Investition in die Naturwissenschaften
Während das neue Management Center Innsbruck nicht gebaut wird, kommt ein anderes Großprojekt der Universität gut voran: Das Haus der Physik, entworfen vom Wiener Büro mohr niklas architekten, soll 2028 fertig sein – momentan wird die Baugrube ausgehoben.
Gemeinsam präsentierten die Bundesimmobiliengesellschaft, kurz BIG, die Universität Innsbruck, das Wissenschaftsministerium sowie das Land Tirol und die Stadt im Oktober 2022 das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs für das Haus der Physik. Mit dem neuen Hochschulbau sollen die stetig wachsenden Physikinstitute an einem Ort zusammengefasst werden und zudem mehr Platz für Forschung und Lehre erhalten. Gewonnen hatte den Wettbewerb das Wiener Büro mohr niklas architekten, das vor kurzem das Ágnes-Heller-Haus der Universität am Inn nahe des alten Hauptbaus verwirklichen konnte.
Wie schon mit dem Hochschulbau am Innrain soll auch auf dem Campus Technik am westlichen Stadtrand ein klimafreundliches Gebäude entstehen. Die Wettbewerbsjury lobte das bodensparende Konzept, die Mobilitätslösung und das Energiekonzept, aber auch die Wirtschaftlichkeit in hohen Tönen. Sämtliche Gebäudetrakte sind an eine zentrale Durchwegung angebunden, und alle gemeinsam genutzt Räumlichkeiten haben die Architekten in einem Sockelbau untergebracht. Mithilfe von Photovoltaik-Anlagen und Systemen zur Wärmerückgewinnung strebt die Universität Innsbruck das Öko-Zertifikat klimaaktiv Gold an, also den zurzeit höchsten Gebäudestandard für nachhaltiges Bauen.
Das Projekt ist auf gutem Weg und soll 2028 abgeschlossen werden. Die Kosten belaufen sich nach aktuellen Schätzungen auf ungefähr 230 Millionen Euro (brutto). Den größten Teil dieser Summe wird die BIG stemmen. Drei Millionen Euro kommen außerdem als Baukostenzuschuss vom Land Tirol. Mit dem Großprojekt unterstreicht die Universität Innsbruck, dass ihr viel am Ausbau ihres naturwissenschaftlichen Bereichs gelegen ist.
Schlechte Nachrichten gibt es unterdessen bei einem anderen Neubauprojekt der Tiroler Hochschule, nämlich dem Management Center Innsbruck, kurz MCI. Das Vorhaben hat die Region über fast ein Jahrzehnt beschäftigt: Wegen der hohen Baukosten stand das aus einem Wettbewerb hervorgegangene und gestalterisch gelungene Projekt des Büros Habeler & Kirchweger Architekten immer wieder in der Kritik. In den vergangenen Monaten wurde laut Medienberichten darüber verhandelt, ob die BIG das Projekt übernehmen könnte. Kurz vor dem Jahreswechsel gab Tirols Landeshauptmann Anton Mattle aber bekannt, dass das Vorhaben nicht mehr weiterverfolgt werde. Anstelle eines Neubaus soll nun eine Sanierung beziehungsweise Vergrößerung des vorhandenen MCI-Baus in Angriff genommen werden.