Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt

Eisenstadt
Foto © Roland Halbe
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Arquitectos
Pichler & Traupmann Architekten
Ubicación
Schubertplatz, 7000 Eisenstadt
Año
2012
Bauherr

BELIG Beteiligungs- und Liegenschafts Gmbh, Eisenstadt

Projektteam Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH
Barbara Aull (Projektleitung)
Neda Afazel, Fábio Miguel Cunha, Christoph Degendorfer, Mario Gasser, Relana Hense, Samuel Kegele, Rasa Navasaityte, Sandy Panek, Isabella Penthor, Jürgen Schneeberger, Andreas Schuchnigg, Milan Suchánek, Wolfgang Windt, Thomas Wolf, 

Leistungsumfang
Generalplanung

Kenndaten
Grundstücksfläche: 3.296,24 m²
Nutzfläche: 9.534,41m²
Bebaute Fläche: 2.992,35 m²
Umbauter Raum: 57.997,77 m³

Fachplaner
Statik: DI Harald WeiSS
Bauphysik: DI Walter Prause, Wien
Lichtkonzept: Vedder Lichtmanagement, München
Brandschutz: Norbert Rabl Ziviltechniker GmbH, Graz
Haustechnik: DIE HAUSTECHNIKER Technisches Büro GmbH
Vermessung: DI Helmut Jobst und DI Markus Jobst Ges.b.R., Eisenstadt
Geotechnik: 3P Geotechnik ZT GmbH, Wien
Wasserbau: IBW Ingenieurbüro Walcher GmbH, Eisenstadt
Verkehrstechnik: Ingenieurbüro DI Christian Grubits, Eisenstadt
Fassadentechnologie: MDE Metal Design Engineering GmbH, Vöcklabruck
Gastronomie: Küchensystem Vertriebsgesellschaft mbH, Wien
Ausschreibung: Architekt Mag. Johann Schandl ZT-GesmbH, Eisenstadt
Örtliche Bauaufsicht: Woschitz Engineering ZT GmbH, Eisenstadt / Vasko + Partner Ingenieure, Wien
Kostenermittlung: DI Markus Weiner
Generalunternehmer: ALPINE Bau GmbH, Zweigniederlassung Burgenland

Fotos
Roland Halbe, Stuttgart

Städtebau

Das gegenständliche Projekt wird in einer nach außen hin erscheinenden Einheit konzipiert, indem sich eine perforierte Hülle um große Teile des Zubaus und um den Bestand spannt. Sosehr dieser Entwurfsansatz die Kompaktheit des Gebäudekomplexes artikuliert, werden andererseits auch deutliche Bezugnahmen auf den städtebaulichen Kontext ausgespielt. Der größere Anteil des Volumens konzentriert sich in direktem Anschluss an den Bestand und stuft sich dann zur kleinteiligen Struktur südöstlich des Planungsgebietes ab. Die Höhenstaffelung verschafft diesem Teil der Stadt genügend Licht und Luft, während sich die Masse eher der großmaßstäblichen Osterwiese entgegenneigt. Diese wird dadurch in ihrer Bedeutung neu als östlicher Vorbereich des Festspielhauses artikuliert und städtebaulich aufgewertet. Dem Objekt wird durch die Einkleidung mit der umlaufenden transparenten Screen an dieser Stelle der Charakter der Rückseite genommen. Es wäre sogar denkbar, dass diese Stelle mit  Projektionen bespielt wird und der Osterwiese die Rolle eines Freiluftauditoriums, Sommerkino, etc. zuträgt. Jedenfalls ist vorgesehen, dass dieser Bereich über den neu zu errichtenden Zubau eine gute Anbindung an den Schubertplatz und in weiterer Folge an die Fußgängerzone erfährt. Die Überbauung des Trafo-Gebäudes mit einer vorgelagerten Treppe (auf dem Grundstück der Osterwiese) wird als Beitrag der Stadtgemeinde zur Verbesserung der stadträumlichen Erschließung konzipiert. Es wird hier geradezu eine effiziente Symbiose aus allgemeiner städtebaulicher Aufwertung mit guter Anbindung des KUZ für die auf der Osterwiese parkenden Besucher erzielt. Die Attraktivität dieses Weges wurde noch in der Art herausgearbeitet, dass dem Fußgänger fast über die gesamte Länge – soweit es natürlich die Ausstellungsexponate zulassen - Einblick in die Landesgalerie geboten wird.

An der Seite des Schubertplatzes reagiert der Baukörper in den beiden obersten Geschoßen mit einem u-förmigen, hofähnlichen Ausschnitt auf die anliegenden Strukturen, die sich als Gebäudecluster um hofförmige Einbuchtungen gruppieren. Diese Einbuchtungen sind in maßstäblich transformierter Weise nochmals räumlich im Foyer im Zusammenhang mit der Garderobenanordnung, dem Ticketschalter und dem Bookshop erlebbar, im Obergeschoß im Bereich der neu geschaffenen Bar und den anliegenden Seminarräumen. In den unteren Geschoßen tritt  die neu geschaffene durchlaufende Glasfassade mit Vertikallamellen als Hauptfassade zum Schubertplatz hin in Erscheinung. Hier wird der öffentliche Charakter des Bauwerkes deutlich zum Ausdruck gebracht. Der Platzraum fließt in das Innere des Gebäudes, das damit ein Teil des öffentlichen Raumes wird, während anders herum das bespielte Foyer als gesellschaftlicher Ort für den Beobachter von außen erkennbar wird. Aus dieser Fassade entwickelt sich eine neu zu schaffende Brücke heraus, die die bestehenden räumlichen und konstruktiven Anknüpfungspunkte benützt. Im Gegensatz zur Bestandsbrücke weitet sich der neue Teil trichterförmig zum Foyer im Obergeschoß hin auf. Unter dieser Brücke wird in Analogie zum Bestand der neue Haupteingang als gedeckter Bereich konzipiert.

Gebäude

Vom Schubertplatz her also betritt man das Foyer des Gebäudes, das sich hinter einer großzügigen Glasfassade über die gesamte Länge des Platzes entfaltet. Eine Garderobebucht erzeugt die nötige Länge der Anlaufpulte für eine rasche Abwicklung vor und nach größeren Veranstaltungen. Info- und Ticketschalter sowie der Bookstore sind in dieses Raummöbel integriert.

Das Foyer auf Schuberplatzniveau dient als Verteilungsebene, von der aus man alle anderen Bereiche des Hauses erreicht. Der Ausstellungsbereich ist auf der tiefer liegende Ebene -3.00 konzipiert und ragt mit seinem Luftraum so in das Foyer hinein. Dieser wichtige Teil des Ensembles wird damit auf der öffentlichen Ebene erfahrbar, sowohl vom Innenraum her, als auch vom Außenraum, zumal auch der Besucher von der Osterwiese kommend bereits über eine Glasfront Einblick in diesen Teil des Gebäudes erhält.

Eine auditoriumsartige großzügige Stufenlandschaft führt den Besucher in einer einladenden Geste in den Ausstellungsbereich, der in die beiden Hauptzonen gegliedert ist: permanente Ausstellung und Wechselausstellung. Beide Bereiche können voneinander getrennt werden, sowohl funktional, als auch raumklimatisch, um den jeweiligen Beanspruchungen zu dienen.

Die auditoriumsartige Zugangssituation soll die Anbindung an die anderen Einheiten des Gebäudes noch verstärken, andererseits ist damit auch intendiert, dass diese Raumeinheit bei Bedarf multifunktional verwendet werden kann: sei es als Performance-Raum, als Vortragsraum oder schlichtweg als eigene Subzone im Zusammenhang einer größeren Veranstaltung (z.B. bei einem Ball). Die permanente Ausstellung wäre dann geschlossen.

Die gesamte Ausstellungszone kann über eine Glasschiebewand von den anderen Raumteilen abgegrenzt werden und ist auch raumklimatisch gesondert angesteuert. Der Ausstellungsbereich ist beidseits von Lagerräumlichkeiten umgeben, zum Ostergassl hin ist die Verwaltung der Landesgalerie angelegt. Die Anlieferung der Landesgalerie erfolgt über einen abschließbaren und überdachten Anlieferungshof vom Ostergassl her.

Vom Foyer aus wird der Veranstaltungsbesucher über mehrere Zugangstreppen in das Obergeschoß geführt. Die Entflechtung der Erschließung bewirkt eine gute Verteilung des Publikums, um eine effiziente Erreichbarkeit des Veranstaltungsbereiches zu gewährleisten, gleichsam wird um die Säle herum das Publikum verteilt in die jeweiligen Bereiche „gespült“. Ein Teil des Erschließungssystems ist auch das bestehende große Stiegenhaus, sowie zwei neu eingeführte Treppen und ein Lift. Von einem winkelförmig angelegten Foyer aus erreicht man die jeweiligen Säle aus verschiedenen Positionen. Der große Saal bleibt in seiner Figur bestehen, der Durchbruch zum kleinen Saal erfolgt an der südseitigen Wand über die gesamte Breite des kleinen Saals.

Der kleine Saal selbst ist über einer polygonalen Grundfigur angelegt, die leicht ausgedreht eine tiefere Blickwirkung über die Diagonale des großen Saales hinweg erzeugt und damit eine gewisse Ausrichtung zum Bühnenvorbereich des großen Saales intendiert. Es ist angedacht, auch die Trennwand zum Foyer partiell als mobile Wand auszuführen, womit eine größere Öffnung zum Foyer/Barbereich hin ermöglicht würde und damit einen großen zusammenhängenden Veranstaltungsbereich erzeugt. Der kleine Saal ist mit einem Glasoberlicht versehen und erhält dadurch – insbesondere für Konferenzen – Tageslicht.

In der Ichse der Saalfigur befindet sich das entsprechend ausgelegte große Fluchtstiegenhaus, das unmittelbar auf die ostseitig gelegene Erschließungsterrasse führt  und damit eine rasche Entleerung nur über ein Geschoß gewährleistet. Als zweite Fluchtstiege wird das bestehende Stiegenhaus adaptiert. Über diese Stiege wird auch die Galerieebene erreicht, das kleine Stiegenhaus im Norden wird als zusätzlicher Fluchtweg bis auf dieses Geschoß hochgezogen und dient der Entleerung der Galerie neben dem Fluchtweg über den Neubau.

Der neue Barbetrieb entwickelt sich in logischer Folge aus dem Cateringbereich heraus und hat einen trichterförmig sich öffnenden Bereich als Teil der Foyerfläche vorgelagert.

Hier kann der Barbetrieb bei Bedarf mit dem kleinen Saal verschmelzen und auch mit den unmittelbar anschließenden Seminarräumen eine Symbiose eingehen. Die Diagramme zeigen die flexible multifunktionale Bespielung dieses Gesamtkomplexes, in der z.B. der Seminarbereich etwa bei einem Ball in die Barzone integriert wird. Das Raummöbel wirkt hier zugleich als Theke und die Seminarräume könnten quasi mit einer Barmöblierung bestückt werden. Der zweite Barbereich wäre nach wie vor wie auch bereits im Bestand auf der Brücke im Übergang zum Hotel angedacht, womit eine gute Verteilung der Besucher während der Pausen erzielbar ist.

Die beiden Geschoße über der Saalebene beinhalten die Verwaltungsbereiche mit ihren funktionalen Raumgruppen. Auch der Bereich des Landeshauptmannes ist in diesen Verband integriert, nimmt aber trotzdem in seiner Positionierung eine Sonderstellung ein. Die Situierung an der markanten Höhenkante am Schubertplatz gewährt einen Rundumblick in die Umgebung. In der inneren Organisation ist ein Foyer mit den angrenzenden Besprechungsbereichen zu den anderen Einheiten hin zwischengeschaltet. Die Erreichbarkeit des Landeshauptmannbüros von der Tiefgarage aus erfolgt über den unmittelbar anschließenden Lift.

Material

Sowohl der Zubau, als auch die Umbaumaßnahmen erfolgen in Stahlbetonbauweise gemäß statischem Konzept. Als Außenhaut ist eine perforierte Metallhaut als hinterlüftete Fassade angedacht. Diese Metallhaut zieht sich auch zum Teil über verglaste Flächen hinweg und gewährt dort einen gedämpften Ausblick. Vor allem wickelt sich diese Haut auch über die Bestandsfassadenflächen in einem gewissen Abstand als vorgehängte Screen, generiert dadurch die optische Einheit des Gesamtensembles und damit ein neues und elegantes Erscheinungsbild ohne substantiell in die bestehenden Fassadenteile einzugreifen. Die Bestandsfassaden können dadurch unkompliziert und günstig saniert werden. Die großformatigen Glasflächen sind zum Sonnenschutz mit Lamellensystemen versehen – die Bürofassaden zur Südseite gegen die steile Sonne mit Horizontallamellen, die Ost- und die Westfassade mit Vertikallamellen gegen das flach einfallende Sonnenlicht.

Das Konzept für den großen Saal sieht vor, die bestehenden Oberflächen größtenteils zu belassen und mit einem davorgespannten Metallgewebe abzudecken. Der Saal lehnt sich in seiner Wirkung an die Gesamterscheinung des Gebäudes an und erzeugt so eine Corporate Identity. Der kleine Saal ist sowohl außen wie innen mit einer Holzoberfläche versehen.

Alle anderen Teile treten mit hellen Oberflächen (verputzt oder gespachtelt) in Erscheinung.

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