Ökumenisches Forum Hafencity

Leicht eingedellt

10. April 2013

Ökumenisches Forum Hafencity
2012

Shanghaiallee 12-14
20457 Hamburg

Bauherr
Grundstücksgesellschaft Shanghaiallee
Hafencity GbR
Hamburg

Hauptmieter
Die Brücke e.V.
Shanghaiallee 12-14
Hamburg

Architekten
Wandel Hoefer Lorch Architekten
Prof. Wolfgang Lorch
Prof. Andrea Wandel

Projektleitung
Florian Götze

Mitarbeiter
Dirk Lang
Bruno Di Franco
Kimberly Rubert
Nikolaus Hirsch
Andreas Schmalz
Johannes Vogt

Bauleitung
EvaBau-West
Hamburg

Statik
Weber Poll Ingenieure
Hamburg

Haustechnik
HKP Ingenieure
Hamburg

Fassadenstatik
Ingenieurgemeinschaft Puszies
Hamburg

Akustik
Air Akustik
Hamburg

Brandschutz
Dipl.-Ing. Elser
Hamburg

Bodengutachter
Krauss und Partner
Oldenburg

Prüfstatik
Eggert Lohrmann Partner
Hamburg

Vermessung
SBI
Hamburg

Planungsdaten
BGF: 6.400 m²
HNF: 2.800 m²
Umbauter Raum BRI: 24.000 m³

Baukosten
13.800.00 EUR/brutto
inkl. Grundstückskauf

Grundstücksgröße
1.170 m²

Geschosse
9

Wohneinheiten
22

A/V Verhältnis
0,11 m²/m³

Gründung
Pfahlgründung 118 Stück

Geothermie
35 Pfähle der Gründung

Solarenergie
Solarthermienutzung

Energieeffizienz
Hafencity Gold vorzertifiziert

Wasser
Grauwasseranlage

Heizung
Fernwärme

Fotografie
Norbert Miguletz

Neunzehn Konfessionen in einem Gebäude, das kein Solitär, sondern  Teil einer Blockrandbebauung ist.

Im Sommer 2012 wurde in der Hamburger Hafen-City, einem hurtig weiter wachsenden Stadtteil mit rund zehntausend Bewohnern und vier mal so vielen (meist Büro-) Arbeitsplätzen, das erste sakrale Gebäude eröffnet. Und das hat es in sich: Mögen sich andernorts die beiden großen, christlichen Kirchen schwertun mit der Ökumene, so hat man es hier geschafft, gleich 19 christliche Konfessionen unter einen Hut zu bringen. Allein dies verdient alle Achtung! Das Ökumenische Forum ist Teil einer  – noch nicht komplett geschlossenen – Blockrandbebauung. Im Erdgeschoss befinden sich die gemeinsam genutzte Kapelle, ein Café und ein Veranstaltungssaal. In den ersten beiden Obergeschossen sind Büros, darüber Wohnungen. Im sechsten Obergeschoss wurde das Stadtkloster des Laurentiuskonvents mit angegliedertem Gästebereich untergebracht. 

Das Ziegelkunstwerk auf der Rückseite des Zentrums und auf der Straßenseite mit integriertem Kreuz.

Beim Gebrauchtwagenkauf wäre die Feststellung »Leicht eingedellt!« verheerend, auf jeden Fall ließe sich damit der Verkaufspreis kräftig drücken. Es sei denn, die Dellen und Beulen sind Bestandteil der Stabilisierung und Formgebung, also des Auto-Designs. Dann hießen sie aber auch anders. Zum Beispiel Sicken und Schweller.  So ähnlich verhält es sich mit den Dellen im Mauerwerk des Ökumenischen Forums. Sie mindern dessen Wert nicht. Ganz im Gegenteil. Eine der beiden modelliert auf Augenhöhe die Einladung zum Betreten des Forums und weist mit dem ins Mauerwerk integrierten, aus lasierten Ziegeln gemauerten Kreuz auf das hin, was einen im Inneren erwartet. Die zweite bemerkt man erst, wenn man zur Traufkante aufschaut: Sie beherbergt die Glocke. Die dritte, von außen betrachtet eher Beule als Delle, markiert  – auf der Rückseite des Gebäudes – die Lage der Kapellenapsis

Die Kapelle mit offenen Türen; die Ebene zwischen den Pfeilern lässt sich schließen.

Am Computer lassen sich derart auflockernde Verformungen der Fassade schnell hinzeichnen, beim Einschalen der 25 cm starken Stahlbetonwand geht’s schon nicht mehr ganz so flott von der Hand, und beim Mauern des 11,5 cm starken Sichtmauerwerks ist deutlich mehr als die übliche Routine gefordert. Aber die Wirkung ist zauberhaft. Vor allem morgens, wenn die niedrig stehende Sonne das Relief plastisch hervortreten lässt. Passanten (wahrscheinlich Architektouristen) meinten scherzhaft, die Beulen gingen wohl aufs Konto des in Hamburg eher rauen als lauen Lüftchens. Tatsächlich kann einem der Wind dort schon mal kräftig um die Ohren blasen, aber was er anrichtet, sieht anders aus: Die provisorische Brandwand-Verkleidung hat er so zerfleddert, dass sie »genäht« werden musste, um dem Wind keine weitere Angriffsfläche zu bieten. Dabei kommt es nur auf Dichtheit an, nicht auf Schönheit – und doch hat die eher dem Zufall geschuldete Grafik einen unwiderstehlichen Reiz. Nicht mehr lange, denn jetzt wird das Nachbarhaus bereits hochgezogen. 
Wilfried Dechau

Südliche Brandwand des Ökumenischen Forums (Shanghaiallee 12-14). Art trouvée auf Zeit: Das südlich angrenzende Hafen-City-Projekt 50 (Shanghaiallee 16-18, Musikerhaus, 360grad architekten, Hamburg) beginnt bereits Formen anzunehmen.
Lageplan
Grundrisse
Schnitte

Ökumenisches Forum Hafencity
2012

Shanghaiallee 12-14
20457 Hamburg

Bauherr
Grundstücksgesellschaft Shanghaiallee
Hafencity GbR
Hamburg

Hauptmieter
Die Brücke e.V.
Shanghaiallee 12-14
Hamburg

Architekten
Wandel Hoefer Lorch Architekten
Prof. Wolfgang Lorch
Prof. Andrea Wandel

Projektleitung
Florian Götze

Mitarbeiter
Dirk Lang
Bruno Di Franco
Kimberly Rubert
Nikolaus Hirsch
Andreas Schmalz
Johannes Vogt

Bauleitung
EvaBau-West
Hamburg

Statik
Weber Poll Ingenieure
Hamburg

Haustechnik
HKP Ingenieure
Hamburg

Fassadenstatik
Ingenieurgemeinschaft Puszies
Hamburg

Akustik
Air Akustik
Hamburg

Brandschutz
Dipl.-Ing. Elser
Hamburg

Bodengutachter
Krauss und Partner
Oldenburg

Prüfstatik
Eggert Lohrmann Partner
Hamburg

Vermessung
SBI
Hamburg

Planungsdaten
BGF: 6.400 m²
HNF: 2.800 m²
Umbauter Raum BRI: 24.000 m³

Baukosten
13.800.00 EUR/brutto
inkl. Grundstückskauf

Grundstücksgröße
1.170 m²

Geschosse
9

Wohneinheiten
22

A/V Verhältnis
0,11 m²/m³

Gründung
Pfahlgründung 118 Stück

Geothermie
35 Pfähle der Gründung

Solarenergie
Solarthermienutzung

Energieeffizienz
Hafencity Gold vorzertifiziert

Wasser
Grauwasseranlage

Heizung
Fernwärme

Fotografie
Norbert Miguletz