Klagenfurts neuer Gestaltungsbeirat zieht eine erste Bilanz

Manuel Pestalozzi
20. September 2022
Die Architekten und Mitglieder des Gestaltungsbeirates Peter Riepl und Peter Lorenz präsentierten sich im Rahmen einer Pressekonferenz mit Stadtplanungsreferentin und Stadträtin Corinna Smrecnik sowie den Stadtplanungschefs Robert Piechl und Georg Wald der Öffentlichkeit (von links nach rechts). (Foto: StadtKommunikation / Glinik)
»Wir haben mit dem Beirat ein hochkarätiges Gremium an unserer Seite, das uns hervorragende Expertisen zu städtebaulichen Projekten und Bauvorhaben liefert.«

Robert Piechl, Leiter der Abteilung Stadtplanung

Seit Juli 2020 verfügt Klagenfurt über einen Gestaltungsbeirat. Das Gremium setzt sich zusammen aus der Architektin Aglaée Degros, Professorin an der TU Graz, sowie Peter Lorenz, dessen Architekturbüro Studios in Innsbruck, Wien und Triest betreibt, und Peter Riepl, der von Linz und Wien aus als Architekt arbeitet. Es wurden also, wie es bei solchen Beiräten durchaus üblich ist, gezielt Fachleute ausgewählt, die nicht aus der Region stammen und einen objektiven Blick von außen auf die Entwicklung Klagenfurts haben. Vor wenigen Tagen nun trat das Expertengremium vor die Presse, um die Öffentlichkeit über seine Arbeit zu informieren.

Das Trio unterstützt bei größeren Bauvorhaben, die für Klagenfurt städtebaulich stark prägend sind, mit seiner Expertise die Entscheidungsfindung. Konkret sind das Anlagen mit über 5000 Kubikmeter Baumasse und Gewerbeimmobilien ab einer Baumasse von 10000 Kubikmetern. Der Gestaltungsbeirat ist dabei in die Vorprüfung, ins Bauverfahren sowie in die Flächenwidmungs- und Bebauungsverfahren eingebunden. Das Gremium kann aber auch freiwillig zurate gezogen werden. Bei Wettbewerben ist immer ein Mitglied des Gestaltungsbeirates Teil der Jury. 

Im Vorfeld seien die Bedenken groß gewesen, dass durch das Gremium künftige Bauvorhaben verzögert oder gar verhindert werden könnten, räumt die Stadt in einer Mitteilung an die Presse ein. Doch offensichtlich waren diese Ängste im Nachhinein unbegründet: Bauvorhaben, schreiben die Verantwortlichen nämlich weiter, würden jetzt schneller und effizienter umgesetzt. Mittlerweile wurden 35 Projekte durch den neuen Beirat begleitet, darunter der Wettbewerb im Rahmen von Europan 16 und das umstrittene Vorhaben »Wohnen am Schloss Ehrenhausen«.

Aktuell beschäftigt sich der Gestaltungsbeirat unter anderem mit dem Projekt am Kardinalsplatz 10. »Wir arbeiten hier an einer zeitgenössischen Aufstockung, die eine Tiefgarage mit Verbindung zur Bahnhofstraße beinhaltet. Der Beirat ist auch in die Verwendung der optimalen Materialien eingebunden, alles wird im Detail besprochen«, erklärte Georg Wald, stellvertretender Leiter der Abteilung Stadtplanung, dazu an besagter Pressekonferenz. Ebenso stehen der Bebauungsplan für die Sonnwendgasse sowie der Ausbau der Universität und des Lakeside Parks auf der Agenda des Gestaltungsbeirates, mit dem sich die Stadt auf dem richtigen Weg zu einer hohen Architekturqualität sieht.

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