Neue Wiener Landmark

BEHF Architects und JSWD Architekten
20. diciembre 2019
Die Anlage »The Icon Vienna« befindet sich unmittelbar neben dem Wiener Hauptbahnhof. (Foto © Rupert Steiner)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Fernwirksam und zugleich angemessen städtebaulich gegliedert, bildet der neue Komplex »The Icon Vienna« eine Landmark am Wiener Hauptbahnhof. Selbstbewusst besetzen die drei unterschiedlich hohen Türme die Spitzen des nahezu dreieckigen Grundstücks. Die Anlage unterstützt den Bewegungsfluss der Menschen durch das innerstädtische Quartier. Es entsteht ein spannungsvoller Raum, der spektakuläre Aus- und Durchblicke erzeugt und dem urbanen Charakter des Viertels gerecht wird. Die öffentliche Mall wird zum Erlebnisraum und steht dem Quartier als hochwertige und attraktive Verbindung im Sinne des städtebaulichen Masterplans zur Verfügung. Dabei übernimmt das verbindende Sockelgeschoss mit seiner Durchlässigkeit eine zentrale Gelenksfunktion und verknüpft öffentliche Räume miteinander. Die geforderte Verbindung und Öffnung zum 4. Bezirk hin und ein Anschluss an das »Quartier Belvedere« im 10. Bezirk sind gleichermaßen gewährleistet.

Der Komplex umfasst drei unterschiedlich hohe Bürotürme, die auf einem gemeinsamen Sockel ruhen. (Foto © Rupert Steiner)
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?

Für uns ist es sehr wichtig, dass Räume innovativ, aber auch funktional und nachhaltig sind. »The Icon Vienna« sollte ein herausragendes Projekt sein, das für richtungsweisende und nachhaltige Stadtentwicklung steht. Die neu gedachten Räume der Arbeit, die vermehrt zum Bestandteil von Arbeitgeberattraktivität werden, tragen zum Erfolg der Anlage bei. Dank der hohen Flexibilität und maximalen Raumnutzung sind die Bürotürme für verschiedene Organisationsformen und Arbeitsweisen geeignet – gleich, ob nun Open-Space-Offices oder Zellenstrukturen. 

Die Fassadengestaltung ist eindrücklich. (Foto © Rupert Steiner)
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Nachhaltigkeit war von Anfang an ein zentrales Thema bei der Planung der technischen Gebäudeausstattung. Das Nachhaltigkeitskonzept umfasst unter anderem die Nutzung von Geothermie durch thermische Bauteilaktivierung, die Verwendung von Regenwasser als Brauchwasser im Sanitärbereich sowie den überaus wirtschaftlichen Einsatz von Fernwärme. Die Dreifach-Isolierverglasung der Fassaden und die gesteigerte Tageslichtnutzung mittels Lichtlenkungselementen reduzieren den Heiz- und Kühlbedarf der Gebäude. Die ausgeführte Raumautomation mit Präsenzmeldern und eine zentrale Gebäudeleittechnik ermöglichten eine weitere Reduktion des Energiebedarfs. Die Raumkühlung und Luftbefeuchtung der Büros tragen der aktuellen Belegungen Rechnung, um eine hohe Arbeitsplatzqualität zu garantieren. Beim Beleuchtungskonzept haben wir auf moderne LED-Technik gesetzt.

Das Gebäude wurde in Stahlbeton-Skelettbauweise errichtet. Um Ressourcen zu schonen, wurden die Spannweiten der Deckenfelder und damit die Deckenstärken optimiert. Die daraus resultierende Gewichtsreduktion ermöglichte die Minimierung der Stärke der Fundamentplatten. Wir kamen mit deutlich weniger Beton aus. Der Anspruch der Nachhaltigkeit hatte auch Einfluss auf die Auswahl der Baustoffe.

Durch die Offenheit des Sockels mit insgesamt fünf Durchgängen und einer Vielfalt an Gewerbenutzungen und Nahversorgern werden Anrainer*innen und Passant*innen zum Einkaufen und Bummeln eingeladen. (Foto © Rupert Steiner)
Der belebte Sockel verbindet die drei Türme sowohl im Erdgeschoss als auch im ersten Untergeschoss und im ersten Stock. (Foto © Rupert Steiner)
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Damit die Fassadenhaut aus Glas ästhetisch besonders ansprechend ist, haben wir viel Energie in die Entwicklung von deren architektonischem Konzept gesteckt: Durch nuancierte Farbunterschiede der Fassaden der einzelnen Türme entsteht eine differenzierte Optik. Der Farbkanon aus Gold, Platin und Bronze verleiht den Gebäuden eine edle Anmutung. Der metallische Glanz sorgt bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen für ein changierendes Erscheinungsbild.

Lageplan
Grundriss Regelgeschoss
Schnitt
Name des Bauwerks »The Icon Vienna«
Ort Gertrude Fröhlich Sandner Straße 2–4, 1100 Wien
Nutzung Bürokomplex
Auftragsart Internationaler Wettbewerb, 1. Preis
Bauherrschaft privat 
Architektur ARGE aus JSWD Architekten, Köln, und BEHF Architects, Wien
Team JSWD: Konstantin Jaspert (Partner), Olaf Drehsen (Partner), Patrick Jaenke (Associate Partner), Tobias Unterberg (Associate Partner)
Team BEHF Architects: Armin Ebner (Partner), Matthias Zawischa (Project Director)
Fachplaner Ausführungsplanung: HNP architects ZT, Wien | Statik: Triax ZT GmbH, Linz | HKLS: KWI Engineers GmbH, St. Pölten (AT) / Heiz-Hofstätter, Graz | Elektro: KWI Engineers GmbH, St. Pölten, und Klenk-Meder, Krems, St. Pölten | Fassadenplanung: JSWD Architekten und Werner Sobek, Stuttgart | Bauphysik: Dr. Pfeiler GmbH, Graz | Lichtplanung: Pokorny Lichtarchitektur, Wien (AT)
Jahr der Fertigstellung Einkaufszentrum: 2018 | Büros: 2019
Gesamtfläche 135'000 m2
Fotos Rupert Steiner 

Otros artículos de esta categoría