Anpassbare Raumstrukturen

Autor:
Peter Petz
Veröffentlicht am
Nov. 2, 2010

Staab Architekten gewinnen den Wettbewerb um die Integrierte Gesamtschule in Hannover-Mühlenberg. Volker Staab stellt sich unseren Fragen zum Wettbewerb.
Blick auf den Haupteingang der Schule 
Worin lag die Herausforderung der Aufgabenstellung?
Die architektonische Umsetzung dieses sehr ambitionierten schulischen Programms verlangt nach einer flexiblen, aber auch identitätstiftenden baulichen Gestalt, welche die Vielfalt des schulischen Alltags, aber auch die Einheit der schulischen Institution gleichermaßen abbildet.
Lageplan 
Wie haben Sie auf den Kontext reagiert?
Durch die vorgeschlagene Gebäudedisposition wird nicht nur eine räumliche Fassung des Mühlenberger Marktes erreicht, sondern es entsteht auch eine räumliche Folge von Plätzen und Höfen, welche die verschiedenen schulischen Funktionen aufnehmen und für eine räumliche Vernetzung des Schulgeländes mit dem städtischen Quartier sorgen.
Bauphasen 
Wie organisieren Sie die Integrierte Gesamtschule?
Der Grundgedanke des organistorischen Konzepts liegt in dem Vorschlag auf einem Sockel der gemeinsamen Nutzungen mit Fachräumen Mensa, Aula, et cetera, die einzelnen Jahrgangshäuser zu organisieren. Während der Sockel durch die Spezifik seiner Nutzungen räumlich und damit auch baulich manifestiert ist, werden die Klassenhäuser als flexible, den Lehrkonzepten anpassbare Raumstrukturen entwickelt. Entscheidend für die Qualität der Schule ist darüber hinaus die Vernetzung zwischen Freiräumen und Gebäude. Durch eine differenzierte räumliche Gliederung werden die unterschiedlichen schulischen Aktivitäten auch im Freiraum abgebildet.
Erdgeschoss 
Welches architektonische Thema war Ihnen besonders wichtig?
Den Gegensatz zwischen den gemeinsamen, die gesamte Institution repräsentierenden Gebäudeteilen und den einzelnen Jahrgangshäusern auch architektonisch umzusetzen war ein zentrales Anliegen des Entwurfes.
Ansichten Ost, West, Süd und Nord, Schnitte 
Welche Materialstrategie schlagen Sie vor?
Entsprechend dem architektonischen Konzept schlagen wir vor den Sockelbereich in Massivbauweise als Fundament für die in Holztafelbauweise angedachten Jahrgangshäuser zu realisieren. Diese auch konstruktive Differenzierung der Gebäudeteile hat neben dem gestalterischen auch einen baulogistischen Aspekt.
Detail 
Gibt es schon einen geplanten Fertigstellungstermin?
Der ist uns nicht bekannt.
Modell von Nord-Ost (Foto: Frank Hellwig, Kassel) 

Die gesamte Wettbewerbsdokumentation finden Sie in wa 11/2010
Integrierte Gesamtschule in Hannover-Mühlenberg
Begrenzt offener Wettbewerb mit Bewerbungsverfahren

Jury
Prof. Ingrid Burgstaller, Vors.
Dr. Michael Bax
Uwe Bodemann
Helga Boldt
Marlis Drevermann
Prof. Gesche Grabenhorst
Thomas Hermann
Karin Kellner
Irene Lohaus
René Schweyen
Ingrid Spengler


1. Preis
Staab Architekten GmbH
Berlin
Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH
Berlin

2. Preis
Dasch Zürn von Scholley Architekten, Stuttgart
Reinboth Landschaftsarchitekten, Esslingen

3. Preis
ATELIER 30 Architekten GmbH
Fischer – Creutzig
Kassel
Schöne Aussichten Landschaftsarchitektur
Kassel