Eine Küche für das himmelbeet

Gartenküche

15. Juli 2015


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Archiv «Bau der Woche»

Eine Küche für das himmelbeet
2014

Ruheplatzstraße 12
13347 Berlin - Wedding

Auftragsart
Direktvergabe

Bauherrschaft
himmelbeet gGmbH

Architektur
raumstar*architekten, Berlin
Michael Kloos und Vinzenz Kanig

Fachplaner
Statik: Robert Maziul

Eigenbau
Michael Kloos, Vinzenz Kanig, Andreas Winter, Alice Hillebrand, Michael Grosch, sowie ca. 30 Bauhelfer

Hersteller
Palettenlieferant: Palettendienst Wittenau Köseer GmbH
Lehmlieferant: Fa. Conluto

Gebäudevolumen
90 m³

Bruttogeschossfläche
49 m²

Gebäudekosten
25.000 €

Fotos
Udo Meinel (2, 3), Hannibal Hanschke (4, 5), raumstar*architekten (1)

Situationsbild - eine grüne Oase mitten in der Stadt

Katinka Corts: Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Michael Kloos: Wir betreuten das Projekt «himmelbeet» bereits von Beginn an. Nach den ersten zwei Projektjahren sollte  im urbanen Garten nun eine Küche gebaut werden, die für unterschiedliche Zwecke geeignet sein sollte. Es gab ein sehr kleines Budget für das Bauwerk, aber eine starke Gemeinschaft im Projekt mit einem sehr großen Tatendrang.  Die Wahl fiel auf Selbstbau durch den Bauherrn, mit einer robusten Ausführungsplanung durch den Architekten. Über die Bauzeit von knapp sechs Monaten (hauptsächlich an den Wochenenden) beteiligten sich um die 30 Personen an dem Bau. Noch mehr haben in irgendeiner Form bei der Entstehung insgesamt mitgewirkt. Dadurch ist die Identifikation mit dem Gebäude durch die Nutzer nach Fertigstellung sehr hoch. Alle sind sehr stolz auf ihre neue Küche.

Die geöffneten Klappläden machen den Bau als Café erkennbar

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt?
Inhaltlich bestand vom Bauherrn der Wunsch, den neuen Bau in die schon errichtete Struktur des Gartens einzubetten. Formal war die Europalette als Grundmodul der bestehenden Hochbeete und somit des gesamten Gartens bereits am Ort vorhanden, sodass sich der Einsatz für den Küchenkubus anbot. Das Gebäude sollte dabei eher monolithisch wirken und nicht als Café sofort erkennbar sein. Für den Aufbau nutzten wir vor allem wiederverwertbare Baustoffe und wir vermieden nichtwiederverwertbare Materialien.

Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?
Das himmelbeet befindet sich an einer stark befahrenen Hauptstraße mitten in Berlin. Mit seiner Längsausrichtung an der Grundstücksgrenze zur Straße, der hohen Baumasse durch den Stampflehm sowie seiner offenen Lamellenstruktur, in der sich der Lärm quasi verfängt, ist die Gartenküche ein regelrechter Lärmfresser geworden. Der Bau beruhigt den Garten optisch und akustisch und bietet auf der Fläche einen Orientierungspunkt an.

Ansicht des Cafés mit geöffneten Klappläden

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Die gesamte Planung fand unter der Prämisse «Eigenbau» statt. Hierdurch kam es häufig zu Lösungen, die das Bauwerk letztendlich in allen Bereichen beeinflusst haben. Die Ausführungsdetails mussten einfach sein, die Materialien wiederverwertbar und günstig. Das Raumprogramm für die Küche entstand aus den Erfahrungen und Wünschen der ersten beiden Jahren der Gartennutzung.

Blick zur Getränke- und Essensausgabe

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Das Projekt ist vom eingesetzten Material geprägt: Stampflehm und Europalette sorgen für ressourcenschonendes Bauen. Um Baumasse in den Wänden zu erzeugen, wurden die Paletten nach dem Einhängen in die Holzständerkonstruktion mit Stampflehm verfüllt. Gute Schallabsorption – insbesondere des Straßenlärms – und ein klimatischer Puffer, der gerade im Sommerbetrieb von Vorteil ist, sind das Ergebnis.

Detail Klappladen mit Ankündigungstafel
Die Konstruktion besteht aus Ressourcen schonenden Materialen wie Paletten, Holz und Lehm
Blick zum Gemeinschaftsgarten - die Produkte aus dem Garten können direkt in der Küche des Cafés verarbeitet werden
Café im Gemeinschaftsgarten
Lageplan
Grundriss
Schnitt


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Eine Küche für das himmelbeet
2014

Ruheplatzstraße 12
13347 Berlin - Wedding

Auftragsart
Direktvergabe

Bauherrschaft
himmelbeet gGmbH

Architektur
raumstar*architekten, Berlin
Michael Kloos und Vinzenz Kanig

Fachplaner
Statik: Robert Maziul

Eigenbau
Michael Kloos, Vinzenz Kanig, Andreas Winter, Alice Hillebrand, Michael Grosch, sowie ca. 30 Bauhelfer

Hersteller
Palettenlieferant: Palettendienst Wittenau Köseer GmbH
Lehmlieferant: Fa. Conluto

Gebäudevolumen
90 m³

Bruttogeschossfläche
49 m²

Gebäudekosten
25.000 €

Fotos
Udo Meinel (2, 3), Hannibal Hanschke (4, 5), raumstar*architekten (1)