Deckenleuchte Cubic von Nimbus

Cubistisch

Thomas Geuder
6. Juni 2017
Der Leuchtenhersteller Nimbus zeigt mit seiner neuen Leuchte «Cubic», in welche Richtung die Reise zukünftig gehen könnte. (Bild: Nimbus)

Hersteller: Nimbus Group GmbH (Stuttgart, DE) | Kompetenz: LED-Deckenleuchte Familie CUBIC, für Direktmontage, alternativ mit Montagekonsole für Hohlraum

Um sich mit der neusten Deckenleuchte im Sortiment von Nimbus näher befassen zu können, muss man eigentlich zunächst einen Bogen in die Anfangsjahre des Stuttgarter Leuchtenherstellers spannen: Damals, Ende der 1980er-Jahre, baute der Architekt und gelernte Werkzeugmacher Dietrich F. Brennenstuhl in einer Garage seine erste Serienleuchte, eine Halogenleuchte mit dem Namen «Cirrus 0» und zumindest optisch ein Kind seiner Zeit, mit klarer Form, hochwertigem Material und technischer Finesse. Weil den Erfindergeist jedoch die Hitzeentwicklung und andere Parameter zu sehr einengten, experimentierte Brennenstuhl seit dem Jahr 2000 intensiv mit LEDs, die zu dieser Zeit für den breit angelegten, konventionellen Gebrauch allerdings noch mächtig in den Kinderschuhen steckten. Nach Jahren der Forschung und Entwicklung ging Nimbus 2006 schließlich mit der ersten Leuchte auf den Markt, und zwar nicht – wie man damals vielleicht vermutet hätte – mit einer Retrofit-Lösung, sondern mit einer gänzlich neuen, dem Leuchtmittel entsprechenden, reduzierten Formsprache. So entstand die Modul-Q-Serie mit der Leuchte «Modul Q 36», die durchaus als Archetyp der Nimbus-Leuchten verstanden werden kann. Denn sie besaß bereits die typischen Kegelsenkungen in einer Acrylglas-Scheibe, die ein für den Betrachter weitgehend blendfreies Licht ohne jeglichen Diffusor ermöglichten. In den folgenden 10 Jahren wurde dieser Archetyp immer weiter entwickelt, und die Idee der Kegelsenkung in Kombination mit der Aneinanderreihung mehrerer LEDs zu einer Fläche ist heute in allen Leuchten von Nimbus deutlich wiedererkennbar.

Da ist es schon ein bemerkenswertes Novum, wenn ein Leuchtenhersteller diesen alles begründenden Design-Weg zumindest ein Stück weit verlässt und nun eine Leuchte vorstellt, die auf die Kegelsenkungen gänzlich verzichtet. Die einstige Platte mit LED-Löchern – wenn man das einmal frei so nennen darf – hat sich nun zum kompakten Stück puren Materials entwickelt, zum monolithischer Leuchtkörper, formal reduziert mit runden Ecken und matter Oberfläche. «Cubic» nennt Nimbus die neue Leuchte, sie ist 122 x 122 x 18 mm groß und wirft ein Licht mit 2700, 3000 oder 4000 K, 580 lm und RA > 90. Der Leuchtenkörper wirkt nun als Diffusor und sorgt für ein sehr homogenes, breit strahlendes Licht, das durch eine Seitenauskopplung per Sekundärlicht die Decke zusätzlich erhellt. Wer meint, dass da Prinzipien über den Haufen geworfen wurden, irrt. Denn die Konzentration aufs Wesentliche steht ganz und gar in der Tradition dessen, was Nimbus seit über 10 Jahren ausmacht. Mit «Cubic» entwickelt sich die Nimbus-Leuchte lediglich ein Stück weit weg von der Scheibe hin zum Materialblock und ist so noch mehr zum Design-Objekt an der Decke geworden. Selbst wenn sie gerade nicht leuchtet.

Vorne die Neue: Cubic, hinten der Archityp: Q36. Dazwischen liegen 10 Jahre der formalen wie technolgischen Weiterentwicklung. (Bild: Nimbus)
Lichtverteilungskurve, Abstrahlcharakteristik, Isometrie und Abmessungen. (Bilder: Nimbus)
Die Deckenleuchte «Cubic» ist mit 36 LEDs ausgestattet mit einer Anschlussleistung wahlweise von 6,5 W (bei 4000 k), 6,8 W (bei 3000 K) oder 7,1 W (bei 2700 K). (Bild: Nimbus)