Krone, Körper, Sockel

Carsten Sauerbrei
29. Juni 2018
Das neue 25hours-Hotel (ganz links) ist der südlichste in einer Reihe von fünf Hochhaustürmen im Düsseldorfer Quartier Central. (Bild: Andreas Horsky)

Die Qualitäten des passend zur Gebäudeform «La Tour» genannten, neuen Düsseldorfer 25hours-Hotels umschreiben die Betreiber mit «Französisches Flair und deutsche Ingenieurskunst mit spektakulärem Blick über Düsseldorf». Wobei in diesem Fall für die «Ingenieurskunst» des 19-geschossigen Hotelturms das Büro HPP Architekten mit Hauptsitz in Düsseldorf verantwortlich zeichnete. Der Hotelneubau markiert den baulichen Abschluss und zugleich den südlichen Auftakt einer Reihe von fünf Hochhaustürmen im seit 2003 realisierten «Quartier Central». Eine hohe Wiedererkennbarkeit des Gebäudes garantieren HPP Architekten mit dessen markanter Gliederung in Sockel, Regelgeschosse und Krone, die die drei Funktionen Empfang und Seminarbereich, Hotelzimmer sowie Restaurant und Bar abbilden.

HPP Architekten gliederten das neue Gebäude klar in die drei Teile Krone, Regelgeschosse und Sockel. (Bild: Andreas Horsky)

Der Gebäudegliederung entsprechend gaben HPP Architekten den drei Gebäudeteilen auch ein jeweils individuelles Erscheinungsbild. Die dreigeschossige Krone, die sie durch das leicht zurückgesetzte 15. Obergeschoss vom übrigen Baukörper absetzen, rahmten sie auf allen Gebäudeseiten mittels einer Metallfassade aus hellgrauen Aluminiumpanelen und verglasten sie je nach dahinterliegender Funktion großzügig oder führten sie eher geschlossen aus. Die Regelgeschosse vom 2. bis zum 14. Obergeschoss erhielten von HPP Architekten klar definierte, regelmäßige Fensteröffnungen mit schrägen Laibungen und einem großen Öffnungsflügel, ergänzt durch eine vorgelagerte, gläserne Absturzsicherung. Bei Erdgeschoss und erstem Obergeschoss fassten die Architekten die Fassadenöffnungen passend zur gemeinsamen, öffentlichen Nutzung geschossübergreifend zusammen.

Um Rückseiten zu vermeiden, entschieden sich HPP Architekten für eine nach allen Himmelsrichtungen gleichmäßig gerasterte Lochfassade, deren regelmäßige Struktur eine serielle Fertigung und Montage der gesamten Metallfassade aus Aluminiumpanelen ermöglichte. Ob die auf der Südfassade angeordneten Balkone mit Glasbrüstung mit den dort platzierten frei stehenden Badewannen dem Neubau wirklich «französisches Flair» geben, mag jeder selbst entscheiden. Einen einzigartigen Blick über Düsseldorf beim Baden im Freien, wie die Betreiber mit ihrem Konzept versprechen, garantieren sie jedoch allemal.

Die schrägen Laibungen verleihen der gleichmäßig gerasterten Fassade aus Aluminium-Panelen Lebendigkeit und lassen die Fenster zugleich größer erscheinen. (Bild: Andreas Horsky)
Gläserne Brüstungen vor den Balkonen auf der Südseite des Hotels garantieren, dass auch beim Baden der Blick auf Düsseldorf genossen werden kann. (Bild: Andreas Horsky)