Grünes Licht für Hochhaus von Delugan Meissl

Manuel Pestalozzi
9. Dezember 2021
Das neue Quartier entsteht gleich neben der U-Bahn-Station Kagran. (Visualisierung: k18)

Der 22. Wiener Bezirk wächst momentan deutlich. Mit dem Twenty Two soll dort ein durchmischtes Quartier mit Wohnungen, Arbeitsplätzen und attraktiven Freizeitangeboten entstehen – es handelt sich um eines der größten städtebaulichen Projekte in der Hauptstadt. Die Bauherren Signa und ARE wollen mit dem Vorhaben in besonderem Maße junge Menschen ansprechen. Der Entwurf für die Anlage stammt Delugan Meissl. Das Ensemble am Dr.-Adolf-Schärf-Platz umfasst insgesamt sechs Baukörper, die durch eine gemeinsame Erdgeschosszone miteinander verbunden werden. Teils überdachte Promenaden sollen die Anwohner*innen, Gäste und Beschäftigten zum Flanieren und Verweilen einladen. Um eine hohe Energieeffizienz zu erreichen, wurde ein spezielles Wärme-Kälteverbundsystem (WKW) entwickelt, dessen Basis aus einer Kombination von Kältemaschinen und Wärmepumpen besteht. 

Drei Bauteile des Quartiers haben bereits in der ersten Jahreshälfte Dachgleiche erreicht, darunter der 110 Meter hohe Wohnturm, das Bürogebäude für die Bezirksverwaltung und auch das Hotel. Das Gebäude »Citadines Serviced Residences« ist ebenfalls weit fortgeschritten. Endgültig fertig werden sollen diese vier Bauwerke ist Sommer 2022. 

An der Fassade des Turms lässt sich die Mischnutzung ablesen. Er wird Wohnungen und Büros aufnehmen. (Visualisierung: k18)
Zweite Bauphase kann beginnen

In einer zweiten Etappe soll das Quartier nun mit zwei weiteren Objekten vervollständigt werden. Die Baubewilligung für einen Wohn- und Büroturm und ein weiteres Bürohaus liegt vor. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten an den beiden Bauten beginnen. Voraussichtlich zum Jahreswechsel 2024/2025 werden sie dann abgeschlossen sein. Neben 350 Wohnungen sind rund 17000 Quadratmeter an Büros und zirka 1000 Quadratmeter an Geschäftsflächen vorgesehen.

Unumstritten ist das Projekt in der Hauptstadt nicht. In der Bevölkerung ist es als Geldanlage für die Oberschicht verschrien. Neu steht auch der Vorwurf im Raum, die Schaffung von so viel Bürofläche sei nicht mehr zeitgemäß. Ob der sich im zweiten Pandemiejahr auch aufgrund der neuerlich sehr schlechten Lage in Österreich verfestigende Trend zu mehr Zeit im Home-Office wirklich mittelfristig anhalten wird, muss sich allerdings erweisen. Solche Aussagen sind derzeit noch Spekulation. Wahrscheinlicher scheint eine Mischung verschiedener Arbeitsformen.

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