BlueBoxBochum

Liebe zum Detail – einst und jetzt

15. Juni 2011

BlueBoxBochum
2011

Lennershofstraße 140
44801 Bochum

Auftraggeber
BLB NRW Dortmund
Dortmund

Architektur
Archwerk Generalplaner KG
Bochum

Projektleitung
Professor Wolfgang Krenz
Sascha Völzke

Tragwerksplanung
Tichelmann & Barillas Ingenieurgesellschaft mbH

Prüfstatik
Zerna Ingenieure GmbH

Bruttogeschossfläche
ca. 4.500 m² (EG, 1. OG)
ca. 700 m² (KG)

Baukosten
5 Mio. € (Kernsanierung)

Fotografie
Marcel Schüring
Oberhausen

Als Reminiszenz an den Namen „Bluebox“ wird der Umgang im Erdgeschoss künftig blau ausgeleuchtet werden.

Dass ein Provisorium zu einem Dauerzustand wird, ist nicht selten. Dass aber bei einem Gebäude, das nur wenige Jahre genutzt werden sollte, beim Bau trotzdem auf die Feinheiten geachtet worden ist und 36 Jahre später ein Architekt diese kleinen Dinge beim Umbau nicht aus den Augen verliert, ist bemerkenswert. Bruno Lamberts Entwurf für einstige Mensa I der Hochschule Bochum war in nur zehn Monaten als Kombination einer Stahlbetonskelett- und einer Stahlskelettkonstruktion errichtet worden und trägt seit sechs Jahren den Namen Bluebox. Auf die Zeit als Mensa folgte eine wechselhafte Geschichte: zuerst Universitätsbibliothek, dann nach einigen Jahren Leerstand studentisches Kulturzentrum, Speichermagazin des Hochschulbibliothekszentrums Köln und seit 2000 schließlich Atelier- und Unterrichtsgebäude für künftige Architekten.

Nun haben die feststehenden Sonnenschutzlamellen im ersten Obergeschoss wieder einen Sinn, denn die geschlossenen Fassadenpaneele aus der Zeit als Speichermagazin wurden entfernt.

Mit jeder neuen Nutzung veränderte sich auch das Gebäude, denn Bücher lieben es dunkel, Menschen dagegen hell. So waren in den 1980er Jahren die Glasflächen im Obergeschoss mit blauen Fassadenpaneelen geschlossen worden – daher der Name „Bluebox“. Mit der Zeit nagte aber auch an der Fassade und am Dach der Zahn der Zeit, der Brandschutz war nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Und auch die Ausstattung des Gebäudes entsprach nicht dem, was für ein „Kompetenzzentrum für Architektur“ optimal gewesen wäre. Wolfgang Krenz, einst Professor an der Hochschule Bochum und leitender Architekt der Sanierung, suchte bereits seit 1998 Förderer und Unterstützer für eine Sanierung – mit Erfolg. Denn im April 2009 konnte mit den Arbeiten begonnen werden. Zurückgebaut bis auf das Tragwerk, wurden Fassade und Dach der Bluebox nach altem Vorbild komplett erneuert und behutsam den heutigen Erfordernissen angepasst. Die Medienkanäle verlaufen beispielsweise in der Fassade; die neuen, für den Brandfall nötigen Zuluftöffnungen wurden hinter den im Original erhaltenen Heizkörpern, von innen kaum sichtbar, in die Glasflächen integriert.

Weiß und Hellgrau bestimmen die Innenräume der Bluebox.

Das Obergeschoss wurde in einen großen Saal, einen Computerpool und einen etwas introvertierteren Arbeitsraum geteilt. Die Konstruktion zeugt abermals vom Fingerspitzengefühl der Architekten. Denn die Trennwände, teils aus Glas, enden unter der Kämpferlinie des ertüchtigten Mero-Fachwerks, die Einhausungen der Treppenaufgänge sind als freistehende Boxen ausgebildet. Das wunderschöne Tragwerk bleibt so ohne Unterbrechung sichtbar. Hellgraue, elegante Stühle, dazu die altbekannten Eiermanntische und im großen Saal quadratische, den Originalen nachempfundene Leuchten machen aus der Bluebox ein Vorbild für ähnliche Projekte.
Simone Hübener

Grundriss Erdgeschoss mit Umgebung
Grundriss Obergeschoss

BlueBoxBochum
2011

Lennershofstraße 140
44801 Bochum

Auftraggeber
BLB NRW Dortmund
Dortmund

Architektur
Archwerk Generalplaner KG
Bochum

Projektleitung
Professor Wolfgang Krenz
Sascha Völzke

Tragwerksplanung
Tichelmann & Barillas Ingenieurgesellschaft mbH

Prüfstatik
Zerna Ingenieure GmbH

Bruttogeschossfläche
ca. 4.500 m² (EG, 1. OG)
ca. 700 m² (KG)

Baukosten
5 Mio. € (Kernsanierung)

Fotografie
Marcel Schüring
Oberhausen