Studentisches Lernzentrum in Darmstadt eröffnet

Von Studierenden für Studierende

Carsten Sauerbrei
14. Mai 2018
Das neue Lernzentrum im Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt entstand unterhalb des denkmalgeschützten Atriumgebäudes. (Bild: Hochschule Darmstadt/Gregor Schuster)

Bereits während des Architekturstudiums erste, eigene Bauprojekte zu planen und umzusetzen, ist eine immer noch seltene und dafür umso begehrtere Erfahrung unter Studierenden. Einige deutsche Hochschulen führen dafür seit Jahren studentische (Selbst-)Bauprojekte durch. Am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt bot sich mit dem Anfang Mai eingeweihten, neuen Lernzentrum für die Studierenden nun sogar die Möglichkeit, ein Bauvorhaben mitzugestalten, dass sie selbst bzw. nachfolgende Studierendengenerationen nutzen werden.

Eine Betontreppe mit Stahlgeländer führt ins Untergeschoss, in die einstigen, nun zum studentischen Lernzentrum umgebauten Lagerräume. (Bild: Hochschule Darmstadt/Gregor Schuster)

Im Untergeschoss des denkmalgeschützten Atriumgebäudes der Hochschule, wo noch vor wenigen Jahren Lagerflächen waren, befinden sich nach dem Umbau die neuen, 230 Quadratmetern großen Räume, die von Studierenden der Architektur und Innenarchitektur für Austausch, Diskussion und Recherche genutzt werden können. Der Initiator des Lernzentrums Prof. Mathias Lengfeld, Mitinhaber von Lengfeld & Wilisch Architekten, Darmstadt, legte großen Wert darauf, Studierende von Beginn an in Entwurf und Umsetzung des Bauvorhabens einzubinden. «Sie haben Konzept und Räumlichkeiten mitentworfen und das Lernzentrum bis zum Bauantrag mitgeplant», sagt er.

Materialvielfalt, hochwertige Details und viel Tageslicht trotz der Lage im Souterrain kennzeichnen die neuen Räume. (Bild: Hochschule Darmstadt/Gregor Schuster)

Um das denkmalgeschützte Atriumgebäude und dessen Bezüge zum Außenraum so wenig als möglich zu beeinträchtigen, platzierte das Projektteam aus dem Fachbereich Architektur den Zugang zum Lernzentrum im als Luftgeschoss ausgebildeten Erdgeschoss unterhalb des Gebäudes. Das Team entwarf den Zugang aus den gleichen Gründen als maximal transparentes, vollverglastes Volumen. Im Inneren des dank der großzügigen Verglasung lichtdurchfluteten Lernzentrums entschieden sich die an der Planung Beteiligten für einen vielfältigen und dennoch zurückhaltenden Materialmix, der alle Sinne anspricht.

Die Räume stehen Studierenden der Architektur und Innenarchitektur seit Anfang Mai für Austausch, Diskussion und Recherche zur Verfügung.. (Bild: Hochschule Darmstadt/Gregor Schuster)

So trifft im Inneren des Lernzentrums der unbehandelte Stahl des Treppengeländers auf Beton in verschiedenen Qualitäten - vom edel wirkenden Sicht- bis zum roh erscheinenden Stampfbeton - und wird kontrastiert mit filzbelegten Holzbänken, einem Gussasphaltboden und den sichtbaren, technischen Installationen. Angesichts dieses gelungenen Studienprojektes wünscht man sich noch wesentlich mehr solcher Baupraxis vermittelnden Vorhaben an deutschen Hochschulen.