Hans-Walter Müller im aut

Manuel Pestalozzi
9. Juni 2022
Der eigens für das aut geschaffene »Tonlift« dringt im Ausstellungsbereich des Adambräu durch eine Deckenöffnung. (Foto: © Günter Richard Wett)

Hans-Walter Müller widmet sich seit über 50 Jahren der von Luft getragenen Architektur. 1935 in Worms geboren, studierte er an der Technischen Hochschule in Darmstadt und ab 1961 an der École des Beaux-Arts in Paris. Bewegung und Wandel im Raum beschäftigten ihn ab Beginn seiner Laufbahn als Experimentalkünstler. Auf Projektionsmaschinen folgten Luftkörper, die »atmeten«, also ihre Form mit der Luftzu- und -abfuhr stetig änderten. 1969 entwarf Müller eine aufblasbare Kirche, die weniger als 40 kg wiegt. Seit 1971 lebt er in La Ferté-Alais bei Paris. Dort arbeitet er an seinen »Gonflables«, erfindet neuartige Befestigungssysteme, tüftelt an Lösungen für den Luftaustausch oder gegen die Druckverluste an Türen und erwarb sich ein technisches Knowhow, das als weltweit einmalig gilt.

Die Basis des »Tonlifts« gibt Aufschluss über das Zusammenspiel zwischen der lastenden und der unter pneumatischem Druck stehenden, lichtdurchlässigen Architektur. (Foto: © Günter Richard Wett)

Im aut. architektur und tirol in Innsbruck trat Hans-Walter Müller bereits 2018 im Rahmen der Ausstellung »Inhabiting: Pleasure and Luxury for Everyone« des renommierten französischen Architekturbüros Lacaton & Vassal auf. Zusammen mit Anne Lacaton hielt er auf deren Einladung einen Doppelvortrag, in dem er über sein Schaffen berichtete. Die aktuelle Ausstellung »hans-walter müller: ich habe die schwerkraft schon verlassen« bietet mit Fotografien, Filmen und Objekten sowie einem eigens für die aut-Räume entwickelten Volumen mit Ton und Projektion einen Einblick in sein Schaffen. Am 18. Juni findet im Beisein Müllers ab 17 Uhr die Finissage statt, mit einer Präsentation der vor kurzem erschienenen Publikation von Robert Stürzl »Hans-Walter Müller und das lebendige Haus«.

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