Schlichtheit, Kraft, Gestaltungswille
ao-architekten haben die Sportanlage Zimmerwiese in Innsbruck-Igls entworfen. Michael Felder erklärt, wie ein Verbindungsbau in rot durchgefärbtem Sichtbeton die Sportplätze auf dem Hanggrundstück verbindet.
Herr Felder, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
In der Verzahnung von Landschaft und Architektur. Die Sportflächen sind sowohl im Hinblick auf die Höhenlage als auch auf die Ausrichtung so in den Hang gesetzt, dass die Eingriffe in das Gelände minimal ausfallen und für alle Bereiche ein barrierefreier Zugang vom bestehenden terrassierten Parkplatz der alten Patscherkofelbahn gegeben ist.
Wir haben die Hanglage genutzt, um das Infrastrukturgebäude so zu integrieren, dass es als Verbindungsbau der beiden Sportplätze die Höhenstufe bildet. Die untere Ebene gewährt den Zugang zum Gebäude mit Garderoben und Sanitärräumen, Eislaufschuhverleih, Technikraum und einer Garage für Wartungsfahrzeuge. Die obere Ebene erzeugt als Verlängerung des Beachvolleyballplatzes eine Spiel- und Aussichtsterrasse mit Boulderwand, die gleichzeitig für die Platzierung der Rückkühler genutzt wird. Eine außen liegende Treppe verbindet die beiden Ebenen an zentraler Stelle derart, dass sie in selbstverständlicher Art den Übergang vom Gelände entlang des Parkplatzes zum Gebäude akzentuiert.
Das Projekt hat in seiner Entwicklung durch die Rückmeldungen der Bauherrschaft, der Nutzer und des Innsbrucker Gestaltungsbeirats eine gestalterische Überarbeitung erfahren. Die Architektur wurde insgesamt schlichter …
Wir beschäftigen uns gerne und ausgiebig mit Sonderbauten. Die Sportanlage fällt in genau dieses Interessenfeld.
Im Winter wird die Abwärme der Eiserzeugung genutzt, um den gesamten Heiz- und Warmwasserbedarf des Gebäudes zu decken. Überschüssige Wärmeenergie wird zum Nachbargebäude geleitet.
Im Sommer fungiert der Bolzplatz, der im Winter zum Eislaufplatz wird, als großer Sonnenkollektor, um Wärme zu erzeugen. Damit wird der gesamte Warmwasserbedarf des Gebäudes gedeckt, und überschüssige Wärmeenergie wird wiederum dem Nachbargebäude zugeführt.
Es gibt mehrere Elemente, die den Charakter der Anlage ausmachen: rot durchgefärbter Sichtbeton für Wand, Decke und Stiege etwa sowie Schiebeelemente und Garagentore, die mit schwarz lasierten Holzlatten beplankt sind. Auch in Rot beschichtete Stahlgeländer und Fensterelemente prägen das Bauwerk.
Sportanlage Zimmerwiese
Standort
Bilgeristraße, 6080 Innsbruck-Igls
Nutzung
Sportanlage
Auftragsart
Direktauftrag
Bauherrschaft
Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG
Architektur
ao-architekten ZT-GmbH, Innsbruck
Fachplaner
Landschaftsplaner: Gruber+Haumer Landschaftsarchitektur OG, Bürs
Fertigstellung
2023
Fotos
Moritz Orgler, Innsbruck