POST AG "1030 Rasumofskygasse – Büro und Geschäftsgebäude"

Wien 3
Architectes
Pichler & Traupmann Architekten
Lieu
Wien 3
Année
2013
Nutzung

Büro- und Geschäftsgebäude
 
Bauherr
Österreichische Post AG, 1030 Wien
 
Leistungsumfang
EU-weiter, offener, zweistufiger Generalplanerwettbewerb
 
Projektteam
Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH
Guillermo Alvarez
Christoph Degendorfer
Mario Gasser
Bartosz Lewandowski
Bence Papp
Hoppe Architekten ZT GmbH
Robert Löffler
Bogdan Zaha
 
Bauphysik
Dr. Pfeiler GmbH, Graz
 
Brandschutz
Norbert Rabl ZT GmbH Graz
 
Haustechnik
DIEHAUSTECHNIKER Technisches Büro GmbH, Jennersdorf
 
Tragwerksplanung
Werkraum Wien Ingenieure ZT, Wien
 
Planungsbeginn
2013
 
Nutzfläche
44.856m²
 
Bruttogeschossfläche
48.561m²
 
Renderings/Fotos
pxt
 
Modell
Harald Schmidt, Wien
 
Preis
3. Preis

Städtebauliches Konzept (Kontextualisierung)

Das Projekt nimmt in seiner Ausformung ausdrücklichen Bezug auf die fünf verschiedenen Seiten des stadträumlichen Kontextes und ist dementsprechend gegliedert: Die stadträumliche Fassung des Rochusmarktes in rechtwinkeliger Form soll erhalten bleiben. Dies wird durch den neu geschaffenen, klar als dominanten Körper ausgebildeten Bauteil mit einer starken Fassade an der Maria-Eis-Gasse und durch das quer stehende Bestandsobjekt als Abschluss des Rochusmarktes erzielt. Gleichzeitig ist es jedoch Ziel, die attraktive und aktive Zone des Marktes als fußläufige „Benutzeroberfläche“ bis in den Einmündungsbereich der Erdbergstraße, der derzeit sowohl funktional als auch räumlich undefiniert und vernachlässigt erscheint, zu ziehen und diesem durch die bewusste Anordnung des Haupteingangs des Postverwaltungsgebäudes eine wesentliche Bedeutung zu verleihen. Die Situierung der Haupteingänge der Mall sowohl gegenüber dem U-Bahn-Ausgang als auch an der Erdbergstraße (dabei werden die Shops wie Kieselsteine vom Strom der PassantInnen umspült) tun ein Weiteres, um diesen Teil des Marktes mit Leben zu erfüllen und – wie ja intendiert – in das Gebäude hinein und bis zur Grünoase des Grete-Jost-Parks durch die Mall hindurch zu ziehen. Zur Krümmung der Erdbergstraße hin setzt sich die Baumasse mit einer Fuge vom Kopfbau ab und gliedert damit das große Volumen in kleinere Einheiten. Im Bereich des Durchganges Richtung Grete-Jost-Park neigt sich die Fassade vom angrenzenden Bestandsbau weg und verschafft diesem damit genügend Licht und Luft. Zudem wurde an dieser Ecke noch deutlich von der Straßenflucht zurückgewichen, um den Ausblick aus dem Erker des Wohnbaus Richtung Rochusmarkt bestens zu ermöglichen. Zum Grete-Jost-Park hin stuft sich das Volumen moderat ab, um optimale Besonnung des Parks zu gewährleisten. Im Übergang von der Rasumofskygasse zum Rochusmarkt wird das Gebäudeeck freigespielt und als Geste der Überleitung in einen größeren Platzraum inszeniert.

Architektonisches Konzept

Die architektonische Figur trägt dem städtebaulichen Ansatz Rechnung: Vom historischen Wählamt in der Rasumofskygasse spielt sich der Bau frei, bildet zum Rochusmarkt die erwähnte ausdrucksstarke Fassade, wobei die Decke der Mall als einladendes Vordach in den Straßenraum gezogen wird, zeigt einen tiefen Einschnitt, um den Haupteingang des Postverwaltungsgebäudes zu markieren, definiert die Erdbergstraße neu und weicht schließlich Richtung Wohnbebauung und Park durch Neigung bzw. Abtreppung der Fassade zurück. Sie trägt aber andererseits auch dem Ausdruck des programmatischen Inhalts Rechnung, indem sie als raumgreifende Schleife gedacht und ausgebildet ist, die die unterschiedlichen Inhalte des Gebäudes voneinander zu trennen und dadurch klar zu artikulieren und formgebend einzuhüllen vermag. Somit sind die wesentlichen Funktionen ablesbar: Mall, Konferenz-Center, Standardbüros und Vorstandsetage mit Pressebereich. Gleichzeitig jedoch wird die Einheit des Gebäudes, die Kontinuität Raumflusses über die Kontinuität der Hüllfigur unterstrichen.

Funktionales Konzept

In funktionaler Hinsicht ergibt die Analyse des Verhältnisses Belichtungsachsen zu Bruttogeschoßfläche eine klare Entscheidung zugunsten der gewählten Lösung mit zwei eingeschnittenen Höfen. Diese belichten über Glasdächer auch die dreigeschoßige Mall. Die Stiegenhaus- und Liftkerne sind unter Berücksichtigung der Fluchtwegslängen so positioniert, dass mit vier Stück das Auslangen gefunden werden kann. Die Stiegenbreiten sind so dimensioniert, dass genügend Spielraum nach oben für allfällige höhere Belegungszahlen besteht. Einer der Kerne ist mit drei Liften als Haupterschließung der Postverwaltung ausgebildet. Alle zentralen Funktionen, wie Empfangsbereiche, zentrale Besprechungszone und Zugang zum Vorstands- bzw. Pressebereich sind an diesem Kern angeordnet. In den jeweiligen Geschoßen ist diesem Kern auch eine großzügige Lounge vorgelagert mit direktem Blickbezug zum Rochusmarkt, sodass ein angenehmes Ankommen in den Geschoßen gewährleistet ist. Die Büroräumlichkeiten eines 3rd Tenant werden von der Rasumofskygasse bzw. – bei Bedarf – auch parkseitig erschlossen. Die Geschäftsflächen der Mall sind von vier Gebäudeseiten zu begehen und entwickeln sich frei mit großzügigen Lufträumen über drei Geschoße. Die Dynamik des Raumflusses sorgt für ein angenehmes Ambiente und „spült“ die PassantInnen nahezu in jede Geschäftszone. Das Herz der Mall bildet eine längsgestreckte Plaza, die einerseits zum Verweilen einlädt, aber auch als Teil einer Weg-Platz-Folge einen graduellen Übergang vom Außenraum des Rochusmarktes zum Grünraum des Parks evoziert.

Projets liés

  • Promenade Favorita, Lugano TI
    mavo gmbh
  • Garten Höhenweg St.Gallen
    mavo gmbh
  • Sagiareal, Greppen LU
    mavo gmbh
  • Progressiver Reinraumausbau
    Lindner Group
  • Büro Allmendstrasse
    BFB Architekten AG

Magazine

Autres projets de Pichler & Traupmann Architekten

ÖAMTC Zentrale Wien
Wien
Museum der Bayerischen Geschichte
Regensburg, Allemagne
Interkulturelles Wohnen
Wien
Freischwimmbad Eybesfeld
Jöss/Lebring
Glaserei Ebner
Güssing