Museumsneubau in Holz
Noch ist das Haus der Geschichte in der Neuen Burg untergebracht. Doch mit dem beengten Provisorium soll es 2028 vorbei sein. Dann wird ein Neubau von O&O Baukunst im Klosterhof des Wiener Museumsquartiers zur Verfügung stehen.
Das Haus der Geschichte erzählt Österreichs Geschichte von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Heute stehen dafür nur 900 Quadratmeter in der Neuen Burg zur Verfügung – doch zukünftig soll sich die Ausstellungsfläche auf 3000 Quadratmeter verdreifachen: Das Museum wird einen eigenen Bau neben dem Jugendtheater Dschungel im Klosterhof des Wiener Museumsquartiers beziehen. Die Architektur stammt von O&O Baukunst. Das Büro, das sich zuletzt mit dem Kinder- und Jugendtheater Frankfurt und beim Umbau der Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin bewiesen hat, gewann den Architekturwettbewerb. Die Architekten überzeugten die Jury unter dem Vorsitz von Elke Delugan-Meissl mit einem mehrstöckigen Bau in Holz und Glas.
Der Neubau mit fünf Ebenen hebt sich mit seiner Architektursprache deutlich vom barocken Bestand ringsherum ab: Schlanke Säulen, filigrane Verschattungselemente und große Fenster prägen das Holzhaus. Dem neuen Museum muss die Probebühne des Jugendtheaters Dschungel weichen, die bisher im Klosterhof steht. Das Theater bekommt dafür eine neue, größere Spielstätte im Nebenhof.
Zum Nachhaltigkeitskonzept für den Neubau gehört auch, dass der Klosterhof entsiegelt und mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt wird. Das soll dem Stadtklima zugutekommen. Das Holz für ihr Museum möchten die Architekten von örtlichen Forstbetrieben beziehen, und der Bestand nebenan wird so saniert und ertüchtigt, dass er als Klimaaktiv Gebäude zertifiziert werden kann.
Die Baukosten werden aktuell auf 39.3 Millionen Euro geschätzt. Davon sind 27.7 Millionen bereits gesprochen, den Rest wird der Bund beisteuern. Die größere Ausstellungsfläche bedingt in Zukunft zwar total höhere Betriebskosten, doch auf den Quadratmeter gerechnet werden sie dank des klimafitten Gebäudes sinken. 2026 sollen die Bauarbeiten beginnen, die Fertigstellung des Museums ist für 2028 anvisiert.