kinderfreundlich und unverwechselbar

Autor:
Peter Petz | Podest
Veröffentlicht am
Dez. 14, 2011

architekten linie 4 gewinnt den Wettbewerb Kinderhaus in Tettnang. Martin Bächle stellt sich unseren Fragen zum Wettbewerb.
Modell (Foto: Hirthe Architekt · Stadtplaner, Konstanz) 
Wie haben Sie die Wettbewerbsaufgabe interpretiert?
Die drei Funktionsbereiche Ganztageskindergarten, Kinderkrippe und das Spatzennest (Haus Tanner) wurden von uns als eigenständige Funktionsbereiche, mit jeweiligem Außenbezug über eingeschnittene Loggien zu den Freianlagen, verstanden.
Im Erdgeschoss wurden mit dem Kommunikationszentrum und Treffpunkt mit Eingangsfoyer, Bewegungsräumen und dem Kontaktcafé die verschiedenen Einrichtungen zusammengeführt.
Konzept 
Wie kamen Sie zum Baukörper? Welche Rolle spielen die Freiäume?
Durch die Lage des Grundstücks nahe der Stadtmitte und direkt an der Stadtkirche St. Gallus gelegen war es wichtig, daß das neue Bauwerk ortsbildprägend wird.
Wir wollten ein Gebilde, ein Bild von einem Haus zeigen, welches umlaufend eine Architekturaussage vorschlägt und sich Richtung Stadtmitte öffnet.
Die Freianlagen wurden in private und öffentliche Bereiche aufgeteilt, die Loggien vermitteln zwischen Innen und Außen.
Ansichten West + Garten 
Können Sie und durch das Kinderhaus führen, als ob es schon fertigestellt wären?
Bisher gibt es lediglich das vorgestellte Konzept, auf dem die weiteren Schritte aufgebaut werden müssen.
Durch das Haus kann ich Sie jetzt noch nicht führen, dies wäre viel zu früh, viele Dinge sind noch unentdeckt.
Wir wissen, daß es ein in der Außenhülle murales, geklinkertes Haus werden soll, daß die aus der Umgebungsstruktur hergeleitete Dachstruktur im Innenraum erlebbar sein wird, und die Innenraumkonfigurationen eingestellt wirken soll.
Ansicht Süd, Erdgeschoss 
Welches architektonische Thema war Ihnen besonders wichtig?
Es ist ja immer wieder ein Suchen nach Spuren. Es soll ein unverwechselbares Gebäude entstehen, welches nur an diesem Ort stehen kann, in sich gut ist, aber eben auch gesellschaftlichen Ansprüchen mehr als genügt.
Obergeschoss, Schnitte 
Welche Materialstrategie schlagen Sie vor?
Daß die Fassaden nicht entworfen werden mussten, sich quasi aus der Architektur des Innenraums ergaben, hat uns beim Entwerfen zufrieden gestimmt.
Als Reminiszenz an den abgebrochenen, mit Sichtmauerwerk verkleideten Bahnhof, wurde das neue Kinderhaus mit einer Klinkerfassade vorgeschlagen.
Die Materialien im Innenraum sind in den Umhüllungsflächen weiss oder betongrau, so dass die Absicht von einem Gebäudegefäß deutlich wird.
Detail 
Gibt es schon einen geplanten Fertigstellungstermin?
Das neue Kinderhaus in Tettnang soll Ende 2013 bezogen werden.
Modell (Foto: Hirthe Architekt · Stadtplaner, Konstanz)  

Die komplette Wettbewerbsdokumentation finden Sie in
wa 12/2011
Neubau Kinderhaus in Tettnang
Einladungswettbewerb

Jury
Fritz Hack, Vors.
Günther Schwenke
Karl Haag
Thomas Stumper
Bernd Heilig

1. Preis
architekten linie 4
Konstanz
L.Arch.: lohrer.hochrein
München

2. Preis
Kienzle · Vögele · Blasberg
Friedrichshafen

3. Preis
Jauss + Gaupp
Friedrichshafen