Schwimmhalle Inselpark

Vielseitig

4. September 2013

Schwimmhalle Inselpark
2013

Kurt-Emmerich Platz 12
21109 Hamburg

Bauherr
Bäderland Hamburg GmbH

Architekten
Generalplanung:
bs2architekten
Hamburg

Fassadenentwurf:
Allmann Sattler Wappner
München

Projektleiter
Elmar Männer
bs2architekten

Fachplaner/Firmen
BKR Ingenieure
Herr Benter

Ingenieurbüro Möller + Meyer Gotha GmbH
Herr Meyer

Lichtenstein Landschaftsarchitekten
Herr Lichtenstein

Lorsbach+Hammer BrandschutzConsult GmbH
Herr Anneken

Rohbau:
Lühn Bau GmbH & Co. KG

Falttorfassade:
Hodapp GmbH & Co. KG

Fassaden:
Hermann Bartsch
Ing. Nachf. Stahl- u. Metallbau GmbH

Fliesen:
Heidrich Fliesen GmbH

Lüftungs- u. Klimatechnik:
Airtec GmbH & Co. KG

Badewassertechnik:
Aquila Wasseraufbereitungstechnik GmbH

Bruttogeschossfläche
8.498 m²

 
Baukosten
19.000.000 €

Fotografie
Meike Hansen (1, 2, 3, 5)
Bernadette Grimmenstein (4)

Der große, flache Neubau nimmt ein Schwimmbad und eine Sporthalle auf. Letztere wird derzeit noch von der igs genutzt.

Der Gedanke an ein Gebäude mit vier verschiedenen Fassaden mag Bilder von einer Architektur hervorrufen, die in ihre Einzelteile zerfällt, der das zusammenhängende Ganze fehlt. Bei der neuen Sport- und Schwimmhalle Inselpark auf dem Hamburger igs-Gelände ist dies nicht der Fall – ganz im Gegenteil. Da sich Allmann Sattler Wappner bei ihrem Fassadenentwurf stark von der heterogenen Umgebung, der Nutzung und der Funktion der jeweiligen Seite beeinflussen ließen, wirkt das Konzept stimmig und verortet die neue Sport- und Schwimmhalle eindeutig an diesem Platz. Eine ähnliche Herangehensweise findet sich auch bei der Sporthalle in Tübingen die zwischen 2002 und 2004 gebaut wurde.

Die Holzfassade spiegelt die Materialität des gegenüberliegenden „Hauses des Waldes“.

Die Eingangsfassade mit ihren begrünten Elementen nimmt Bezug auf das gegenüberliegende Wasserbecken und die rechteckigen Beete, die auf der Fläche zwischen Becken und Gebäude angeordnet sind. Die Pflanzen ranken sich einmal aus Kübeln von unten nach oben, andere hängen von oben herab, während wieder andere in einem vertikalen Garten angepflanzt wurden. Leider sind sie aufgrund des kalten und nassen Frühjahrs noch immer ein bisschen klein, so dass man sich noch etwas gedulden muss, bis das Konzept der Architekten Realität geworden ist. Ein großer weißer Rahmen fasst alles zusammen und dient gleichzeitig als Vordach für die beiden Eingänge im Erdgeschoss.
Zum Haus des Waldes hin, das sich nordöstlich der Halle befindet, ließen die Architekten unterschiedlich dicke, alte Holzbretter übereinander montieren, im unteren Bereich enger, nach oben hin mit größer werdendem Abstand. Die nach Südosten orientierte Fassade besteht aus Polycarbonat und sammelt Energie für das Gebäude.

Aus eins mach zwei: Das Hallenbad wird dank der großen Glasfassade, die sich nahezu komplett öffnen lässt, im Sommer zu einem speziellen Freibad mit großer Liegewiese.

Daran schließt sich die von außen unspektakulärste Fassade an: eine Ganzglasfassade. Doch wer im Sommer bei schönem Wetter zum Baden geht oder an der Halle vorbeiläuft, der sieht, welch grandioser Effekt sich mit dieser einfach wirkenden Konstruktion erzielen lässt. Wie bei einem Hangar werden die riesigen Glastüren, die sich über nahezu die komplette Hallenbreite erstrecken, zur Seite gefahren und verwandeln das Hallenbad in ein Freibad. Dass dies so gut gelingt, liegt daran, dass sich die Architekten intensiv damit beschäftigt haben, was den Freiluftcharakter erzeugt. Es ist nämlich nicht – wie man denken könnte – der Blick in den Himmel. Es sind die Geräusche, die von draußen hereindringen, und die im Vergleich zu einem Hallenbad völlig andere Luft.

Durch die blau gestrichene Holzlattung kann man schon einen Blick zum Schwimmbecken erhaschen. Am Ende weitet sich der Blick in die große, hohe Schwimmhalle.

Den Innenraum des Schwimmbads, für den bs2architekten verantwortlich zeigen, charakterisieren zum einen kräftige, sehr gut gewählte Farben, zum anderen Boxen, die alle ausreichend Abstand zur Fassade halten, weshalb sie wie locker in das Gebäude hineingestellt wirken. Jede Box hat – Bezug nehmend auf ihre Funktion – eine andere Farbe: Grün für Umkleiden und Büros, Blau für Duschen und Toiletten, Rot für die Lager und Gelb für die Tribüne des Sportschwimmbeckens. Wenn Farben so klar und eindeutig verwendet werden, machen sie Spaß und verleihen dem Gebäude ein gewisses Etwas. Gemeinsam mit der überzeugenden Fassade entstand eine Architektur, von deren Qualität die Wilhelmsburger und alle Hamburger noch weit über igs und IBA hinaus profitieren werden.
Simone Hübener

Das Sportschwimmbecken ist ganz auf die Anforderungen der Wasserballer ausgerichtet, denn es dient ihnen als Landesleistungszentrum.
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss
Längsschnitt

Schwimmhalle Inselpark
2013

Kurt-Emmerich Platz 12
21109 Hamburg

Bauherr
Bäderland Hamburg GmbH

Architekten
Generalplanung:
bs2architekten
Hamburg

Fassadenentwurf:
Allmann Sattler Wappner
München

Projektleiter
Elmar Männer
bs2architekten

Fachplaner/Firmen
BKR Ingenieure
Herr Benter

Ingenieurbüro Möller + Meyer Gotha GmbH
Herr Meyer

Lichtenstein Landschaftsarchitekten
Herr Lichtenstein

Lorsbach+Hammer BrandschutzConsult GmbH
Herr Anneken

Rohbau:
Lühn Bau GmbH & Co. KG

Falttorfassade:
Hodapp GmbH & Co. KG

Fassaden:
Hermann Bartsch
Ing. Nachf. Stahl- u. Metallbau GmbH

Fliesen:
Heidrich Fliesen GmbH

Lüftungs- u. Klimatechnik:
Airtec GmbH & Co. KG

Badewassertechnik:
Aquila Wasseraufbereitungstechnik GmbH

Bruttogeschossfläche
8.498 m²

 
Baukosten
19.000.000 €

Fotografie
Meike Hansen (1, 2, 3, 5)
Bernadette Grimmenstein (4)