Superscape 2020

Themenfokus Superscape 2020: Mixed-Use City - Wohnen, Arbeiten und urbane Produktion

Nach der Industriellen, ist es nun die Digitale Revolution, die gesellschaftliche, ökonomische sowie soziokulturelle Prozesse beeinflusst und damit einhergehend auch erweiterte Anforderungen an die Funktion und Nutzung der urbanen Lebensräume stellt. Die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Raum, zwischen Wohnen und Arbeiten, zwischen digital und analog lösen sich zunehmend auf. Indem sich die unterschiedlichen Lebensbereiche der Stadtbewohner_innen und Stadtnutzer_innen immer stärker verschränken oder sich auf eine digitale Ebene verlagern, lässt sich auch der gebaute Raum nicht mehr monofunktional strukturieren.

Für eine zukunftsfähige, nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung eröffnet die Idee der „Mischnutzung“ vielfältige Potenziale. Dabei spielt insbesondere die urbane Produktion und ihre steigende Bedeutung als wichtiger Bestandteil der durchmischten Stadt eine hervorgehobene Rolle.

Immer intensivere Verflechtungen und wechselseitige Vernetzung von Wissen, Forschung, Entwicklung, Kultur und Dienstleistungen sowie neue Fertigungsmethoden im Zuge der Digitalisierung geben dabei auch der urbanen Produktion vermehrt wieder ihren Platz in der Stadt zurück. Hierfür gilt es kreative Konzepte, innovative Modelle sowie Problemlösungen der Architektur auszuloten, die visionäre Zukunftsblicke und gestalterische Experimente wagen und auf zukünftige räumliche und gesellschaftliche Herausforderungen des städtischen (Wohn-)Raums im Jahr 2050 eingehen. Vielzählige Fragestellungen kommen dabei auf:

Wie können Mischnutzungen zwischen Wohnen, Arbeiten, urbaner Produktion und öffentlichem Raum räumlich und sozial funktionieren? Welche Arten und Bereiche des produzierenden Betriebes sind vorstellbar? Welcher Mehrwert entsteht dabei für die Nutzer_innen?

Welchen Bedürfnissen müssen Flächen im Wohnbau der Zukunft vor dem Hintergrund sich wandelnder Lebensbedingungen, neuer Alltagskulturen und einer sich permanent diversifizierenden Gesellschaft (multilokales oder temporäres Wohnen, Individualisierung, Sharing Economy uvm.) standhalten?

Mit welchen gestalterischen Ansätzen lassen sich die Funktionen und Qualitäten diverser Mischnutzungsoptionen erfüllen? Welche Rolle spielt der öffentliche Raum?

Wie kann dabei der urbane Bestand miteinbezogen werden? Welche Lösungen, Produkte und Dienstleistungen könnten sich sowohl ökologisch, ökonomisch, sozial, funktional als auch nachhaltig erweisen? Wie können sie auch auf gesellschaftliche Diversität und unterschiedliche Anforderungen eingehen?

Wie können neue Raum- und Nutzungsstrukturen Effekte auf Mobilitätsverhalten, Verkehrsinfrastrukturen, Logistik, Handel, Abfallwirtschaft sowie private wie öffentliche Ressourcen mit sich bringen?

Welche Rolle spielen dabei wirtschaftliche Dynamiken und innovative Technologien? Welche Optionen und Potenziale ergeben sich im Kontext sozialer und technischer Vernetzung für Architektur, Stadtplanung, Wohnraum und Bewohner_innen?