Ein Zuhause auf Zeit

LP architektur
29. Juli 2022
Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Herr Lechner, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


Zwei Dinge haben die Bauaufgabe für uns speziell gemacht: Zum Ersten ist der Bauplatz etwas Besonderes, denn er befindet sich in unmittelbarer Nähe der historischen Altstadt von Salzburg, also in einem urbanen Kontext, aber zugleich auch direkt beim Naturraum beziehungsweise dem Erholungspark des Krankenhauses. Zweitens war die Aufgabenstellung, ein Zuhause auf Zeit für Kinder zu schaffen, die es sehr schwer haben, emotional doch stark aufgeladen.

Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?


Unser dringlicher Wunsch war es, eine architektonische Antwort auf die gestellten Fragen des Ortes und der Bauaufgabe zu finden, die etwas Selbstverständliches hat. Das Ergebnis sollte frei von Formalismen sein und subtile Qualitäten an den Tag legen, welche die Bewohnerinnen unkommentiert durch die schwere Zeit während Ihres Aufenthalts begleiten. 

Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?


Wir haben unser Bauwerk selbstbewusst am Straßenrand an der Schnittstelle zum Naturraum positioniert. Auf den diversen Kontext haben wir bei unserem Entwurf mit unterschiedlichen Ausformulierungen der Fassaden reagiert: Nach Norden und Osten hin, also zum städtischen Umfeld, haben wir eine geschlossene, punktuell perforierte Fassade vorgesehen. Nach Süden und Westen dagegen hat das Gebäude eine vorgelagerte Holzstruktur als Wohnraumerweiterung erhalten. Dort gibt es einen starken Bezug zum Außenraum.

Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?


Da das Projekt ausschließlich mit Spendengeldern finanziert wurde, musste es nach dem Wettbewerb redimensioniert werden, um die gemeinsam definierten Qualitäten für die Bewohner*innen gewährleisten zu können.

Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten Ihres Büros ein?


Das Projekt ging mit der Übernahme großer sozialer Verantwortung einher. Zudem war es unser erster Holzbau im urbanen Kontext. Die ersten Reaktionen sind positiv. Das Kinderhaus ist eine wichtige Referenz unseres Büros.

Foto: Albrecht Imanuel Schnabel
Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss 2. Obergeschoss
Schnitt A
Schnitt B
Bauwerk
Ronald McDonald Kinderhaus 
 
Standort
Lindhofstraße 12, 5020 Salzburg
 
Auftragsart
Direktvergabe
 
Bauherrschaft
Ronald McDonald Kinderhilfe
 
Architektur
LP architektur ZT GmbH, Altenmarkt im Pongau
Ing. Fritz Schenner
 
Fachplaner
Tragwerksplanung: Lackner/Egger Bauingenieure ZT GmbH, Villach
Projektmanagement: Buschina & Partner Ziviltechniker GmbH, Wien
ÖBA: Marius Projekt ZT GmbH, Salzburg
Bauphysik: SPEKTRUM Bauphysik & Bauökologie GmbH, Dornbirn
Planungs- und Baustellenkoordination: DI Christian Löw, Salzburg
Brandschutztechnische Begleitung: DI Baier Ronny, Bischofshofen
Geotechnische Begleitung: Geotechnik Tauchmann GmbH, Steinhaus bei Wels
Elektroplanung: e+ engineering/Ingenieurbüro Sieberer GmbH, Altenmarkt im Pongau
HKLS Planung: Raumklima PlanungsgesmbH, Mondsee
 
Bauleitung
Marius Projekt ZT GmbH, Salzburg
 
Jahr der Fertigstellung
2021
 
Fotos
Albrecht Imanuel Schnabel, Rankweil

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