Forum Terra Nova

Ein Projekt für Generationen

10. Juli 2013

Forum Terra Nova
2012

Kerpener Straße
50189 Elsdorf/ Berrendorf

Bauherr
RWE Power AG

Architekten
Lüderwaldt Architekten
Köln

Projekteam
Bauleiter: Ulrich Bartelt
Projektleiter: Christina Enke
Mitarbeiter: Felix Engelhardt , Irene Plachetka Friedrich Bruncken

Landschaftsarchitekt
Dirk Melzer

Ingenieursgesellschaft mbH
Dieter Stracke

bauphysik
knp. bauphysik GmbH
Frauke Labach

Integrale Planung und Beratung
Schmidt-Reuter
Andreas Borig

Lichtplanung
Hartung
Annette Hartung

Sachverständiger für Betontechnologie
Dirk Schäfer

Bruttogeschossfläche
500 m²



Baukosten
4.500.000 €

Rohbau/Betonbauarbeiten
Florack Bauunternehmer GmbH

Dacharbeiten
Ulrich Gericke GmbH

Bodenbelag / Malerarbeiten
Farbecht Maler GmbH

Schreinerarbeiten / Fenster
Tischlerei Berg

Glasdach / -geländer
Mirotec Glas-und Metallbau GmbH

Parkettboden
Bembe Parkett GmbH&Co.KG

Aufzug
Tepper Aufzüge GmbH

Fotografie
Anja Schlamann

Das zweistöckige Gebäude liegt nur etwa 100 Meter von der Abbaukante entfernt.

Wenn in Tagebauen einst die Rohstoffe abgebaut sein werden, wird es zuerst aussehen wie auf einem anderen Planeten. Erst viele Jahre später wird wieder eine ansehnliche, aber gänzlich andere Landschaft entstanden sein. Von diesem Prozess zeugt auch der Name des neuen Forums Terra Nova – lateinisch für „neues Land“ –, das am Nordrand des Tagebaus Hambach in der Nähe von Elsdorf-Berrendorf errichtet wurde. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte können dessen Besucher erleben, wie sich die ursprüngliche Landschaft in eine bis zu 450 Meter tiefe Grube und anschließend in einen See als Naherholungsgebiet verwandelt.

Das Dach über dem zweigeschossigen Bereich besteht aus verglasten Elementen und solchen mit integrierten Leuchten.

Lüderwaldt Architekten entwarfen dafür im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs einen kubischen Baukörper, der sich außen rau und innen elegant präsentiert. Die Fassade besteht aus sieben unterschiedlich eingefärbten Betonschichten, welche die Bodenstruktur des Tagebaugebiets imitieren. Dass die Farbwechsel nicht so deutlich sichtbar sind, wie es die Renderings versprachen, kommt dem Gebäude sogar zugute, es hätte sonst viel zu plakativ gewirkt. Nach dem Ausschalen wurden die bewehrten Wände mit Elektro- oder Drucklufthammer und verschiedenen Meißeln bearbeitet, wodurch die grobe Textur entstand.

Die Laibungen der Gucklöcher sind gepolstert, mit Leder bekleidet und nehmen die Farbigkeit des Holzbodens auf.

Im Innenraum zeigt der Werkstoff Beton in Kombination mit dunkelbraunem Holz und ebenfalls dunkelbraunem Leder sein feines Gesicht und erzeugt durch eine freundliche, helle Atmosphäre. Diese können die Besucher entweder im Restaurant im Erdgeschoss genießen oder beim Besuch der leider noch nicht kompletten Ausstellung zum Thema Tagebau im Obergeschoss. Denn noch tut sich der Bauherr, die RWE, schwer mit dieser Art von Öffentlichkeitsarbeit.
Eine lange, einläufige, offene Treppe führt zum Startpunkt des Rundgangs, dessen geplante drei Bereiche die Architektur bereits vorzeichnet. Im ersten Raum soll gezeigt werden, wie die Landschaft einst ausgesehen hat. Den Blick auf die Gegenwart ermöglichen Gucklöcher im sogenannten Fernsichtgang, über den man gleichzeitig in den letzten Bereich der Ausstellung gelangt. Dort sollen einmal die Visionen für die Zukunft präsentiert werden. Nach diesem zweiten und letzten Raum ist der Rundgang leider etwas abrupt zu Ende, denn der Besucher findet sich vor den Türen des Aufzugs wieder, der ihn zurück ins Erdgeschoss bringt.

Die Erdgeschossfassade des Restaurants lässt sich im Sommer komplett öffnen, so dass ein fließender Übergang zwischen Innen- und Außenraum entsteht.

Damit das Gebäude die Zeit bis zum Ende des aktiven Tagebaus im Jahr 2045 übersteht, musste das Tragwerk der besonderen Situation angepasst werden. Denn es kann nie ausgeschlossen werden, dass sich das Gelände – unter Umständen auch ungleichmäßig – senkt. Deshalb steht das Gebäude auf einem Rost aus Stahlbetonträgern, die wiederum auf 14 justierbaren Einzelfundamenten lasten. Messgeräte überprüfen das Erdreich regelmäßig auf Senkungen, so dass die Fundamente rechtzeitig angepasst werden können. Die Wände können ebenfalls kleine Verschiebungen aufnehmen und die Treppe, die vom Erd- ins Untergeschoss führt, wurde von oben abgehängt. Von Seiten der beteiligten Planer wurde also eine solide Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem heiklen Thema der fossilen Energieträger und deren Abbau gelegt. Nun bleibt zu hoffen, dass es der RWE gelingt, die Ausstellung rasch fertigzustellen und darin kritisch genug auf das Geschehen zu blicken.
Simone Hübener

Das Forum Terra Nova wurde im Rahmen der “Regionale 2010 – Brückenschläge“ realisiert. Die Dokumentation können Sie sich hier als pdf-Datei herunterladen.

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss
Längsschnitt

Forum Terra Nova
2012

Kerpener Straße
50189 Elsdorf/ Berrendorf

Bauherr
RWE Power AG

Architekten
Lüderwaldt Architekten
Köln

Projekteam
Bauleiter: Ulrich Bartelt
Projektleiter: Christina Enke
Mitarbeiter: Felix Engelhardt , Irene Plachetka Friedrich Bruncken

Landschaftsarchitekt
Dirk Melzer

Ingenieursgesellschaft mbH
Dieter Stracke

bauphysik
knp. bauphysik GmbH
Frauke Labach

Integrale Planung und Beratung
Schmidt-Reuter
Andreas Borig

Lichtplanung
Hartung
Annette Hartung

Sachverständiger für Betontechnologie
Dirk Schäfer

Bruttogeschossfläche
500 m²



Baukosten
4.500.000 €

Rohbau/Betonbauarbeiten
Florack Bauunternehmer GmbH

Dacharbeiten
Ulrich Gericke GmbH

Bodenbelag / Malerarbeiten
Farbecht Maler GmbH

Schreinerarbeiten / Fenster
Tischlerei Berg

Glasdach / -geländer
Mirotec Glas-und Metallbau GmbH

Parkettboden
Bembe Parkett GmbH&Co.KG

Aufzug
Tepper Aufzüge GmbH

Fotografie
Anja Schlamann