Wenn verschachtelte Räume Weite erzeugen

Elias Baumgarten
6. de febrer 2020
Foto: Neoplus Sixten Inc.

Kamakura liegt südwestlich von Tokio. In einem Wohnquartier, das sich einen Hang hinaufzieht, hat Takahiro Endo (Takahiro Endo Architects) ein kleines Wohnhaus realisiert. Es ist das Erstlingswerk des Architekten, der vormals für Riken Yamamoto gearbeitet hat.

Foto: Neoplus Sixten Inc.

Der Bauplatz ist zu drei Seiten mit Stützmauern befestigt. Das Haus mit quadratischem Fussabdruck steht in der Mitte des Grundstücks. Während die Straßenfassade im Erdgeschoss geschlossen ist, öffnet sich der Bau gegen Süden und Osten, zum Garten hin, mit großen Glasflächen. Die Dachkonstruktion des Holzbaus ist abgekippt, das Volumen geht allmählich von einem ein- zu einem zweigeschossigen Teil über. Die hölzerne Tragstruktur wird vielfach gezeigt.

Die Räume sind um eine Kernzone mit Küche, Bad und Toiletten angeordnet. Im Erdgeschoss befinden sich zudem ein Atelierraum zum Arbeiten und das Wohnzimmer. Eine Etage höher gibt es eine kleine Bibliothek, ein Kinderzimmer und den Schlafraum der Eltern. Diese Räume umschliessen einen hofartigen Freiraum. Insgesamt verfügt das Haus über 106 Quadratmeter Fläche.

Foto: Neoplus Sixten Inc.
Foto: Neoplus Sixten Inc.
Foto: Neoplus Sixten Inc.
Geometrische Spielerei erzeugt Großzügigkeit

Durch die ineinander geschobenen Räume, die Entwicklung des Wohnbereichs um den Kern und sorgsam inszenierte Durchblicke erzeugt Endo eine Illusion: Das kleine Haus wirkt groß. Man realisiert kaum, wie beengt es tatsächlich ist. Mit seinem ersten eigenen Projekt stellt der Japaner sein Händchen für Geometrie, Materialien und Atmosphäre unter Beweis.

Foto: Neoplus Sixten Inc.
Grundrisse des 1. und 2. Obergeschosses

Dieser Beitrag beruht auf einer Reportage unserer japanischen Redaktion.

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