Ein Raum der Begegnung

Tritthart + Herbst Architekten
25. October 2019
Foto © Roman Bönsch
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Es galt einen Raum zu schaffen, der sowohl bei großen Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen als auch für Einzelpersonen und kleine Gruppen eine hohe Aufenthaltsqualität bietet und sich in das bestehende Ensemble eingliedert.

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Im Grundriss wird der gewundene Verlauf der Straße bis ins innerste Zentrum des Saals in Form einer Fibonacci Spirale fortgesetzt. Das Dach ist von einer schützenden Hand über dem Gebäude inspiriert.

Foto © Roman Bönsch
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?

Unser Gebäude bildet die Erweiterung eines bestehenden Bauernhofs im Freiland. Es galt den Innenhof schützend zu schließen. 

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?

Der Bauherr – der Vorstand des Vereins Sozialtherapeutikum Steiermark – war von Anfang an intensiv in das Projekt involviert. In gemeinsamen Sitzungen wurde der Entwurf weiterentwickelt. Workshops mit den Mitarbeiter*innen wurden abgehalten, um den Saal funktional optimal auszugestalten und möglichst gut an Bedürfnisse und Abläufe anzupassen.

Foto © Roman Bönsch
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?

Ja, vor allem hinsichtlich der Dachform, aber auch bezüglich der Form der Umgänge. Für die Wände wurden verschiedensten Materialien durchgespielt (Strohballenbau, Ziegel-Massivbau, Holzriegelbau) bis schließlich die Wahl auf einen Ultraleichtbetonmassivbau fiel.

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?

Das Gebäude orientiert sich in seiner Ausrichtung am Bestand. Es bildet jedoch zugleich ein gänzlich neues Element, damit die Bedeutung ablesbar wird. Der Bau formt die Außenräume gemeinsam mit den Bestandsgebäuden so, dass unterschiedliche Charakteristika und Qualitäten entstehen.

Foto © Roman Bönsch
Foto © Roman Bönsch
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Tun sie das nicht immer? Der Ultraleichtbeton mit einem Gewicht von nur 850 Kilogramm pro Kubikmeter und in Sichtbetonqualität war in unserer Region Neuland, ein (gelungenes) Experiment.

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Der rohe, unbehandelte Ultraleichtbeton ohne zusätzliche Schichten innen und außen und die sichtbare Holzkonstruktion

Foto © Roman Bönsch
Lageplan
Grundriss
Schnitt
Name des Bauwerks Begegnungsraum Sozialtherapeutikum Steiermark 
Ort Dörfl 13, 8181 Mitterdorf an der Raab
Nutzung Mehrzweckraum in einer Behinderteneinrichtung
Auftragsart Planung und ÖBA – Direktauftrag
Bauherrschaft Verein Sozialtherapeutikum Steiermark
Architektur Tritthart + Herbst Architekten ZT-OG: Gregor Tritthart, Hermann Herbst, Carina Kurz
Fachplaner Statik: Plateau, DI Martin Knapp | Statik Holzbau: Lackner Egger | Elektroplanung: Ing. Tadler, Feistritzwerke | HKLS-Planung: Ing. Thier
Jahr der Fertigstellung 2019
Gesamtkosten EUR 0,5 Mio.
Kunst am Bau Juanna und Herbert Achberger, Mitterdorf an der Raab: Schnitzarbeiten für den Schalungsabdruck
Maßgeblich beteiligte Unternehmer Baumeisterarbeiten, Zimmermannsarbeiten, Glasfassade: Lieb Bau Weiz | Elektriker: Rominger | HKLS-Installationen: Rosenberger | Dachdeckerarbeiten: Schantl
Auszeichnung Nominierung zum Bauherrenpreis 2019
Fotos Roman Bönsch, Wien

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