Improvisierte Intensivbehandlung

Manuel Pestalozzi
26. mars 2020
Die Visualisierung zeigt eine Krankenstation mit »CURA«-Unterdruck-Containern in Mailands Castello Sforzesco. (Visualisierung: CURA/CRA-Carlo Ratti Associati mit Italo Rota)

Italiens Gesundheitssystem muss momentan mit einer enormen Anzahl an Patient*innen fertig werden, die sich mit dem COVID-19-Virus angesteckt haben. Um die schweren Fälle adäquat versorgen zu können, braucht es genügt Intensivbetten. Doch daran mangelt es derzeit – mit schlimmen Folgen. Überhaupt fehlt es an Personal, Geräten, Material und Raum. Neben anderen Expert*innen arbeiten italienische Architekt*innen unter Hochdruck an Lösungen.

»CURA« (Connected Units for Respiratory Ailments) nennt sich eines der Projekte, die in den letzten Tagen entstanden sind. Es stammt vom rührigen Büro Carlo Ratti Associati, Italo Rota und internationalen Expert*innen. Cura ist auch das italienische Wort für Kur oder Heilung. Das Konzept umfasst Zellen für die Intensivpflege von COVID-19-Patient*innen. Diese sollen eine Art Plug-in-Krankenstation bilden. Wie das Newsportal Fortune Italia berichtet, wird in Mailand aktuell ein Prototyp hergestellt, finanziert von der Bank UniCredit. 

Jeder »CURA«-Container ist eine fensterlose Isolationszelle, in der sich ein Unterdruck erzeugen lässt. Nach Meinung des Entwicklungsteams könnten mit diesen Raumeinheiten in sehr kurzer Zeit überall auf der Welt Feldspitäler errichtet werden. Allerdings braucht es zur Aufstellung, für die Organisation und den Betrieb kompetentes Personal. Die Schnittstellen zwischen Design, Architektur, Umsetzung und Nutzung sind bei dieser Idee also von besonderer Wichtigkeit.

Eine »CURA«-Einheit kann zwei Betten aufnehmen. Sie eignet sich für Intensivpflege unter Isolationsbedingungen. (Visualisierung: CURA/CRA-Carlo Ratti Associati mit Italo Rota)

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