Herausragende Architektur für Produktion, Dienstleistung und Digitalisierung

Manuel Pestalozzi
2. March 2022
Snøhettas Innsbrucker Team eilt von Erfolg zu Erfolg: Die Swarovski Manufaktur in Wattens erhielt einen Staatspreis für Architektur. (Foto © David Schreyer)

 

Mit dem Staatspreis für Architektur werden hervorragende Bauwerke ausgezeichnet, die die Philosophie zukunftsorientierter Unternehmen und Institutionen zum Ausdruck bringen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einsatz digitaler Zukunftstechnologien in der Architektur. Aus insgesamt 57 eingereichten Projekten hat die Jury diesmal elf vorausgewählt. Und schließlich wurden drei Projekte als Preisträger in den Kategorien Produktion, Dienstleistung und Digitalisierung ausgezeichnet. Zum ersten Mal wurden außerdem zwei Arbeiten mit einem Sonderpreis geehrt.

 

In der Kategorie Dienstleistung ging der Staatspreis an die Gesundheitseinrichtung Josefhof von Dietger Wissounig Architekten. (Foto © Paul Ott)

In der Kategorie Produktion ging der Staatspreis an die Swarovski Manufaktur in Wattens. Entworfen wurde der Bau, der bereits viel Aufmerksamkeit auch im Ausland erhalten hat, von Snøhettas Innsbrucker Studio. Die Jury hob lobend hervor, dass die Anlage Werkstatt, Labor und Bühne zugleich sei. Sie spricht von einem offenen Raum für innovative Produkte, in dem sich die Architektur nicht in den Vordergrund spiele, sondern mit technischen Meisterleistungen wie dem weitgespannten Dach dezent im Hintergrund bleibe. Als vorbildlich beurteilt wurden auch die Qualität der Arbeitsplätze und die kreative Atmosphäre.

In der Kategorie Dienstleistung erhielt die Gesundheitseinrichtung Josefhof den Staatspreis. Gestaltet haben das Bauwerk Dietger Wissounig Architekten aus Graz. Bauherr war die BVAEB Versicherungsanstalt. Die Jury betonte, dass die Integration in die Landschaft und die Schaffung einer angenehmen Atmosphäre sehr gut gelungen seien. Die Zimmer und Gemeinschaftsräume verströmten eine Leichtigkeit, die sich auf die Gäste überträgt und sie beim gesund werden und gesund bleiben unterstützt.

 

Auch die neue Innsbrucker Tourismusinformation wurde ausgezeichnet. (Foto © Innsbruck Tourismus / Günter Kresser)

Die Tourismusinformation Innsbruck wurde in der Kategorie Digitalisierung ausgezeichnet. Der Entwurf stammt von Manfred Sandner und Betina Hanel. Die Intervention in der einstigen Hofstallung der Hofburg wurde durch den Tourismusverband Innsbruck umgesetzt. Die Jury stellte fest, dass bei diesem Projekt der Transformation im Tourismus sinnfällig entsprochen werde. Analoge und digitale Angebote würden eine gestalterische Synthese bilden und deutlich machen, wie touristische Destinationen zeitgemäß präsentiert werden können.

Ein Sonderpreis ging an das Projekt Tempel 74 von Jürgen Haller, ein Apartmenthaus mit Architekturbüro in Mellau. Der zweite Sonderpreis wurde für die Entwicklung der Software EVA Rapid Layouting vergeben. Das Programm stammt von den Büros SWAP und Caramel. Zur Begründung hieß es, mit dem Projekt werde der fortschreitenden Digitalisierung in der Bauwirtschaft mit einem kreativen Ansatz begegnet. Es sei den Architekt*innen gelungen, das schöpferische Potenzial digitaler Werkzeuge aufzuzeigen.

Die Preisverleihung konnte nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Deshalb wurden die Urkunden und Trophäen lediglich an die Preisträger*innen verschickt. Aber bei der nächsten Verleihung, die hoffentlich wieder physisch stattfindet wird, werden sie doch noch auf der Bühne gefeiert. Die ausgezeichneten Projekte werden in einer Broschüre vorgestellt, die der März-Ausgabe der Fachzeitschrift architektur. aktuell beiliegt.

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