Hörsaalgebäude Fachhochschule Osnabrück

Umprogrammiert

16. September 2015


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Archiv «Bau der Woche»

Hörsaalgebäude Fachhochschule Osnabrück
2014

Barbarastraße 21
49076 Osnabrück

Nutzung
Hörsaalgebäude, Seminarbetrieb, Tagungen, Lernräume

Auftragsart
Beschränkter interdisziplinärer Wettbewerb nach RPW 2008

Bauherrschaft
Stiftung der Fachhochschule Osnabrück

Architektur
Benthem Crouwel, Aachen
Team: Markus Sporer, Cornelius Wens (PL), Anna Gerlach, Sander Vijgen, Joris Görling, Daniel Vlasveld

Fachplaner
TGA: IQ Haustechnik, Krefeld
Statik: Kempen Krause Ingenieure, Aachen
Brandschutz: Kempen Krause, Köln
Außenanlagen: Lützow 7, Berlin
Lichtplanung: Lichtwerke, Köln
Medientechnik: O&P Projektingenieure, Hannover
Schallschutz/Raumakustik: Kempen Krause Ingenieure, Aachen
EnEV-Nachweis: ENAKON Wolfenbütel, Hannover
Bauphysik: Büro für Bauphysik, Hannover

Bauleitung
Höhler + Partner, Architekten und Ingenieure, Hamburg

Hersteller
Ecophon Deutschland: Akustikdecken
NE-Metall: Lamellendecken
Wicona: Aluminiumfenster
Raico: Pfosten-Riegel-Fassaden
Jet: Glasdach
  Serge Ferrari: Farbige Fassadenmembran

Gebäudevolumen
36.286 m³

Bruttogeschossfläche
8.300 m²

Kubikmeterpreis
409 €/m³

Gesamtkosten
Netto 14.840.000 € (KGr 200 bis 500)

Auszeichnungen
Nominierung Deutscher Lichtdesign-Preis 2015 (Kategorie Bildung)
Nominierung BDA Preis Niedersachsen

Praxis-Artikel
im german-architects eMagazin
Richtungsweisend

Fotos
Jens Kirchner

Blick aufs neue Hochschulgebäude vom zukünftigen Forum des Campus.

Katinka Corts: Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Markus Sporer: Wir hatten damals das der Wettbewerbsaufgabe zugrunde liegende Raumprogramm in unserem Entwurf «umprogrammiert»: anstatt der vorgesehenen Gruppenräume für studentisches Arbeiten haben wir eine Landschaft vorgeschlagen. Dieses Risiko wurde von der Jury gewürdigt und unser Projekt mit dem zweiten Preis belohnt. Unser Auftraggeber hat sich dann vom ersten Tag mit dieser Idee der Lernlandschaft identifiziert und das Konzept bis zur baulichen Umsetzung unterstützt.

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
«Freie Lernzonen» werden auch im Hochschulbau zunehmend an Bedeutung gewinnen, da sich die Verhaltensmuster ändern. Informationen, die immer und überall verfügbar sind, die Nutzung dieses Pools über mobile Geräte und Nutzer, die sich jederzeit und überall vernetzen und freie Gruppen bilden können, werfen die Frage auf, inwieweit «konventionelle» Lernorte noch einen adäquaten Rahmen bieten können. Informelle und selbst konfigurierbare Bereiche sind eine notwendige Ergänzung zu den bereits vorhandenen «klassischen» Lernorten. Diese Überlegungen bilden den Ausgangspunkt zur Entwicklung der Lernlandschaft im neuen Hörsaalgebäude.

Die Auskragung im Eingangsbereich öffnet den Raum zwischen Mensa und Bibliothek
Blick von Osten

Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?
Das Hörsaalgebäude ist in den Masterplan für den «Hochschulcampus Osnabrück» eingebettet und liegt zwischen Mensa und Bibliothek sowie zwischen «Campusplatz» und «Forum». In diesem Kernbereich spielt sich künftig das studentische Leben ab. Aus dieser Position an der Schnittstelle des Campus leiten sich der Anschnitt des Volumens und die auskragende Geste ab: es wird eine starke räumliche Beziehung zwischen «Campusplatz» und «Forum» hergestellt, außerdem entsteht mit der Lernlandschaft ein innen liegender Campusplatz als zentraler Ort für die Hochschule.

Inwiefern hat die Bauherrschaft den Entwurf beeinflusst?
Der Auftraggeber hat das Projekt mit seiner Begeisterung für die konzeptuelle Idee und die architektonische Umsetzung wesentlich getragen. Eine der Herausforderungen bei diesem Projekt war die klare und knappe Budgetvorgabe. Also haben wir gemeinsam mit dem Auftraggeber eine «Strategie» entwickelt, wie dieses Ziel erreicht werden kann – oder einfacher gesagt: wir haben die richtigen Schwerpunkte gesetzt. Eine effiziente und kompakte Grundstruktur mit zentralen Technikflächen, die kurze Leistungswege ermöglichen, der Verzicht auf eine Unterkellerung sowie eine einfache Konstruktion des Massivbaus mit hohem Fertigteileinsatz. Dazu einfache aber wertige Materialien und teilweise sichtbare Installationsführung. Dies gab uns Spielräume, die aufwändigere Konstruktion der Lernlandschaft und die besondere Fassade umzusetzen. 

Die Fassade trägt zum zeitgenössischen architektonischen Ausdruck des Lernortes bei.
Das Foyer ist großzügig gestaltet, lichtdurchflutet und bietet Raum für Veranstaltungen
Informelles Lernen, Begegnen und Kommunizieren

Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk verändert?
Die Idee bildet für uns stets die Messlatte bei allen architektonischen, technischen und konstruktiven Entscheidungen auf dem Weg zum fertigen Projekt. Wenn wir heute das letzte Arbeitsmodell aus der Wettbewerbsphase mit dem umgesetzten Projekt vergleichen, sind die Abweichungen marginal. Markanteste Änderungen waren die Neuordnung der Fassadenöffnungen zugunsten einer gleichmäßigen Tag-Belichtung der Innenräume sowie die Einfügung eines Innenhofes in den «hinteren» Gebäudeteil.

Städtebauliches Konzept
Grundriss 1. Obergeschoss
Schnitt


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Hörsaalgebäude Fachhochschule Osnabrück
2014

Barbarastraße 21
49076 Osnabrück

Nutzung
Hörsaalgebäude, Seminarbetrieb, Tagungen, Lernräume

Auftragsart
Beschränkter interdisziplinärer Wettbewerb nach RPW 2008

Bauherrschaft
Stiftung der Fachhochschule Osnabrück

Architektur
Benthem Crouwel, Aachen
Team: Markus Sporer, Cornelius Wens (PL), Anna Gerlach, Sander Vijgen, Joris Görling, Daniel Vlasveld

Fachplaner
TGA: IQ Haustechnik, Krefeld
Statik: Kempen Krause Ingenieure, Aachen
Brandschutz: Kempen Krause, Köln
Außenanlagen: Lützow 7, Berlin
Lichtplanung: Lichtwerke, Köln
Medientechnik: O&P Projektingenieure, Hannover
Schallschutz/Raumakustik: Kempen Krause Ingenieure, Aachen
EnEV-Nachweis: ENAKON Wolfenbütel, Hannover
Bauphysik: Büro für Bauphysik, Hannover

Bauleitung
Höhler + Partner, Architekten und Ingenieure, Hamburg

Hersteller
Ecophon Deutschland: Akustikdecken
NE-Metall: Lamellendecken
Wicona: Aluminiumfenster
Raico: Pfosten-Riegel-Fassaden
Jet: Glasdach
  Serge Ferrari: Farbige Fassadenmembran

Gebäudevolumen
36.286 m³

Bruttogeschossfläche
8.300 m²

Kubikmeterpreis
409 €/m³

Gesamtkosten
Netto 14.840.000 € (KGr 200 bis 500)

Auszeichnungen
Nominierung Deutscher Lichtdesign-Preis 2015 (Kategorie Bildung)
Nominierung BDA Preis Niedersachsen

Praxis-Artikel
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Richtungsweisend

Fotos
Jens Kirchner