Kein klassisches Bürogebäude

LP architektur
15. novembre 2019
Foto © Albrecht Imanuel Schnabel
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Es galt im Wesentlichen eine offene Arbeitswelt zu schaffen – und kein »klassisches« Bürogebäude. Durch die Reduktion des Holzbaus auf das Wesentliche, die Konstruktion, ist ein offener Raumfluss entstanden, der eine sehr flexible Nutzung ermöglicht. Die Raumsequenzen weisen unterschiedliche Qualitäten und starke Bezüge zueinander auf. Darüber hinaus verfügt das Gebäude über eine großzügige und zum Teil gedeckte Terrasse, vor der sich ein Garten befindet.

Foto © Albrecht Imanuel Schnabel
Foto © Albrecht Imanuel Schnabel
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Für die Bauherrschaft war es wichtig, den Mitarbeiter*innen einen Arbeitsort zu bieten, an dem sie dem täglichen Salzburger Verkehrskollaps entgehen, und gleichzeitig einen Arbeitsplatz zu schaffen, wo ein produktives und kommunikatives Arbeiten möglich ist. Weitere Themen waren die intelligente Nutzung der Topographie, die Schaffung fließender Raumübergänge und das Etablieren von Blickbeziehungen zum umliegenden Landschaftsraum.

Foto © Albrecht Imanuel Schnabel
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?

Das Bauen im Landschaftsraum – an der Schwelle zwischen Siedlungsgebiet und freier Kulturlandschaft – stellt ein interessantes Thema dar. Im konkreten Fall haben wir auf die Topografie mit einem einfachen zweigeschossigen Solitär reagiert, der sich an den Hang »lehnt«. Im Eingangsbereich erscheint der Baukörper als eingeschossiges Volumen. Des Weiteren intensiviert unser Konzept den Dialog zwischen Innen- und Außenraum. Wie schon angedeutet, haben wir Blickbeziehungen zum Landschaftsraum geschaffen.

Foto © Albrecht Imanuel Schnabel
Foto © Albrecht Imanuel Schnabel
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?

Die Grundlage für das Projekt bildete ein geladener Wettbewerb im Jahr 2017, in dem die Bauherren ihre Wünsche ausführlich artikuliert haben: Nachhaltigkeit hinsichtlich der verwendeten Materialien, Holzbau, eine offene und moderne Architektur, Platz für Kommunikation sowie eine angenehme und gleichzeitig produktive Arbeitsatmosphäre. Diese Rahmenbedingungen beziehungsweise Vorgaben wurden von uns in ein räumliches Konzept übersetzt.

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

LP architektur setzt sich seit Jahren mit dem Thema Holzbau auseinander. Daher konnten wir bei der Umsetzung des Projekts auf große Erfahrung in diesem Bereich zurückgreifen und unsere Kompetenzen ausspielen. Die Auseinandersetzung mit den jeweiligen Bauaufgaben ist in unserem Büro sehr stark inhaltlich geprägt. Wir fokussieren uns nicht rein auf Gestaltung und Ästhetik. Wir wollen im besten Falle eine langfristig »gültige« Architektur schaffen.

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss
Schnitt
Name des Bauwerks Bürogebäude der Vivid Planet Software GmbH            
Ort Hopfgartenstraße 10, 5302 Henndorf am Wallersee
Nutzung Bürogebäude
Auftragsart geladener Wettbewerb, 2017
Bauherrschaft Vivid Planet Software GmbH
Architektur LP architektur ZT GmbH, Altenmarkt: Barbara Vierthaler, Fritz Schenner, Hannes Sampl
Fachplaner HKLS-Planung: Raumklima Planungsgesellschaft m.b.H., Mondsee | Elektro-Planung: Ingenieurbüro Müller-Uri GmbH, Thalgau | Statik: Bauingenieure Lackner Egger ZT GmbH, Villach
Bauleitung Gebetsberger ZT GmbH
Jahr der Fertigstellung 2019
Gebäudevolumen 4.530 m³
Energiestandard Niedrigenergie
Maßgeblich beteiligte Unternehmer Baufirma: Ebster Bau. Henndorf | Holzbau: Innova Holz GmbH, Abtenau | Schlosser: Schlosserei Greischberger, Neumarkt am Wallersee | Fenster: Prehal Möbel Ges.m.b.H., Radstadt
Fotos Albrecht Imanuel Schnabel

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