Ideen für eine architektonische Weihnacht

Unterm Weihnachtsbaum

Thomas Geuder, Martina Metzner
20. December 2017
Beton mit Gold, Zeichenutensilien, eiskalte Steine und leuchtende Buchstaben – Geschenke, die auch zu Weihnachten passen (Bilder: Concrete Jungle; Moleskine; Hukka; Artemide)

Synchron in Buch und Tablet
Man könnte meinen, Magie sei im Spiel, wenn man mit dem Moleskine Smart Writing Pen+ schreibt. Denn in Echtzeit werden die handgeschriebenen Notizen vom Papier auf digitale Begleiter wie Tablet oder Smartphone übertragen. Die ideale Lösung also für alle, die immer noch gern per Hand schreiben und zeichnen. So verbindet sich auf wundersame Weise die analoge mit der digitalen Welt. Moleskine hat lange an der Technik dafür getüftelt: Eine Infrarotkamera im Stift erkennt das Geschriebene und überträgt das Schriftbild mithilfe eines Punktrasters eins-zu-eins und chronologisch Seite um Seite in eine App. Aber das ist noch nicht alles: Tippt man etwa mit dem Pen+ auf das Briefumschlagssymbol auf der oberen Ecke jeder Seite, kann man die ganze Seite augenblicklich per Mail versenden. Die Notizen lassen sich außerdem mit Google Drive und Evernote synchronisieren. Und wie in Evernote lassen sich auch die Moleskine-Notizen handschriftlich mit einem Schlagwort versehen.
 

Moleskine bringt den Smart Writing Pen+ auf den Markt (Bild: Moleskine)

Pflastersteine fürs Glas
Nicht weniger Erstaunen rufen die kleinen Steine hervor, die aussehen wie Puppenhaus-Formate ihrer Pflastersteinkollegen. Sie sind aus Speckstein, und aufgrund des hohen Anteils an Magnesit speichern Sie langanhaltend Kälte (oder auch Wärme). Ihre hohe Dichte macht es möglich, sie als Eiswürfel zu verwenden. Am besten in einem gut gelagerten, Single Malt Whiskey. Ein ideales Geschenk für den geschätzten Bürokollegen.

Eiswürfel aus Stein von Hukka (Bild: Hukka)

Neoröhre 2.0
Es gab eine Zeit, da war Werbung mit Neoröhren ziemlich en vogue. Begonnen hat das in den 1960er-Jahren, als die Neoröhre für die breite Masse tauglich wurde. Leuchtschriften oder Logos aus Neoröhren waren oftmals wahre Kunstwerke, die zu hohen Preisen gehandelt wurden. Heute sind sie ob der reizvollen Möglichkeiten durch die LED ein wenig in Vergessenheit geraten. Anlass genug also für die Designer Jakob Lange und Bjarke Ingels von BIG, in Kooperation mit Artemide ein Beleuchtungssystem mit der retrofuturistischen Anmutung der Neoröhren zu entwerfen: Das „Alphabet of Light“ aber ersetzt das Gas durch zeitgemäße LEDs. Sieben Basismodule lassen sich zu 29 Buchstaben und 10 Zahlen zusammenfügen. Durch einen elektromagnetischen Click-Mechanismus können die einzelnen Teilstücke nahtlos verbunden werden. Ein dünner Aluminiumkern mit zwei LED-Leisten sorgt für das Licht. So lassen mit den Leuchten ganz einfach individuelle Weihnachts-, Liebes-, Geburtstags- oder sonstige Botschaften herstellen.
 

Im Innenhof der Universität Mailand wurde 2017 das Werk „Quick Brown Fox Jumps Over the Lazy Dog“ aus dem „Alphabet of Light“ installiert. (Bild: Artemide)

Schmuck für Beton-Fans
Dass der Baustoff Beton mehr kann, als Basis für ein Gebäudeskelett zu sein, wussten auch Madlen Thorwarth und Daniel Singh aus Frankfurt, die im Jahr 2015 ihr Label „Concrete Jungle“ gründeten. Als Betonmanufaktur stellen sie seither Möbel, Wohnaccessoires und Schmuck her, jedes Stück von Hand gefertigt und somit ein Unikat. In ihrer hauseigenen Manufaktur verwenden sie ultrahochfesten Beton (UHPC) und Glas- und Carbonfasern in Verbindung mit Edelsteinen, Kristallen und Edelmetallen. „Great things never came from comfort zones“ lautet ihr Arbeitsmotto, mit dem sie jede Herausforderung eingehen möchten. Das Material Beton soll dabei besonders und salonfähig gemacht werden. Warum also nicht ein Anhänger aus weißem Beton mit Blattgold zu Weihnachten?
 

Beton in ungewohnter Umgebung: White Gold Edition. (Bild: Concrete Jungle)