Und er macht es anders

Inge Beckel
20. September 2017
Dear to Me, 2017 Ausstellungsansicht 2. OG (Bild: Markus Tretter / Courtesy of Atelier Peter Zumthor & Partner © Peter Zumthor, Kunsthaus Bregenz)

Vor 20 Jahren eröffnete das Kunsthaus Bregenz. Also ein Jubiläum, das gefeiert werden muss. Verantwortlicher ist der Architekt von damals. Doch wer nun denkt, der Altmeister feiere sich selbst und sein Werk, der irrt.

Nein, während der Ausstellung, die bis zum 7. Januar 2018 dauert, finden über 160 Live-Veranstaltungen statt, wobei das Programm ist in einem Programmbuch zusammengefasst ist. Dazu liest man: «Musik wird aufgeführt, Autor/innen lesen, Drinks werden gereicht, Bilder ausgestellt, eine Bibliothek eingerichtet, Filme gezeigt, eine Spieluhr installiert und Pflanzen zum Gedeihen gebracht.» Der Kurator, der Architekt, gibt dem eine Bühne und Raum, was ihm lieb ist, eben dear to me. Peter Zumthor selbst hat dazu gedichtet: «Denken ist eine Linie, Emotionen sind Raum. Ich liebe das Denken in Bildern. Räume schaffen können, die berühren, wie gewisse Passagen in der Musik von Mahler oder Wagner, komponiert mit den Mitteln von Schönberg oder Webern, mit der Energie und Transparenz von Strawinski — das wäre schön. Aber jetzt ein Fest!» Das Fest war wohl am Wochenende. Doch ein Besuch des Hauses mit einer der vielen Attraktionen lohnt sich sicherlich.

Einladungskarte. Bild: © Peter Zumthor, Kunsthaus Bregenz