Für Puristen und Businessmenschen

Noch ist Singen mit knapp 46.000 Einwohnern eher eine kleine Große Kreisstadt. Doch Stadt und Region sehen sich auf dem aufsteigenden Ast. Für die Geschäftsreisenden bedarf es heute und in Zukunft natürlich auch einer adäquaten Unterkunft. Wer ein elegant und schnörkellos eingerichtetes Zimmer sucht, der findet im neuen Hegau-Tower-Hotel das Passende.

So groß, wie die Herberge auf den ersten Blick aussehen mag, ist sie in Wirklichkeit nicht. Mit 13 Zimmern auf einer einzigen Etage ist das Hotel äußerst überschaubar. Und so zeichnet die Qualität und nicht die Quantität das Hegau-Tower-Hotel aus. Klare, kantige Formen, ruhig wirkende Oberflächen und pfiffige Details bestimmen das von klm Architekten entwickelte Konzept, für die im lichten drei Meter hohen Zimmer.

Die Möblierung der Zimmer ist darauf ausgerichtet, dass die Gäste von Bett, Sessel und manchmal auch dem Bad aus den Blick durch die Ganzglasfassade genießen können. Wer die richtige Gebäudeseite erwischt, der schaut auf den nahegelegenen, bereits erloschenen Vulkan Hohentwiel. Doch auch die nachts beleuchtete Stadt mag für den einen oder die andere reizvoll sein. Allerdings variiert in diesem Hotel nicht nur die Aussicht sehr, sondern auch die Farbgebung der Superior- und deLuxe-Zimmer, der Junior- und Business-Suiten. Für eine eher warme Atmosphäre sorgt in den einen dunkelbraunes Nussbaumfurnier, in den anderen erzeugen reinweiße, freistehende Möbel einen kühlen Charakter.

Für die erste Variante haben sich die Architekten bei der Businesssuite entschieden, die mit einem Schlaf- und einem Konferenzbereich, einer Gästetoilette und einem Badezimmer mit freistehender Badewanne einlädt. Während in den anderen Zimmern der Sanitärbereich immer an der richtigen Stelle angeordnet ist, gelang die Grundrisszonierung gerade im größten, repräsentativsten Zimmer nicht. Denn das private Badezimmer ist nicht direkt vom Schlafbereich zugänglich, sondern nur über den großzügigen Arbeitsbereich. Weil in den anderen Stockwerken allerdings Büros, ein Fitnessstudio und Konferenzräume untergebracht sind, ist das Gebäude eigentlich auch nicht für diese kleinteilige Nutzung entworfen worden.

An anderer Stelle haben die Architekten dagegen an die vielen wichtigen Kleinigkeiten gedacht. So gibt es in der Ankleidezone der Juniorsuite zwei Sitzgelegenheiten, die so angeordnet sind, dass neugierige Blicke außen vor bleiben. Damit die obligatorische Kaffeemaschine nicht im Weg steht, wurde sie meist in einem der Einbauschränke untergebracht – farbig abgesetzt, damit sie auch im morgendlichen Halbschlaf leicht zu finden ist. Genau diese Details sind es, die das Konzept zu einem gelungenen Ganzen abrunden.
Simone Hübener