Von Baku nach Krems

Elias Baumgarten
27. August 2019
Ilkin Huseynov, »We Apologize for the Temporary Inconvenience«, Baku, 2018 (Collage © Ilkin Huseynov)

Welchen Einfluss entfaltet der Mensch auf seinen Lebensraum? Diese Frage war im vorigen Jahr Thema des Young Photographers Award. Gewonnen hat den Preis damals Ilkin Huseynov aus Aserbaidschan. Er überzeugte die Jury mit seiner Bildserie »We Apologize for the Temporary Inconvenience«. Sie besteht aus Collagen, die sich mit der Stadt Baku im Kaukasus auseinandersetzen und eine rasch wachsende Metropole mit Überresten aus der Zeit der Sowjetunion zeigen, in der alte Gebäude ohne Weiteres eingerissen werden. Viele der Bilder gewinnen ihre Kraft aus dem Kontrast zwischen Plakaten, die eine traumhafte Zukunft verheißen, und der harten Realität, die einer gewaltigen Baustelle gleicht. Huseynovs Bilder sollen den Verfall, aber auch als willkürlich empfundene Transformationsprozesse dokumentieren. 

Ilkin Huseynov, »We Apologize for the Temporary Inconvenience«, Baku, 2018 (Collage © Ilkin Huseynov)

In diesem Jahr kommt der junge Künstler nach Österreich, genauer nach Krems: Im Zuge einer »AIR Residency« wird er sich mit der Alpenrepublik auseinandersetzen. Der Fokus soll dabei auf der Schönheit, aber auch der Deformierung der Landschaft im Raum von St. Pölten und entlang der Donau liegen. Ein »Diskurs« soll sich entwickeln zwischen den alten Bildern aus Baku und den neuen Arbeiten, die in Niederösterreich entstehen. In der Galerie FINE ART (Wiener Straße 10 in Traismauer) wird im Rahmen des Besuches Huseynovs eine Ausstellung gezeigt. Sie feiert am 27. September um 19 Uhr Vernissage und kann anschließen am 28. und 29. September beziehungsweise am 5. und 6. Oktober (jeweils zwischen 14 und 18 Uhr) besichtigt werden. Das ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich und AIR – ARTIST IN RESIDENCE laden dazu herzlich ein. Der Besuch ist kostenlos.

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