Eigenbetrieb Stadtentwässerung Mannheim

Vorbildlich im Eigenbetrieb

30. Oktober 2013

Eigenbetrieb Stadtentwässerung Mannheim
Neubau eines Verwaltungs- und Betriebsgebäudes
2013

Käfertaler Straße 265
68167 Mannheim

Bauherr
Eigenbetrieb
Stadtentwässerung Mannheim

Architekten
Arge Motorplan Stadtbauplan
Heemskerk, Löffelhardt, Wondra, Rausch, Reeg


Projektteam
Bernhard Wondra
Stefan Trosdorf
Jacqueline Schmidt
Goran Medan
Urs Löffelhardt
Paul Heemskerk
Irina Fedjukina
Evgenia Neufeld
Melanie Schenkel

Tragwerksplaung
Imagine Structure
Frankfurt am Main

HLS-E
fc.ingenieure GmbH
Heidelberg 

Bauphysik
Golisch Bauphysik GmbH & Co. KG
Heppenheim

Bodenmechanik
WPW Geoconsult GmbH
Mannheim

Brandschutzgutachter
HHP Süd Beratende Ingenieure GmbH
Ludwigshafen am Rhein

Vermesser
Jbs –Ingenieurbüro Matthias Jobst
Weinheim

Si-Ge-Koordinator
DAR Wiesbaden GmbH
Wiesbaden

Prüfstatik
Dr. Ing. Michael Markwig
Mannheim

Bruttogeschossfläche
3.060 m²

Baukosten
KG 300 + KG 400: 6.160.000 €
KG 500: 430.000 €
KG 600: 300.000 €

Fotografie
Oli Hege

Selten genug. Eine Stadt nimmt ihre baukulturelle Verantwortung auch im Industriegebiet wahr: Die Eigenbetriebe Stadtentwässerung der Stadt Mannheim.

Ein in Industriegebieten selten zu findender Lichtblick – und eine deutliche Aussage: Der Bau der Eigenbetriebe Stadtentwässerung, den sich die Stadt Mannheim gegönnt hat, ist ein Signal. Er findet sich hinter Hauptfriedhof und Wohnbebauung aus dem frühen 20. Jahrhundert im Stadtteil Wohlgelegen und ist kaum zu übersehen: an der viel befahrenen Hauptverkehrsstraße ragt er als sechsgeschossiger, quer zur Straße gestellte Scheibe empor. Aber die Größe allein erregt nicht die Aufmerksamkeit, schließlich sind die Verwaltungsbauten der 1960er Jahre gegenüber größer.

Blick vom Innenhof Richtung Südosten, im Hintergrund die Verwaltungsbauten auf der anderen Seite der Käfertaler Straße.

Es ist vor allem die Sorgfalt in Anordnung, Materialbehandlung und Proportion, die direkt ins Auge fällt. Und bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass die Architekten, die Arge Motorplan und Stadtbauplan aus Mannheim und Darmstadt, hier kein autonomes Objekt platziert, sondern sehr präzise und einfühlsam den Kontext berücksichtigt haben. Der benachbarte, historische Kraftwagenhof von 1926–27 mit seinen beiden Kopfbauten, heute der Eigenbetrieb Müllwirtschaft, wird durch den neuen, dritten Bau ergänzt und zu einer Einheit zweier lang in die Grundstückstiefe gestreckter Höfe verbunden. Der neue Verwaltungsbau stellt dabei aber nicht die Symmetrie der historischen Anlage in Frage, weil er sich deutlich anders, nicht als axialsymmetrischer Körper gibt. Die bestehende eingeschossige Blockbebauung aufnehmend und fortsetzend, markiert der eingerückte Bau die Anlage, niedrige Mauern schaffen einen von der Straße abgegrenzten Vorhof. Ein heller braun-grauer, fast weißer, flacher Klinker als Vormauerschale verleiht ihm robuste Eleganz. In großen, liegenden Formaten sind die Fenster mal tischhoch, mal raumhoch, einem Raster folgend in die Fassade eingeschnitten, geschlossene Flächen lassen zwischen Volumen und Gitterstruktur changieren, Fassade und Konstruktion gehen ein miteinander verwobenes Wechselspiel ein.

Sorgfalt und Qualität auch im Innern: Empfang und Foyer.

Der Bau ist ein Stahlbetonkonstruktion mit aussteifenden Kernen, dessen Decken in Querrichtung stützenfrei spannen und so Flexibilität gewähren. Im über Eck geführten Sockel des an die Hofstruktur anbindenden Eingangsgeschosses folgen auf Empfang und Foyer ein Vortragssaal, Meisterbüros, Umkleiden sowie Sozial- und Pausenräume für den Betriebsbereich. Darüber sind je zwei Geschosse mit einer Spindeltreppe um einen offenen zweigeschossigen Eckbereich zu einer Betriebsabteilung miteinander verbunden – man kann dies in der Fassade ablesen. Über der Abteilung Planung und Bauleitung liegen die beiden Geschosse der kaufmännischen Abteilung, ganz oben findet sich die Betriebsleitung. Auch im Innern ist der sorgfältige Umgang mit dem Material zu finden, der das Haus auch von außen auszeichnet.

Darstellung des städtebaulichen Konzepts

Vorbildlich wollte die Stadt nicht nur in Sachen Städtebau und Ästhetik, sondern auch im Hinblick auf die Energiegebrauch sein. Bauteilaktivierung und kontrollierte Be- und Entlüftung über Wärmetauscher sind installiert, Wärme ebenso wie Kühlung wird über Wärmetauscher im Abwasserkanal der Käfertalerstraße gewonnen, die Fenster sind als Dreifachverglasung mit einem außenliegenden Sonnenschutz in Form einer Raffstoreanlage ausgeführt. Über eine effiziente Gebäudeleittechnik wird der Sonnenschutz entsprechend Sonnenstand und Außentemperatur gesteuert. Es muss schön sein, für die Stadtentwässerung zu arbeiten.
Christian Holl

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 3. Obergeschoss
Grundriss 5. Obergeschoss
Längsschnitt

Eigenbetrieb Stadtentwässerung Mannheim
Neubau eines Verwaltungs- und Betriebsgebäudes
2013

Käfertaler Straße 265
68167 Mannheim

Bauherr
Eigenbetrieb
Stadtentwässerung Mannheim

Architekten
Arge Motorplan Stadtbauplan
Heemskerk, Löffelhardt, Wondra, Rausch, Reeg


Projektteam
Bernhard Wondra
Stefan Trosdorf
Jacqueline Schmidt
Goran Medan
Urs Löffelhardt
Paul Heemskerk
Irina Fedjukina
Evgenia Neufeld
Melanie Schenkel

Tragwerksplaung
Imagine Structure
Frankfurt am Main

HLS-E
fc.ingenieure GmbH
Heidelberg 

Bauphysik
Golisch Bauphysik GmbH & Co. KG
Heppenheim

Bodenmechanik
WPW Geoconsult GmbH
Mannheim

Brandschutzgutachter
HHP Süd Beratende Ingenieure GmbH
Ludwigshafen am Rhein

Vermesser
Jbs –Ingenieurbüro Matthias Jobst
Weinheim

Si-Ge-Koordinator
DAR Wiesbaden GmbH
Wiesbaden

Prüfstatik
Dr. Ing. Michael Markwig
Mannheim

Bruttogeschossfläche
3.060 m²

Baukosten
KG 300 + KG 400: 6.160.000 €
KG 500: 430.000 €
KG 600: 300.000 €

Fotografie
Oli Hege