Restaurant am Hambacher Schloss

Hinauf, hinauf zum Schloss!

22. Juni 2011

Restaurant am Hambacher Schloss
2011
Hambacher Schloss 1832
67434 Neustadt an der Weinstraße

Auftraggeber
Stiftung Hambacher Schloss
vertreten durch Landesbetrieb LBB Landau

Architektur
Max Dudler
Berlin Frankfurt Zürich

Projektleitung
Simone Boldrin

Bauleitung
plan art GmbH
Kaiserslautern

Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Schenck
Neustadt a. d. Weinstraße

Haustechnik
IFG Ingenieurgesellschaft für Gebäudetechnik
Frankenthal

Bauphysik + Akustik
ITA Ingenieurgesellschaft für technische Akustik mbH
Wiesbaden

Außenanlagen
LOMA
architecture. landscape. urbanism
Kassel

Bauleitung
Latz Riehl Partner Landschaftsarchitekten
Kassel

Bruttogeschossfläche
1.300 m²

Baukosten
20 Millionen €
Umbau und Neubau

Fotografie
Stefan Müller (1)
Ursula Baus (2-6)

In einer fantastischen Lage gebaut, ist das Hambacher Schloss zum Erinnerungsort an die Geburtsstunden der modernen Demokratien in Europa geworden.

In der ersten Phase hatte Max Dudler das Hambacher Schloss, seit es 2002 in den Besitz einer Stiftung geriet, im Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich vorzüglich umgebaut – siehe hier. Das Gespür für Substanz und Material, das hier bereits zu einer eindrucksvollen Symbiose von Alt und Neu führte, überzeugt im nächsten Bauabschnitt um so mehr, als dass jetzt ein Anbau für ein Restaurant hinzu kam. Wie eine Festungsmauer liegt er unterhalb des Hambacher Schlosses, dessen Geschichte bis in die Römerzeit reicht. Baukörperkontur, Material und sparsame Öffnungen passen bestens zum alten Schlossgemäuer, und wenn das selbstverständliche Zusammenspiel von Alt und Neu so gut gelingt, kann man im Gedanken an eine Rekonstruktionsdebatte nur verständnislos den Kopf schütteln.

Rundum genießt man einen grandiosen Ausblick in die Rheinebene.

Aus dem Ort heraus entwickelten die Architekten ein Szenario von Treppen, Panoramawegen und Terrassen, mit dem die Reize der Umgebung in all ihrer Vielfalt eingefangen sind. Blicke ins Rheintal und in den Pfälzer Wald belohnen die Kraxelei hinauf zum Schloss, die schon weiland die Freiheitskämpfer nicht abschreckte. Dezent weisen ein paar Buchstaben an der Außenwand zum Restaurant hin, wo sich offenbar ein Pächter mit Geschmack und Fortune fand: Keine Speiseeistruhen oder Coca Cola-Sonnenschirme stören den Besucher, er wird in ruhigem Ambiente ohne hektischen Tourismusbetrieb empfangen.

Der Zugang zum "Restaurant 1832" führt links am Anbau vorbei.

Gäste dürfen sich in den hohen Gaststuben, die Max Dudler Architekten selber einrichteten, in angenehm zurückhaltender Atmosphäre wissen. Warmes Kirschholz und spielerisch verteilte Fenster unterbinden jede Anmutung von Monumentalität. Dass die Sorgfalt in der Detaillierung auch in den Toilettenräumen zu finden ist, sei nur nebenbei erwähnt. Ein kleiner Wermutstropfen: Am Eingang ragt ein Drehtürzylinder recht weit in den Gastraum hinein und verstellt zusammen mit einer schief stehenden Kuchenvitrine die Sichtachse zum Fenster hinaus.

Das Restaurant; vom hier aus geht es auch zur Terrasse hinauf.

So schnell wird kein anderer Architekt zu finden sein, dem das "Weiterbauen" am Schloss dermaßen gelingt. Zum Wettbewerb gehörte auch der Neubau einen Eingangsgebäudes weit unterhalb vom Schloss, auf das man hoffen darf. Bleibt der Wunsch, dass fußläufig von Schloss und Restaurant auch noch ein kleines, bescheidenes Hotel das Ensemble ergänzen möge. Es wäre kein Schade, auch dies Max Dudler Architekten anzuvertrauen.
Ursula Baus

Der Naturstein bindet Alt und Neu zusammen.
Auf der anderen Seite fällt der Blick ins Pfälzer Wald-Gebiet. Hinfahren!
Grundriss Erdgeschoss
Schnitt

Restaurant am Hambacher Schloss
2011
Hambacher Schloss 1832
67434 Neustadt an der Weinstraße

Auftraggeber
Stiftung Hambacher Schloss
vertreten durch Landesbetrieb LBB Landau

Architektur
Max Dudler
Berlin Frankfurt Zürich

Projektleitung
Simone Boldrin

Bauleitung
plan art GmbH
Kaiserslautern

Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Schenck
Neustadt a. d. Weinstraße

Haustechnik
IFG Ingenieurgesellschaft für Gebäudetechnik
Frankenthal

Bauphysik + Akustik
ITA Ingenieurgesellschaft für technische Akustik mbH
Wiesbaden

Außenanlagen
LOMA
architecture. landscape. urbanism
Kassel

Bauleitung
Latz Riehl Partner Landschaftsarchitekten
Kassel

Bruttogeschossfläche
1.300 m²

Baukosten
20 Millionen €
Umbau und Neubau

Fotografie
Stefan Müller (1)
Ursula Baus (2-6)