Haus der Jugend Hamburg-Kirchdorf

So darf‘s weitergehen

14. December 2010

Haus der Jugend Hamburg-Kirchdorf
2010

Krieterstraße 11
21109 Hamburg-Wilhelmsburg

Auftraggeber
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Hamburg

Architektur
Kersten + Kopp Architekten
Berlin

Projektleitung
Andreas Kopp

Tragwerksplanung
ifb frohloff staffa kühl ecker
Berlin


TGA-Planung
EGS-Plan
Braunschweig

Bruttogeschossfläche
1.587 m²

Fotografie
Klemens Ortmeyer

Zur Straße hin ist das Haus der Jugend durch geschlossene Flächen charakterisiert, skulptural verstanden, als Ganzes aber durchlässig. Es weckt Neugier.

Es gibt einige Metaphern, die immer mal wieder zur Charakterisierung von Gebäuden bemüht werden, oft allerdings, ohne dass man das passend finden müsste. Beim Haus der Jugend in Wilhelmsdorf, Hamburgs IBA-Stadtteil, ist das anders. Um das intelligente Entwurfskonzept dieses IBA-Auftaktprojekts zu beschreiben, ist die Rede vom Haus als räumlichem Vermittler zwischen verschiedenen Funktionen, Räumen und Strukturen durchaus angemessen – aber auch eine Bezeichnung als Gelenk, Membran, oder Sportgerät ist treffend.

Große Glasflächen zum Park, zu ruhigeren Seite hin

Das Haus der Jugend liegt zwischen S-Bahnstation, einem Gebiet mit Wohnungsbauten der 1960er Jahre einschließlich einem für diese Zeit typischen Ortsteilzentrum, der Maximilian Kolbe-Kirche, einem Park und einem von Einfamilienhäusern geprägtem Gebiet. Die Architekten reagieren auf diese Situation mit einem Interesse und Neugier weckenden Gebäude, das sich öffnet, durchlässig ist. Es überspannt einen offenen Sportplatz, die zur Maximilian Kolbe-Kirche orientierte Stirnseite ist als Kletterwand gestaltet, eine offene, außenliegende Treppe führt zur Skaterbahn mit kleiner Pipe, deren Unterseite als Form von der Straße aus sichtbar ist. Im Erdgeschoss schließt an den Eingangsbereich mit Café ein offener Bereich mit Fotolabor, Werkraum, Musikstudio an, eine Multifunktionshalle mit Umkleidebereich wurde im ersten Obergeschoss untergebracht. Lern- und Arbeitsbereiche liegen im zweiten Obergeschoss, wo mehr Konzentration, mehr Ruhe herrschen kann. Eine offene, dreigeschossige Halle ist Erschließung und Aufenthaltsraum in einem. In den aus dem Gesamtvolumen ausgeschnittenen Freiräumen sind die Außenflächen farbig gestaltet, das schafft variantenreiche Farbstimmungen innen wie außen und lässt das Gesamtvolumen lesbar bleiben. Durch großzügige Glasflächen und Lichthöfe, Außentreppen und Skaterbahn wird eine räumliche Struktur geschaffen, in der sich das Innen und das Außen differenziert und fein abgestuft durchdringt. So werden etwa die Oberlichter der Erschließungshalle in der gleichen Weise verstanden wie die Lichthöfe über dem Sportplatz und charakterisieren diese Halle als einen Außenraum im Inneren.

Die offene Halle, ein Außenraum im Innern, Erschießungsraum und Treffpunkt

Die offene räumliche Struktur verknüpft verschiedene Orte fürs Spielen, Abhängen, Skaten, bietet Nischen und Rückzugsräume in der offenen Gesamtstruktur. Gerade der freie Übergang vom Parkplatz, der Straßenseite, zum Park lässt dieses Haus als eines erleben, das keine Grenze formulieren will, sondern im Gegenteil selbstverständlich benutzt, betreten werden darf, dessen Außenräume zum Quartier gehören und in dem das Innere eine Fortsetzung dieser Quartierszugehörigkeit ist. So wie die IBA hier begonnen hat, darf sie ruhig fortgesetzt werden.
Christian Holl

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. OG
Grundriss 2. OG
Längsschnitt

Haus der Jugend Hamburg-Kirchdorf
2010

Krieterstraße 11
21109 Hamburg-Wilhelmsburg

Auftraggeber
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Hamburg

Architektur
Kersten + Kopp Architekten
Berlin

Projektleitung
Andreas Kopp

Tragwerksplanung
ifb frohloff staffa kühl ecker
Berlin


TGA-Planung
EGS-Plan
Braunschweig

Bruttogeschossfläche
1.587 m²

Fotografie
Klemens Ortmeyer