Lasst die Korken knallen!

Elias Baumgarten
17. Mai 2019
Der Swarovski-Spielturm von Snøhetta auf dem Campus der Firma im Tiroler Wattens. Bild © Lukas Schaller

1989 wurde Snøhetta von Kjetil Trædal Thorsen, dem Amerikaner Craig Dykers und dem Österreicher Christoph Kapeller gegründet. 30 Jahre sind seither ins Land gegangen, in denen das Büro stetig wuchs und zahlreiche Großprojekte in aller Welt umsetzen konnte. Am bekanntesten ist wohl noch immer das Opernhaus von Oslo, das am 12. April 2008 eröffnet wurde. Der ikonische Bau gilt bis heute als größtes Kulturprojekt Norwegens seit dem Krieg. Es kostete rund 520 Millionen Euro. Snøhettas Erfolg innert der letzten drei Dekaden begründet sich auch in der interdisziplinären Arbeitsweise des internationalen Teams und dessen flachen Hierarchien. Die gemeinsame Entwurfsarbeit ist laut eigener Angaben der Architekt*innen eines ihrer wesentlichen Erfolgsgeheimnisse. Mehrfach fand ihre Arbeit auch offizielle Anerkennung: Snøhetta gewann unter anderem 2004 den Aga-Khan-Preis für Architektur und konnte 2009 den EU Mies Award erringen, einen der wichtigsten Architekturpreise Europas. Auch für die aktuelle Ausgabe des Aga-Khan-Preises ist Snøhetta übrigens mit dem Fischmarkt von Muttrah nominiert. Bis in den Juli hinein werden drei Jahrzehnte Snøhetta groß gefeiert: In München wird eine zweiteilige Ausstellung gezeigt. In deren Rahmen wird ein Feuerwerk von insgesamt vier Veranstaltungen abgebrannt. 

Feiert am 5. Juni 2019 im BUNKER in München Vernissage: Snøhettas Monographie »Collective Intuition«. Bild: Snøhetta
Feierlichkeiten

Los ging es schon am 14. Mai dieses Jahres mit einem Abendanlass in der Architekturgalerie im Kunstareal (Türkenstraße 30). Es sprachen Nicola Borgmann (Architekturgalerie), Gründungspartner Kjetil Trædal Thorsen und Patrick Lüth, der Snøhettas Innsbrucker Studio leitet. Am 28. Mai um 19 Uhr diskutiert letzterer ferner im Ausstellungsraum BUNKER (Blumenstraße 22) mit Sandra Hofmeister über »Entwerfen und Bauen in einer und für eine digitale Welt«. Am 5 Juni um 19 Uhr wird dann am selben Ort Snøhettas Monographie »Collective Intuition« vorgestellt. Sprechen werden an der Vernissage Architektin Jette Cathrin Hopp und der norwegische Botschafter Petter Ølberg. Und auch Craig Dykers wird zu dem Anlass anreisen und vortragen. Am 25. Juni zur selben Uhrzeit schließlich diskutieren Regine Keller und Jenny Osuldsen über die »Zukunft der Landschaft«.

Die Veranstaltungen rahmen eine zweiteilige Schau, die in zwei Räumlichkeiten der Architekturgalerie stattfindet. Sie feierte am 14. Mai Vernissage und ist noch bis zum 6. Juli geöffnet. Ein Teil wird in den Ausstellungsräumen an der Türkenstraße 30 präsentiert. Sein Titel ist »Shaping«. Anhand dreier Projekte wird Einblick in Snøhettas Entwurfsmethoden gewährt. »Snøhetta Interaction« lautet der Titel des anderen. Zu sehen ist er im BUNKER.

Kürzlich hat Snøhettas Innsbrucker Team einen neuen Bau für Swarovski in Wattens in Tirol fertiggestellt. Zudem erregten die Architekt*innen mit der Fertigstellung des Unterwasser-Restaurants »Under« Aufsehen. Und aktuell arbeiteten sie an einem Großprojekt in China: Snøhetta konnte den Wettbewerb um die Gestaltung des Opernhauses von Shanghai gewinnen. Bei dem riesenhaften Prestigeprojekt dürfen die Architekt*innen alle Details bis hin zur Signaletik selbst gestalten. Zudem wurde anfangs des Jahres eine Design-Studie für ein Museum in Bozen vorgestellt. 

Der Kiel ist gesteckt: In Shanghai wird nach Snøhettas Plänen ein Opernhaus entstehen. 2023 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Bild: Snøhetta

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