Ein Zuhause, das dem Quartier zugute kommt

Hoffenscher Architekten
19. novembre 2021
Foto: Jessica Alice Hath Photography
Herr Hoffenscher, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


Unser Ziel war es, eine Wohnanlage mit Mehrwert für Bewohner und Quartier zu schaffen.

Foto: Jessica Alice Hath Photography
Foto: Jessica Alice Hath Photography
Welche Inspiration liegt diesem Projekt zugrunde?


Uns ist wichtig, Orte zu schaffen, die unverwechselbar sind. Unsere Bauten sollen den Bewohnern ein Zuhause sein und gleichzeitig den öffentlichen Raum rundherum aufwerten.

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?


Der Bauplatz liegt im Viertel mit dem höchsten Zuzug in ganz Dornbirn, das bisher leider noch nicht zu einem eigenständigen, attraktiven Quartier geworden ist. Unsere Anlage soll ihm einen neuen Charakter geben. Das Viertel soll selbstbewusst eine eigene Identität entwickeln, ohne darüber alte Werte und die Geschichte des Ortes zu vergessen oder zu negieren.

Foto: Jessica Alice Hath Photography
Foto: Jessica Alice Hath Photography
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?


Ihr Einfluss war sehr groß! Bauherrschaft, Nutzer und wir als Architekten sind bei diesem Projekt aufs Engste miteinander verknüpft: Wir haben in Kooperation mit dem Bauträger eine Bauträgerfirma gegründet. Das ermöglichte uns, die Anlage konsequent nach unseren gemeinsamen Vorstellungen zu entwickeln. Und schließlich wurden die Nutzer auch unsere Nachbarn, weil wir selbst das Bürogebäude benutzen und drei Wohnungen in der Anlage vermieten.

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?


Nein. Nachdem klar war, wie wir das Team aufstellen würden, war es eine kontinuierliche Entwicklung hin zum fertigen Entwurf.

Foto: Fotowerk Lampelmayer
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?


Jeder Entwurf soll bei uns ein möglichst hohes Maß an Originalität aufweisen. Das heißt, wir versuchen bewusst, keine formalen Lösungen von einem Projekt zum nächsten zu tragen. Jedes Projekt ist eine Chance, etwas Neues zu versuchen und seine eigene Architektursprache damit zu definieren und zu erweitern.

Foto: Fotowerk Lampelmayer
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?


Aktuelle Tendenzen sind nicht immer klar auszumachen. Wir glauben nicht an Tendenzen, die uns beeinflussen, vielmehr sind es die Menschen, die am Projekt mitwirken und deren Ideen, wie etwas genutzt, gelebt oder weitergegeben werden kann. 
Die Politik ist aufgerufen, Baumaterialien zu fördern, die wirkliche Nachhaltigkeit bedeutet. Und damit meine ich nicht Betonbauten, die Holzfassaden haben. Aber wir sind uns im Klaren darüber, dass in der Bauindustrie noch vieles falsch läuft, das angegangen werden muss.

Foto: Fotowerk Lampelmayer
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?


Beton, Aluminium und Stahl – also auf den ersten Blick lauter Baustoffe, die nicht sehr nachhaltig sind. Doch Wohnbauten prägen durch ihre vielen Eigentümer Ortsbilder lange mit, und oft fehlt das nötige Geld, um die Gebäude ständig in Schuss zu halten. Darum haben wir lieber auf Materialien gesetzt, die auch ohne aufwendige Pflege lange überdauern können und sich dadurch möglichst für zukünftige Bewohner und Generationen als nachhaltig erweisen. Nachhaltigkeit bedeutet nämlich auch, dass ein Gebäude eine möglichst lange Lebensspanne erreicht.

Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss 3. Obergeschoss
Pläne in Leserichtung: Nord- und Ostansicht, Schnittansicht Süd, Querschnitte A und B
Bauwerk
Wohnanlage Färberhof
 
Standort
Färbergasse 9, 9a und 11a, 6850 Dornbirn
 
Nutzung
Eigentumswohnungen
 
Bauherrschaft
Hoffenscher-Rhomberg Immobilien GmbH, Dornbirn
 
Architektur
Hoffenscher ZT GmbH, Dornbirn
Architekt: Marc Hoffenscher
Projektleitung: Günter Rümmele und Christian Hörmann
Mitarbeiter: Michael Hauser, Christina Klien und Gonzalo Cieza
 
Fachplaner
Statik: gbd ZT GmbH, Dornbirn
 
Jahr der Fertigstellung
2018

Gesamtkosten
EUR 6 Mio. 
 
Gebäudevolumen
12.400 m3
 
Maßgeblich beteiligte Unternehmen
Baumeister: iR Bau GmbH, Lauterach
Heizung/Sanitär: Berchtold Installationen GmbH, Riezlern Kleinwalsertal
Elektro: Bösch Elektro, Schwarzach
Dach: Jäger GmbH, Lauterach
Fassade: Rudigier Stahlbau, Bludenz
Photovoltaik: eq systems GmbH, Kennelbach
 
Fotos
Jessica Alice Hath Photography, Freiburg im Breisgau, Deutschland, und Fotowerk Lampelmayer, Dornbirn

Autres articles dans cette catégorie