Integrierte Gesamtschule Riedberg

Auf freiem Feld

NKBAK
25. October 2017
Südansicht

Projekt: Integrierte Gesamtschule Riedberg, Frankfurt am Main | Architektur: NKBAK Nicole Kerstin Berganski Andreas Krawczyk, Frankfurt am Main | Bauherr: Stadt Frankfurt am Main, Stadtschulamt vertreten durch das Hochbauamt | vollständige Bautafel siehe unten

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Eine Schule zu entwerfen und zu bauen, ist immer etwas Besonderes: Sie will nicht zeigen, unter welchem finanziellen, bürokratischen und verwaltungstechnischen Bedingungen öffentliche Schulgebäude entstehen müssen. Und sie will den Schülern und Lehrern das Gefühl von Offenheit, Klarheit, souveräner Stabilität und gestalteter Klugheit vermitteln. Auch aus einem guten Schulgebäude nehmen die Kinder was in ihr Leben mit – wie aus einem guten Schulbuch. 
​Frankfurt-Riedberg ist ein noch junger Stadtbezirk, der 2020 etwa 16'000 Einwohner haben soll. Auf dem Campus Riedberg sind mehr als 10'000 Arbeits- und Studienplätze der Goethe-Universität Frankfurt geplant. Insofern ist die Aufgabe auch, nicht nur zu reagieren, sondern zu agieren – also einen neuen Blick auf die Chancen durch Architektur zu richten.

Eingangssituation
Klassenraum

Welche Gedanken liegen diesem Projekt zugrunde?
Der Neubau der zweizügigen Integrierten Gesamtschule Frankfurt-Riedberg soll kurzfristig den ersten beiden Jahrgängen ein neues zu Hause geben. In den folgenden Jahren ist dann eine Erweiterung für weitere Jahrgänge angedacht. Um das Konzept schnell und flexibel zum Schuljahr 2016/2017 umzusetzen, wurde der Neubau in modularer Bauweise entwickelt.
Zwei gegeneinander verschobene Gebäuderiegel wurden dabei über einen länglichen Flur miteinander verbunden. Durch die Verschiebung wird eine großzügige natürliche Belichtung der Flurbereiche erreicht, die gleichzeitig eine Verbindung zum Außenraum herstellen. Hier befinden sich auch die zwei Eingänge in das Gebäude. Die Verschiebungen sind zudem so geplant, dass an einer Seite die angedachte Erweiterung für die kommenden Jahrgänge angebaut werden kann.

Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk verändert?
Ehrlich gesagt: kaum. Die Zusammenarbeit mit dem Stadtschulamt, dem Hochbauamt Frankfurt und allen anderen Beteiligten war einfach nur motivierend.

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Naja – das Thema Energie, die richtungsweisende Modulbauweise mit Holz und die schnörkellose Klarheit, die das Konzept vom Entwurf verlangt, waren wohl die wichtigen Einflussfaktoren. Konkret zum Material: Die Außenwände sind mit rohen Brettern aus Douglasie verkleidet – das Gebäude wird damit am Übergang der neuen Siedlungsstruktur und einem Grünzug als eigenständiger Baukörper verortet.

Fassadendetail
Baustelle - Zusammesetzen der Module
Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Schnitt

Projekt
Integrierte Gesamtschule Riedberg
Carl-Hermann-Rudloff-Allee 11
Frankfurt am Main

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Stadt Frankfurt am Main, Stadtschulamt vertreten durch das Hochbauamt

Architektur
NKBAK - Nicole Kerstin Berganski Andreas Krawczyk, Frankfurt am Main

Fachplaner
Tragwerk: Merz Kley Partner ZT GmbH,  Dornbirn (AT)
Freianlagen: Schöne Aussichten Landschaftsarchitektur,  Kassel

Ausführende Firmen
Bodenplatte: Bauunternehmung Streib GmbH & Co. KG, Mannheim
GU-Holzbau: Kaufmann Bausysteme GmbH, Vorderreuthe 57, Reuthe (AT)

Energiestandard
EnEV 2014

Bruttogeschossfläche
2.451 m²

Gebäudevolumen
7.957 m³

Gesamtkosten
​k.A.

Fertigstellung
2017

Fotos
Thomas Mayer, Neuss