaiser und Alexander Rybol von blocher partners. (Bild: Pete Parker Photography)