Snøhetta trumpft in China auf

Elias Baumgarten
3. April 2019
Das neue Opernhaus ist laut dem 13. Fünfjahresplan die wichtigste Baumaßnahme, um Shanghai attraktiver zu machen und für den internationalen Wettbewerb zu rüsten. Bild © MIR und Snøhetta

Einen dicken Fisch hat sich Snøhetta geangelt: Die Architekt*innen wurden mit der Gestaltung des Shanghai Grand Opera House beauftragt, nachdem sie sich bereits am internationalen Architekturwettbewerb durchgesetzt hatten. Nun haben sie erste Visualisierungen veröffentlicht. Diese zeigen, wie die enorme Anlage einmal aussehen soll. 

Eine imposante Stiegenanlage soll sich auf das begehbare Dach schwingen. Bild © MIR mit Snøhetta
Dachlandschaft als öffentlicher Platz. Bild © MIR mit Snøhetta

Das neue Haus soll Raum für klassische Konzerte, aber auch für traditionelle chinesische Darbietungen und experimentelle Performances bieten. So soll ein großes Publikum aller Altersklassen angesprochen werden. Drei Säle plant Snøhetta dafür. Der größte soll 2'000 Sitzplätze bieten, die beiden kleineren 1'200 beziehungsweise 1'000. Der Bau ist Teil eines Masterplans, mit dem Shanghai fit gemacht werden soll für den internationalen Wettbewerb um Investor*innen und Tourist*innen. Insbesondere das Angebot in den Bereichen Wissenschaft und Kultur wollen die Machthaber massiv ausbauen. Den Snøhetta-Bau sehen sie als ihre Trumpfkarte. Er soll eine neue Landmarke werden. Im 13. Fünfjahresplan wird er gar als bedeutendste und dringlichste Maßnahme für die Stadt genannt.

Bild © MIR mit Snøhetta
»The Shanghai Grand Opera House is a natural progression of our previous work with designing performing arts centers. It is a culmination of the competence and insight gained through projects such as the Norwegian National Opera and Ballet, the Busan Opera House in South Korea, the Isabel Bader Centre for the Performing Arts in Canada, and the Théâtre Nanterre-Amandiers renovation in Paris.«

Snøhetta-Gründer Kjetil Trædal Thorsen

Auch bei Snøhetta misst man dem Projekt besonders große Bedeutung bei. Denn in ihm würden alle Erfahrungen aus den letzten Dekaden zusammengefasst, so Bürogründer Kjetil Trædal Thorsen. Der Bau wird der Mittelpunkt einer radialen Anlage. Achsen sollen von ihm strahlenförmig in den umliegenden Grünraum ausgreifen. Das Dach der Oper wird begehbar sein. Als öffentlicher Raum soll es zu allen Tages- und Nachstunden nutzbar sein. Ein imposante Stiegenanlage wird sich dorthin empor schrauben.

Eingangshalle. Bild © MIR mit Snøhetta
Durchgang zum großen Konzertsaal. Bild © MIR mit Snøhetta

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