Aktualisierte Tradition

Stadt:Labor – Architekten | 21. März 2025
Der historische Strickbau blieb erhalten, das Dach jedoch wurde komplett erneuert. Dabei setzten die Architekten auf traditionelle Materialien. (Foto: © Stadt:Labor – Architekten)
Herr Mutschlechner, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


Sicher in der Verbindung von Tradition und Moderne: Der historische Bauernhof sollte so saniert werden, dass der ursprüngliche Charakter und die traditionelle Bauweise bewahrt bleiben, gleichzeitig aber moderne Wohnstandards und eine nachhaltige Energienutzung gewährleistet sind. Dabei war die größte Herausforderung, historische Materialien und Konstruktionen zu erhalten und mit neuen Technologien zu kombinieren.

Der Charakter des Baudenkmals blieb auch im Inneren erhalten, aber die Wohnräume erfüllen jetzt heutige Komfortansprüche. (Foto: © Stadt:Labor – Architekten)
Ein beeindruckender Raum ist die neu gestaltete, helle Küche. Die Architekten entwickelten einen zweigeschossigen Raum, nachdem die bauzeitliche Decke nicht mehr erhalten war. (Foto: © Stadt:Labor – Architekten)
Foto: © Stadt:Labor – Architekten
Welche Inspiration liegt diesem Projekt zugrunde?


Inspiration fanden wir in der tiefen Verwurzelung des Gebäudes in der lokalen Kultur und Baugeschichte Osttirols. Ziel war es, den einzigartigen Charme des Bauernhofs zu bewahren. Gleichzeitig wollten wir ein Beispiel geben, wie historische Gebäude für die Zukunft fit gemacht werden können. Inspiriert haben uns außerdem die traditionelle Handwerkskunst und die natürliche Umgebung des Projekts.

Das Dachgeschoss wurde mit traditionellen Materialien neu aufgebaut. (Foto: © Stadt:Labor – Architekten)
Die Innenräume sind eine Zeitreise in die Tiroler Baugeschichte (Foto: © Stadt:Labor – Architekten)
Blick in die Stube mit großer Eckbank (Foto: © Stadt:Labor – Architekten)
Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?


Unser Entwurf nimmt Rücksicht auf die topografischen, kulturellen und klimatischen Bedingungen des Standorts. Lokale Materialien wie Holz und Stein wurden verwendet, um den regionalen Charakter des Gebäudes zu erhalten. Die Orientierung des Hauses wurde optimiert, um die natürlichen Lichtverhältnisse und den Ausblick auf die umliegende Landschaft optimal zu nutzen. Durch diese Maßnahmen fügt sich das Gebäude harmonisch in seine Umgebung ein und bleibt gleichzeitig funktional.

Detail der neuen Dachkonstruktion aus Holz über dem historischen Strickbau (Foto: © Stadt:Labor – Architekten)
Das Haus steht an einem Hanggrundstück, aus dem das steinerne Sockelgeschoss hervorragt. (Foto: © Stadt:Labor – Architekten)
Welche besonderen Anforderungen wurden gestellt?


Die Bauherrschaft wünschte sich den Erhalt der historischen Bausubstanz, die Integration moderner Haustechnik sowie die Umsetzung eines nachhaltigen Energiekonzepts. Die Herausforderung bestand darin, traditionelle Bautechniken und Materialien mit den heutigen Anforderungen an Dämmung, Energieeffizienz und Wohnkomfort in Einklang zu bringen. Darüber hinaus spielte die Zusammenarbeit mit regionalen Handwerkern und die Berücksichtigung lokaler Bauvorschriften eine zentrale Rolle.

Detail der historischen Konstruktion (Foto: © Stadt:Labor – Architekten)
Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk verändert?


Im Laufe des Projekts gab es Anpassungen, insbesondere in Bezug auf die technische Ausstattung und die Nutzung der Räume.

Grundrisse in Leserichtung: 1. Obergeschoss, Dachgeschoss, Erdgeschoss und Sockelgeschoss (© Stadt:Labor – Architekten)
Hof D, Revitalisierung
2024
Tirol, Österreich
 
Nutzung
Wohnhaus
 
Bauherrschaft
Privat
 
Architektur
Stadt:Labor – Architekten, Innsbruck
Mathias Lukasser und Martin Mutschlechner
 
Fachplaner
HKLS: Micheal Patterer
 
Ausführende Firmen
Zimmerei: Markus Duregger
Elektro: Günther Rainer
Baufirma: Gerhard Gratz
Bautischler: Friedrich Wieser
Bautischler: Hans Hatzmann
Ofensetzer: Thomas Pitterl
Schlosser: Helmut Prünster
Tischler: Robert Mattersberger
 
Fotos
© Stadt:Labor – Architekten

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