Hochschule Pforzheim Erweiterung der Fakultät für Gestaltung

Zwei Gesichter

22. Februar 2011

Hochschule Pforzheim
Erweiterung der Fakultät für Gestaltung
2010

Holzgartenstraße 36
75175 Pforzheim

Auftraggeber
Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Amt Pforzheim

Architektur
MGF Architekten
Stuttgart

Projektleitung
Armin Günster

Tragwerkplanung
SLP Ingneiuerbüro
Karlsruhe

TGA
Fischer Husmann Ingenieurbüro
Pforzheim

Freianlagen
Neher Landschaftsarchitektur
Sindelfingen

Bruttogeschossfläche
1.220 m²

Baukosten
3,1 Mio. €

Fotografie
Dirk Altenkirch (1-3)
Michael Schnell (4)

Zur Karlsstraße hin bindet eine geschlossene, durch Kastenfenster strukturierte Fassade an den Bestand an.

Die Pforzheimer Hochschule für Gestaltung ist 1877 als Kunstgewerbeschule gegründet worden, sie zog 1911 in einen Neubau an der Holzgartenstraße, in der Talaue Pforzheims. Noch immer nutzt sie dieses Haus. Die repräsentative Fassade des Jugendstilgebäudes und die großen Fenster der Ateliers orientieren sich hauptsächlich nach Norden, zur Stadt. Dem U-förmigen Gebäude fehlte bislang ein Abschluss an der Südostecke des Grundstücks, das als Gegengewicht zum mächtigen Giebel und dem Haupteingang an der Nordwestecke hätte fungieren können. Und es fehlten Seminar- und Arbeitsräume, ein Hörsaal, weswegen einzelne Fachbereiche ausgegliedert worden waren.

Zum Hof hin öffnet sich der Neubau, stellt auf diese Weise die Beziehung zum Altbau her.

Ein einfacher, klar konturierter Baukörper, sechsgeschossig, entworfen vom Stuttgarter Büro MGF Architekten, hat beide Mängel behoben. Über ein eingerücktes Treppenhaus mit dem Bestand verbunden, ist nun jedes Geschoss um einen 145 Quadratmeter großen, etwa 4,30 Meter hohen stützenfreien Raum erweitert, je ein Medienlabor im Untergeschoss und ersten Obergeschoss, ein Hörsaal im Erdgeschoss, Arbeits- und Seminarräume darüber. Der Hörsaal im Erdgeschoss ist direkt über den Hof zugänglich. Das oberste Stockwerk ist nicht mehr direkt vom Bestand aus zu erreichen, über eine interne Treppe wird es erschlossen, als Galeriegeschoss ist es mit dem darunter liegenden Geschoss verbunden.

Zum Hof hin öffnet sich der Neubau, stellt auf diese Weise die Beziehung zum Altbau her.

Zur Straße hin durch eine dem Bestand angepasste Natursteinfassade geschlossen, öffnet sich der neue Baukörper zum Hof über eine Ganzglasfront. Die unterschiedliche Färbung und Musterung der Steinplatten belebt die Fassade, an der Karlsstraße wird sie durch quadratische Kastenfenster in den mittleren Geschossen unaufdringlich in Sockel und Attika gegliedert. Ein ähnliche Gliederung findet sich an der verglasten Hoffassade: Hier sind in den mittleren Geschossen den Räumen Balkone vorgestellt.

Im Innern sind die neuen Räume mit modernster Medientechnik ausgestattet.

Ein vorgehängtes Metallgewebe mildert hier die Lichtextreme und fasst den Gesamtkörper. Das oberste Geschoss muss durch Isolierglas mit Lamellen im Scheibenzwischenraum vor Überhitzung geschützt werden, darunter reichen die innen liegenden Sonnen- und Blendschutzvorrichtungen aus.
Wie man es von diesem Büro gewohnt ist, sind die Details mit großer Sorgfalt geplant, die Materialien sind auf wenige reduziert, die Fügung der Bauteile ist präzise. Als Hochschule für Gestaltung darf man sich nicht mit weniger zufrieden geben.
Christian Holl

Grundriss Erdgeschoss
Regelgrundrisse der Obergeschosse 1–3
Das 5. Obergeschoss ist nicht mehr direkt mit dem Bestand verbunden.
Schnitt in Ost-Westrichtung

Hochschule Pforzheim
Erweiterung der Fakultät für Gestaltung
2010

Holzgartenstraße 36
75175 Pforzheim

Auftraggeber
Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg
Amt Pforzheim

Architektur
MGF Architekten
Stuttgart

Projektleitung
Armin Günster

Tragwerkplanung
SLP Ingneiuerbüro
Karlsruhe

TGA
Fischer Husmann Ingenieurbüro
Pforzheim

Freianlagen
Neher Landschaftsarchitektur
Sindelfingen

Bruttogeschossfläche
1.220 m²

Baukosten
3,1 Mio. €

Fotografie
Dirk Altenkirch (1-3)
Michael Schnell (4)