Hybride Gastfreundschaft in Dresden

Manuel Pestalozzi
23. November 2018
Der einstige Diener des Realen Sozialismus empfängt jetzt City Hoppers. Bild: Sal Marston

Das TSH Co-Living und Co-Working Hybrid-Business-Modell stammt aus den Niederlanden. Es bietet Destinationen für eine schnell wachsende internationale Gemeinschaft. „Wir verbinden den jugendlichen Optimismus und die Energie der Studenten mit dem Komfort und der Qualität eines Designhotels. Es spielt keine Rolle, ob Du eine Nacht oder ein ganzes Semester verbringen möchten, wir sind immer für Dich da.“ So preist sich das THS Dresden auf der öffentlichen Website der Sachsenmetropole an.
 
Das neuartige Angebot hat sich in einem alten Hotel einquartiert: dem „Lilienstein“. Es gehört zu einem modernistischen Großkomplex, der von 1968 bis 1969 von den Architekten Kurt Haller, Manfred Arlt und Karl-Heinz Schulze erbaut und mit drei Hotel-Scheibenhochhäusern „in Kammstellung zur Prager Straße“ versehen wurde: Bastei, Königstein und Lilienstein, benannt nach Felsen im Elbsandsteingebirge. Der Komplex grenzt die Prager Straße, eine Gesamtplanung nach dem Vorbild der Lijnbaan-Fussgängerzone in Rotterdam von Bakema & van den Broek, nach Westen ab.

Die Gemeinschaftszone ruft in ihrer Buntheit nach möglichst grauen oder schwarzen Klamotten. Bild: Philipp Götze.

Das Innere des TSH Dresden kontrastiert die graue, nüchterne Vergangenheit des Hotels mit mitunter etwas schrill wirkenden Interventionen. Seine besondere Einrichtung und „das Design im Stil der 80er Jahre“ wurden speziell für TSH von den hauseigenen Designern entworfen. Dazu gehören Spielautomaten im Retro-Design, Kunstinstallationen, XXL-Kronleuchter und die beste Aussicht der Stadt von der Dachterrasse, auf der es einen Whirlpool, Liegestühle und legere Sitzbereiche geben soll.

Besonderes für die Studenten sind außerdem eine Gemeinschaftsküche, Study-Areas, ein Fitness-Bereich und eine Play- und Gaming-Area eingerichtet. Dank eines monatlichen Programms mit Aktivitäten und Meetings, DJ-Set, Co-Working Areas, Lounge und Bar-Cafeteria möchte das TSH zu einem neuen Treffpunkt für junge Menschen in Dresden werden. Studentenzimmer lassen sich für ein Semester oder ein ganzes Jahr mieten. TSH Collab bietet Platz zum Arbeiten und ist aus der steigenden Nachfrage nach flexiblen Arbeitsmodellen für Co-Working Communities entstanden. Zur Verfügung stehen fünf Büros, sechs „Dedicated Desk“, eine „Flex Desk Area“ und vier Meetingräume, darunter auch einer mit Blick über die Stadt.

Und mit „BedTalks“ wird im TSH ein Freidenker-Festival angekündigt. Es findet am
Freitag, den 12. April 2019, statt.

 

Die neue Kreuzung von Studentenbude und Hotelzimmer. Bild: Sal Marston