Weinstöckl Hochgrail – Ferien im historischen Bau
Kuess Architektur
21. octubre 2022
Foto: Walter Luttenberger
Das Team von Kuess Architektur hat ein altes Bauernhaus in St. Stefan ob Stainz umgebaut. Neu wird das Bauwerk als Ferienhaus genutzt. Wie das Projekt die regionale Bau- und Handwerkstradition wieder aufleben lässt, erklärt Nina Kuess.
Frau Kuess, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Das Haus steht an der längsten Häuserzeile der Steiermark. Wir haben das bestehende Kellerstöckl im Sinne der regionalen Bautradition saniert und um einen kleinen Anbau erweitert. Nach dem Umbau sollte das Bauwerk als kleines, aber luxuriöses Ferienhaus dienen. Um alle dafür nötigen Funktionen unterzubringen, musste der Grundriss klar strukturiert werden.
Foto: Walter Luttenberger
Foto: Walter Luttenberger
Welche Inspiration liegt diesem Projekt zugrunde?
Uns war wichtig, die regionale Architektur des weststeirischen Bauernhauses und das große handwerkliche Geschick seiner Erbauer wieder klar sichtbar zu machen. Mit kleinen modernen Akzenten haben wir dem traditionellen Gebäude neues Leben eingehaucht.
Foto: Walter Luttenberger
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
In der sehr eng verbauten Gebäudestruktur galt es, Einblicke der Nachbarn zu verhindern, aber gleichzeitig Ausblicke in die malerische Landschaft zu ermöglichen.
Baulich haben wir vor allem auf Altholz und traditionelle Baumaterialien gesetzt. Das Dach wurde zum Beispiel mit alten Tondachziegeln eingedeckt.
Foto: Walter Luttenberger
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Das Planen und Bauen ist immer ein Prozess mit vielen Beteiligten. In enger Abstimmung mit der Bauherrschaft gab es natürlich laufend Projektanpassungen. Dies liegt auch daran, dass wir es mit einem alten Haus zu tun hatten, mit dem behutsam umgegangen werden sollte. Bei solch einer Aufgabe gibt es immer wieder Überraschungen, auf die man reagieren muss.
Foto: Walter Luttenberger
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Der Umgang mit alter Bausubstanz und die Kombination von traditionellem Handwerk mit modernen Elementen und Baumethoden gehören mittlerweile zu den Arbeitsschwerpunkten unseres Büros. Dabei können wir auf ein sehr gutes Netzwerk an Professionisten und Firmen zurückgreifen, die unsere Herangehensweise versteht und im guten Austausch mit uns die Projekte umsetzt.
Fotos: Walter Luttenberger
Fotos: Walter Luttenberger
Fotos: Walter Luttenberger
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Wir beobachten derzeit ein verstärktes Interesse daran, traditionelle Architektur und traditionelles Handwerk spürbar zu machen. Dem Vorhandenen wird eine größere Wertschätzung entgegengebracht, als das vielleicht früher der Fall war. Insofern hat das Projekt eine besondere Aktualität.
Großen Wert haben wir auf die Verwendung natürlicher, umweltfreundlicher Materialien gelegt. Das entspricht nicht nur der Tradition, sondern hat auch ökologische, atmosphärische und gesundheitliche Vorteile.
Foto: Walter Luttenberger
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Wie ich schon sagte, war uns die Verwendung von natürlichen und ökologisch besonders vorteilhaften Materialien wichtig. Darum haben wir Altholz verwendet und den verwitterte Holzblockbau des Bestandes erhalten. Der Neubau besteht indes aus naturbelassenes Lärchenholz, und das Dach ist mit alten Tondachziegel eingedeckt. Im Keller haben wir altes Steinmauerwerk freigelegt.
Grundriss Erdgeschoss
Schnitt und Ostansicht
Weinstöckl Hochgrail
Standort
8511 St. Stefan ob Stainz
Nutzung
Ferienvermietung
Auftragsart
Direktauftrag
Bauherrschaft
pures sein Immobilien OG
Architektur
Kuess Architektur ZT, Lieboch
Nina Kuess
Bauleitung
Holzbaumeister Schranger
Jahr der Fertigstellung
2021
Maßgeblich beteiligte Unternehmer
Generalunternehmer und Zimmerei: Schranger Holzbau
Auszeichnung
Nominierung Holzbaupreis 2021
Fotos
Walter Luttenberger
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