Headquater der S.I.E. in Lustenau

Nach dem beachtlichen internationalen Outcoming durch ihre 2008 im Springer Verlag erschienene Monographie präsentieren die als Junge Avantgarde der Vorarlberger Szene geltenden Brüder ihre Ideen und Projekte 2009 bei Aedes am Pfefferberg in Berlin. Im Buch Marte Marte Architects wurde ihre Architekturauffassung in tiefes Schwarz gegossen - radikal, poetisch, monolithisch der Inhalt, so auch die grafische Gestaltung. Drei Buchpreise sind die Folge dieser kompromisslosen Darstellung: Österreichischer Staatspreis für Buchgestaltung, Silbermedaille Schönste Bücher der Welt in Leipzig und beim Europäischen Buchpreis in Athen. Ebenso eigenwillig wird sich das Team um Bernhard Marte (*1966)und Stefan Marte (*1967)bei ihrer ersten monographischen Schau in Berlin inszenieren. Will man die Aura ihrer Arbeiten begreifen, muss man sich auf das Zusammenspiel von Kraft und Verletzlichkeit einlassen. Letztere ist oft verdeckt von einer unerwarteten, wuchtigen Geste, welche den örtlichen Kontext re-definiert, in ihm wirkungsvoll Ordnung und Spannung erzeugt. Dahinter eröffnen sich subtile räumliche Zusammenhänge und Emotionalisierungen durch Lichtführung und Materialisierung. Ihre gebauten Werke sind weit über die Grenzen Vorarlbergs hinaus situiert, obschon diese im dörflichen Umfeld einer kleinen Hanggemeinde im Österreichischen Rheintal entwickelt und geplant. Zahlreiche Wettbewerbserfolge und Auszeichnungen belegen schon früh den Stellenwert dieses jungen Büros. Der Österreichische Staatspreis für Industrie- und Gewerbearchitektur ging 2004 an den Büro- und Produktionsturm SIE, Milleniumpark Lustenau. Seitdem folgten etliche Bauherrnpreise und diverse internationale Auszeichnungen. In Griesskirchen befindet sich derzeit der größte Schulkomplex Österreichs in Bau, aktuell in Planung Toleranzbethaus mit angeschlossenem Diözesanmuseum in Fresach, Kärnten. In Radolfzell am Bodensee reussieren sie 2009 beim Wettbewerb Umbau und Erweiterung des Österreichischen Schlösschens. Ebenfalls 2009 können sie einen Wettbewerb, für den Neubau des Heimatmuseums in Schruns, für sich entscheiden. Vielfach sind ihre Bauten verblüffende Passstücke in historischem Bestand, belegen mit großem Selbstverständnis das Weiterschreiben vorhandener Strukturen. Jeder Anbiederung fremd platzieren Marte Marte ihre geschliffenen, oftmals monochromen, skulpturalen Objekte in den Kontext. Von untrüglicher Intuition geleitet, realisieren sie ihren eigenen Kosmos kraftvoller Bilder, eingebettet in ein außergewöhnlich städtebauliches, ortsräumliches Verständnis. Integrale, energieoptimierte Gebäudetechnik ist selbstverständlich aber nie Selbstzweck. Licht- und Wegführung sind zentrale Themen ihrer minimalistischen, kontextuellen, schwergewichtigen Bauten. Sie berühren die menschliche Raumempfindung aufs Erheblichste und generieren großartige Räume.

Marina Hämmerle

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Categoria
  • Architects
Localització
Feldkirch
Treballadors
20
Lloc web
www.marte-marte.com
Fundat
1993