DAM Preis 2019 – vier Finalisten

Manuel Pestalozzi
2. November 2018
Der umgebaute Dresdner Kulturpalast im Dämmerlicht. Bild: Christian Gahl

Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) zeichnet seit 2007 jährlich im Rahmen des DAM Preises herausragende Bauten in Deutschland aus – seit 2017 in enger Kooperation mit JUNG. Für die Shortlist des DAM Preises 2019 hatte die Jury unter dem Vorsitz von Rainer Hofmann (bogevischs buero, Gewinner DAM Preis 2018) aus 97 Nominierungen auszuwählen. Von den 22 Projekten wurden nun vier in die Endrunde geschickt.

Die neue Stadtbibliothek in Rottenburg. Bild: Roland Halbe

Mit dem Wohnquartier IBeB am ehemaligen Blumengroßmarkt in Berlin-Kreuzberg steht ein ungewöhnliches Planungs- und Nutzungskonzept in der Endrunde, das gemeinsam mit seinen zukünftigen Nutzern als gemeinschaftliche Wohnidee realisiert worden ist. Für die Architektur zeichnet die ARGE Ifau & Heide und von Beckerath. Insgesamt 66 Wohnungen und 17 Ateliers sowie ein Ladenlokal erfüllen die Bedingungen der im Konzeptwettbewerb vorgegebenen Parameter aus Kultur, Arbeiten und Wohnen.
 
Mitbewerberin ist das Projekt für die Modernisierung, Sanierung und den Umbau des Dresdner Kulturpalastes durch gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner. Der Fokus lag auf dem Neubau des Konzertsaals für 1800 Besucher. Wichtige Herausforderungen waren denkmalpflegerische Vorgaben, der Erhalt originärer Bausubstanz und die energetische Sanierung der Fassaden.
 
Chancen auf den Preis darf sich auch das AIZ Ausbildungs- und Seminargebäude in Bonn ausrechnen. Das clusterartige Ensemble wurde von Waechter+Waechter Architekten entworfen. Der pavillonartige Neubau fügt sich mit seiner vielgliedrig gestuften Fassade wie selbstverständlich in die Landschaft des angrenzenden Kottenforsts ein.
 
Komplettiert wird die Finalistenrunde von der neuen Stadtbibliothek in Rottenburg von Harris + Kurrle. Als Ort des Austauschs für die Bürger der Stadt beabsichtigt, entsteht mit dem Bau ein räumlicher Dialog, die Gebäudestruktur vermittelt zwischen der Historie des imposanten bischöflichen Palais und den niedrigen Gebäuden der Altstadt.

Das Wohnquartier IBeB in Berlin-Kreuzberg. Bild: Andrew Alberts

Die Bekanntgabe des Preisträgers, die öffentliche Preisverleihung die Eröffnung der Ausstellung mit dem Preisträgerprojekt und allen Bauten der Shortlist finden am 25. Januar 2019 im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main statt. Zu diesem Anlass erscheint das Deutsche Architektur Jahrbuch 2019 mit ausführlichen Besprechungen der Bauten aus der Shortlist und des gekürten Preisträgers.

Das AIZ Ausbildungs- und Seminargebäude, Bonn. Bile: Thilo Ross